2024-05-02T16:12:49.858Z

Interview
Horsts Torhüter Rene Lemke will mit seinen Teamkollegen in die Erfolgsspur zurückkehren. Foto: rst
Horsts Torhüter Rene Lemke will mit seinen Teamkollegen in die Erfolgsspur zurückkehren. Foto: rst

,,Durch Nachlässigkeit Gegner aufgebaut"

Rene Lemke, Kapitän und Torhüter des VfR Horst, über die jüngste Schwächephase des Verbandsliga-Spitzenreiters

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Der VfR Horst führt die Tabelle in der Verbandsliga Süd-West an - allerdings ist der Vorsprung nach drei sieglosen Spielen hintereinander im Anschluss an eine Serie von 13 Partien ohne Niederlage merklich zusammen geschrumpft. Vor allem Titelverteidiger FC Reher/Puls ist den Horstern auf den Fersen und hat bei einem Spiel weniger inzwischen sogar die bessere Ausgangslage.

Vor dem Heimspiel des VfR am Sonnabend um 14 Uhr gegen den SV Tungendorf erklärt der Horster Torhüter und Kapitän Rene Lemke (28) im Interview die Schwächephase des Spitzenreiters, blickt dabei aber optimistisch in die Zukunft.

Hallo Herr Lemke, drei sieglose Spiele zuletzt kosteten den VfR einen komfortablen Vorsprung an der Tabellenspitze der Verbandsliga. Muss man sich Sorgen machen?

Nein, ich denke nicht. Letztlich geht es uns momentan so, wie anderen Mannschaften auch, die eine kleine Schwächephase haben. Es war auch nicht zu erwarten, dass wir die Saison komplett dominieren. Ich gehe davon aus, dass diese Phase jetzt auch schon wieder beendet sein wird.

Ich habe zuletzt auch nicht erkennen können, dass die anderen Mannschaften besser waren als wir. Vielmehr haben wir durch eigene Fehler quasi das Ganze begünstigt.

Vor Wochenfrist waren Sie mit Ihrer Mannschaft spielfrei. Wie haben Sie das Wochenende überbrückt?

Ich war mit meiner Freundin auf Heimaturlaub bei meinen Eltern in Mecklenburg-Vorpommern. Die Teamkollegen haben einen Geburtstag von einem Mitspieler gefeiert. Mit Fußball hatte bei uns, glaube ich, keiner etwas am Hut.

Die Abwehr schien zuletzt die Achillesferse beim VfR zu sein. Elf Gegentore in drei Spielen lassen diesen Schluss zu. Wie sehen Sie diesen Aspekt aus der Sicht eines Torhüters?

Letztlich waren es meist individuelle Fehler. Es hat die Entschlossenheit gefehlt. Wir haben versucht, den jeweiligen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Es wurden dann Fehler gemacht, die bestraft wurden. Man sollte diese Phase aber nicht zu hoch hängen. Ich denke, dass wir auch weiter oben mitspielen, weil wir dort hingehören.

Drei Mal wurde in den letzten Spielen ein Vorsprung wieder hergeschenkt, zwei Mal sogar eine Zwei-Tore-Führung. Eine Frage der Konzentration?

Die Frage muss man sich natürlich stellen. Ich denke schon, dass wir zuletzt zu sicher und nicht mehr voll konzentriert waren und in der jeweils zweiten Halbzeit gedacht haben, das bekommen wir schon irgendwie hin.

Wie kann die Stabilität in der Defensive wieder hergestellt werden?

Das ist eine gute Frage. Ich denke aber, dass sich für uns insgesamt das Problem gar nicht stellt, weil wir in der Vierer-Abwehrkette eigentlich keine Veränderungen hatten. Die Spielverläufe an sich haben dazu beigetragen, dass wir unter Druck geraten sind.

Es waren auch nicht allein die Fehler der Spieler in der Viererkette, sondern insgesamt haben wir durch unsere Nachlässigkeiten den Gegner immer wieder aufgebaut.

Was können Sie als Kapitän der Mannschaft bewirken?

Die Möglichkeiten von meiner Position aus sind natürlich begrenzt. Insgesamt kann ich nur immer wieder die Mitspieler aufbauen. Ich bin mir aber sicher, dass wir den Schalter jetzt wieder umlegen.

Am Sonnabend kommt der SV Tungendorf nach Horst. Ein Sieg ist Pflicht, oder?

Zu Hause sowieso. Auf eigenem Platz müssen wir unsere Spiele natürlich gewinnen. So wie es gegen Hohenwestedt gelaufen ist (3:3 nach 3:1-Führung), darf uns das nicht noch mal passieren. Aufgrund unseres Tabellenstandes und unseres Anspruchs ist ein Heimsieg Pflicht.

Profil Rene Lemke

Der 28-Jährige, der nun schon in der fünften Saison das Tor des VfR Horst hütet, begann das Fußballspielen mit sieben Jahren bei seinem Heimatverein Grün-Weiß Ferdinandshof in Mecklenburg-Vorpommern. Dem Klub blieb er bis zum Ende der Juniorenzeit treu.

Als es ihn aus beruflichen Gründen nach Schleswig-Holstein verschlug, fand Rene Lemke sein neues sportliches Zuhause 2006 zunächst bei Rot-Weiß Kiebitzreihe, wechselte für die Saison 2009/2010 zum TSV Lägerdorf und hütet seit der Spielzeit 2010/11 das Tor des VfR Horst. Rene Lemke ist Polizei-Beamter und noch ledig.

Aufrufe: 028.11.2014, 14:30 Uhr
SHZ / Gunther SchönigerAutor