Dass es nach dem Abstieg aus der Landesliga eine schwierige Saison werden würde, war allen Beteiligten klar. Denn es folgte ein großer Aderlass. So erklärte Trainer Thomas Knüfermann seinen Rücktritt, dazu verließen wichtige Spieler wie Dominik Donath (VfB Hilden), Tobias Böhm (Cronenberger SC) und Hatem Aouni (Grün-Weiß Wuppertal) den Klub. Die Zahl der Neuzugänge war groß, letztlich aber zeigte nur eine Handvoll Akteure jene sportliche Qualität, die Bezirksliga-Ansprüchen wirklich genügt. Und die Trainer Maik Herr und Klaus Rubröder waren letztlich der Aufgabe ebenfalls nicht gewachsen. Nach den ersten zwölf Begegnungen standen gerade einmal sechs Punkte zu Buche - Anfang November hielt der SV Nord deshalb die rote Laterne fest in der Hand.
Immerhin zog die Norder Führungsetage bereits in dieser Phase die Reißleine und entließ das glücklose Trainergespann. Weil der Verein auch für ihn eine Herzensangelegenheit ist, kehrte Thomas Knüfermann als Chefcoach an die Furtwänglerstraße zurück. Eine Maßnahme, die zunächst noch nicht wirklich fruchtete. Denn in den ersten drei Begegnungen unter seiner Regie gab es nur einen Sieg und zwei Niederlagen.
Nach der Winterpause gingen die Norder den Kampf um den Bezirksliga-Erhalt jedoch gut vorbereitet an. Und vor allem mit neuem Personal. Denn Tobias Böhm und Hatem Aouni, die bei ihren neuen Klubs nicht glücklich waren, kehrten nach Hilden zurück. Bereits am Ende der Hinrunde kam mit Marc Schmale ein erfahrener Abwehrstratege. Und Jan Wester kehrte von einem mehrmonatigen USA-Aufenthalt zurück. Nicht minder wichtig war die Verpflichtung des 30-jährigen Torhüters Serhat Göksu (MSV Hillal).
In der neuen Besetzung kehrten die Norder in die Erfolgsspur zurück und gaben bald die rote Laterne ab. Die Aufholjagd war beeindruckend. Immerhin holten die Hildener in den 15 Begegnungen des neuen Jahres 27 Punkte - am Ende der Hinrunde standen gerade einmal neun Zähler auf der Haben-Seite.
Letztlich reichten die enormen Anstrengungen aber nicht, weil auf der Zielgeraden die Luft ausging. "Die Chancen standen 50:50, aber wir haben es vergeigt", erklärt Wolfgang Becker. Und fügt hinzu: "Die ganze Rückrunde war für die Katz." Der Geschäftsführer des SV Nord ist ebenso wie seine Vorstandskollegen am Boden zerstört. "Ich weiß noch nicht, wie es weitergehen soll. Wir müssen jetzt erst einmal das Gespräch mit der Mannschaft suchen", sagt Becker. Der Klub steht vor einem Trümmerhaufen. 36 Jahre nach dem Aufstieg in die Bezirksliga muss der SV Nord in den nächsten Wochen und Monaten die sportlichen Strukturen für die Fußball-Kreisliga A auf ein solides Fundament stellen.