2024-03-27T14:08:28.225Z

Ligavorschau
Die Schwarz-Gelben aus Mengen kriegen einen neuen Trainer in der kommenden Saison. Foto: Thomas Warnack
Die Schwarz-Gelben aus Mengen kriegen einen neuen Trainer in der kommenden Saison. Foto: Thomas Warnack
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Duo verlässt Mengen am Saisonende

Ingo Czarkowski und Armin Brutschin gehen - Niko Gleich kommt zur neuen Saison

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Bad Saulgau / sz - Die Wege des FC Mengen und dem Trainerduo Ingo Czarkowski und Armin Brutschin trennen sich am Saisonende. Das hat der Verein durch seinen Sportchef und Vorgänger Czarkowskis im Amt, Mario Campregher, bekanntgegeben. Der Nachfolger steht auch schon fest. Nikolai Gleich kommt vom FV Altshausen, wie der Verein mitteilte.

Damit endet in Mengen eine Ära, denn Ingo Czarkowski, eigentlich Ennetacher Urgestein, war sieben Jahre lang als Trainer beim FC Mengen tätig, zunächst, seit 1. Juli 2010, quasi als Assistent im Trainerduo mit Mario Campregher, dem heutigen sportlichen Leiter der Schwarz-Gelben, seit der Saison 2014/2015 als alleiniger Cheftrainer. Zunächst kostete es Campregher etwas Überzeugungsarbeit, dass der Ur-Ennetacher, der mit wenigen Unterbrechungen drei Jahrzehnte für den SV Ennetach am Ball war, Auf- und Abstiege mitmachte, beim Ortsrivalen einstieg. Doch dann habe er sich von Beginn an wohlgefühlt, so Czarkowski.

Gespräche mit der Mannschaft

"Natürlich hätte ich mir auch vorstellen können, noch ein Jahr weiterzumachen", sagt Czarkowski, "aber nach so einer langen Zeit ist es auch mal gut. Wir haben immer einen offenen Umgangston gepflegt und dem muss man dann auch ins Auge sehen." Gespräche seitens der sportlichen Leistung mit der Mannschaft führten beim FC Mengen zum Entschluss, einen neuen Trainer zu holen. "Wir wollen so einmal neue Impulse setzen", sagt Mario Campregher. "Sicher, wer die sportliche Leistungskurve aufzeichnet, dem ist nicht sofort klar, warum wir uns jetzt zu diesem Schritt entschlossen haben. Denn gemessen an den Resultaten ging es ja immer nur nach oben. Zuletzt haben wir zweimal den dritten Platz belegt. Aber es muss ja auch nicht jeder verstehen. Mit dem sportlichen Erfolg hat das nichts zu tun. Ingo hat eine tolle Arbeit gemacht und sieben Jahre sind für die Bezirksliga rekordverdächtig. Mir fällt auf Anhieb niemand ein, der es so lange irgendwo ausgehalten hat", schildert Campregher die Entwicklung seit der Rückkehr in die Bezirksliga 2011.

Bei den Gesprächen habe er, so Campregher, eher die Stimmung in der Mannschaft wahrgenommen. Die Mannschaft habe einen neuen Impuls wollen, sie habe geäußert neue Erfahrungen machen zu wollen; nicht weil sie "Czake" nicht mehr wollte. "Wir haben uns eigentlich immer im März zusammengesetzt und über die nächste Saison gesprochen. Zunächst haben wir das auch in diesem Jahr gemacht", erinnert sich Czarkowski. Aber irgendwann sei die Lage halt so gewesen, dass man sich entscheiden habe, sich im Frieden und in Freundschaft zu trennen. "Und das ist doch besser, als wenn etwas zu Bruch geht und es zu einer Trennung während der Saison kommt." Außerdem, so Campregher, sei nun die Mannschaft gefordert, dem Duo einen entsprechenden Abschied zu bescheren.

Czarkowski macht Pause

Mit Czarkowski, der den Aufstieg mit dem FC Mengen und den Pokalsieg 2014 als größte Erfolge bezeichnet, verlässt auch Armin Brutschin den FC Mengen, der vor zweieinhalb Jahren zu den Schwarz-Gelben stieß. Zunächst als Torwart und Torwarttrainer, später übernahm Brutschin weitere Aufgaben. "Eigentlich sind wir ja komplett gegensätzlich. Aber vielleicht musst du als Trainerduo auch so sein, dass es passt. Und bei uns hat es gepasst", erinnert sich Brutschin, der das erste Drittel des Trainings übernahm, "den koordinativen Teil", wie Brutschin sagt. Dazu schob Brutschin, der dem Verein zudem als Torhüter zur Verfügung stand, immer wieder spezielle Elemente ins Training ein, auch um neue Anreize zu schaffen. "Gerade im Winter. Da kannst du die Jungs nicht nur mit Spinning und Laufen bei Laune halten." Unter anderem setzte Brutschin dabei auf Physical Kinetics. Und: Im Gegensatz zum Cheftrainer geht Brutschin nach dem Sommer die nächste Aufgabe an. "Kann gut sein, dass ich in der Liga bleibe, und in Mengen von der Heim- in die Auswärtskabine wechsle." Czarkowski dagegen macht erst mal Pause vom Fußball: "Nach so langer Zeit brauche ich eine Auszeit."

Der FC Mengen ist bei der Suche nach einem Nachfolger bereits fündig geworden. Niko Gleich wird im Sommer die Nachfolge Czarkowskis antreten. Damit schließt sich auch für Gleich ein Kreis. Denn als Trainer beim FV Neufra/D. trennte sich der spätere Landesligaaufsteiger nach einer 0:2-Niederlage in Mengen noch am Spielort von Gleich. In den vergangenen beiden Jahren coachte Gleich den FV Altshausen, seine Trainerkarriere begonnen hatte Gleich vor seiner Zeit in Neufra in Dürmentingen und Betzenweiler. "Wir haben darüber nachgedacht welchen jungen, ambitionierten und engagierten Trainer wir fragen können. Da bleiben nicht so viele. Wir haben uns dann zu einem ersten Gespräch getroffen. Niko hat uns eigentlich von Beginn an überzeugt", sagt Mario Campregher. "Ich verlasse Althausen aus rein sportlichen Gründen", sagt Gleich. "Die Personen und die Mannschaft und das Umfeld waren immer korrekt zu mir. Aber der FC Mengen reizt mich", sagt Gleich zu seinem Wechsel.

Aufrufe: 05.4.2017, 13:01 Uhr
Schwäbische Zeitung / Von Marc DittmannAutor