2024-04-25T14:35:39.956Z

Analyse
Dennis Lüdenbach (rechts) wurde in dieser Saison oftmals bejubelt, erzielte 13 Tore. In dieser Szene gratulieren André Peters und Meik Meier (v. li.). ?Lü? kehrt zurück zum SV Frielin gsdorf., Foto: ?Randow
Dennis Lüdenbach (rechts) wurde in dieser Saison oftmals bejubelt, erzielte 13 Tore. In dieser Szene gratulieren André Peters und Meik Meier (v. li.). ?Lü? kehrt zurück zum SV Frielin gsdorf., Foto: ?Randow

Duftmarke in der Landesliga gesetzt

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Der TuS Marialinden schließt eine starke Saison in der Landesliga auf dem fünften Tabellenplatz ab und im nächsten Jahr will die Mannschaft erneut angreifen

Marialinden. Im Rückblick auf die abgelaufene Saison in der Fußball-Landesliga stellt TuS Marialindens Trainer Heinz-Peter Müller eine Behauptung auf, der man nicht widersprechen mag: „Wir sind jetzt voll und ganz in der Landesliga angekommen. Als naive Truppe vom Lande werden wir schon längst nicht mehr wahrgenommen. Wir haben vielmehr eine Duftmarke hinterlassen, als eine Mannschaft, gegen die es nicht angenehm ist zu spielen.”

Müllers Einschätzung wird untermauert von einem fabelhaften fünften Platz, den sich seine vor Saisonbeginn — wieder einmal — als Abstiegskandidat gehandelte Mannschaft mit starken Leistungen mehr als verdient hat.

Dass der Klassenerhalt sich schon zeitig im Frühjahr abzeichnete, brachte die Mannschaft in eine ungewohnte Situation. „Dass wir einmal nicht bis zur allerletzten Minute Gas geben müssen, war für etwas ganz Neues. Damit muss man auch erst einmal umgehen lernen”, so Müller.

In der Vorsaison hatte der TuS am letzten Spieltag durch einen Sieg über den Heiligenhauser SV den Klassenerhalt klar gemacht, im Jahr davor erst zum Saisonfinale den Aufstiegsplatz in der Bezirksliga erreicht.

Ähnlich wie bei der deutschen Weltmeisterelf von 2014 stellt der Trainer das Kollektiv als Garant für die starke Saison in den Vordergrund: „Unsere Mannschaft hat durch die Bank einen guten Job gemacht und in der Entwicklung einen Riesensatz nach vorne gemacht. Sie ist immer noch jung, hat aber an Erfahrung hinzugewonnen.”

Trotzdem stachen auch hier einige Leistungsträger heraus, etwa Dennis Lüdenbach als einsamer Routinier, der mit 13 Toren auch bester Schütze im Kader wurde. Tim Weinrich, vor zwei Jahren von Montania Kürten aus der Kreisliga B gekommen, hat seine erstaunliche Entwicklung fortsetzen können. Maik Maier und André Peters waren ständige Unruhestifter vor dem gegnerischen Tor, Pascal Peters die gewohnt ordnende Hand im Mittelfeld.

Eine gute Premierensaison in seinem ersten Jahr bei den Senioren legte auch Torwart Tom Brauer ab, sieht man einmal von der Rote Karte ab, die sich er in der Rückrunde einhandelte.So durfte die Mannschaft herausragende Siege bejubeln, in der Hinrunde etwa ein 2:1 bei der damals noch hoch gehandelten SG Köln-Worringen und ein wichtiges und auch in dieser Höhe verdientes 4:0 kurz vor der Winterpause beim TuS Lindlar.

Klar war der Klassenerhalt allerspätestens, nachdem im April die Kellerkinder Sportfreunde Troisdorf (3:0) und 1. FC Niederkassel (5:1) glanzlos, aber souverän besiegt wurden. Sportliche Höhepunkte waren danach die tollen Ergebnisse gegen den späteren Aufsteiger TV Herkenrath (4:2) und beim Dritten SSV Merten (2:2).

Zu diesem Zeitpunkt blieb die Mannschaft sechsmal in Folge unbesiegt — und leistete sich sodann die größte Enttäuschung der ganzen Saison, als daheim gegen den bis dahin indisponierten SV Rot-Weiß Merl mit 2:3 verloren wurde. „So ein Spiel durften wir nie und nimmer verlieren. Nach den zuvor starken Leistungen war ich der Mannschaft entgegengekommen, so dass wir eine etwas entspanntere Trainingswoche mit Fußballtennis eingelegt haben. Damit konnten wir zu diesem Zeitpunkt aber nicht umgehen, das muss auch ich als Trainer mir ankreiden.”

Mit zwei Siegen aus den verbleibenden drei Spielen, darunter das furiose 5:3 zum Saisonschluss gegen den FV Bad Honnef, sicherte der TuS Marialinden aber doch einen starken fünften Platz — und legte damit die Messlatte für die künftige Saison sehr hoch.

„Wenn wir sicherlich sogar Punkte haben liegen lassen wie gegen Merl oder zum Saisonstart beim 0:0 gegen den TuS Lindlar, muss man doch berücksichtigen, dass wir im Grunde einen optimalen Saisonverlauf hatten. Es gab quasi keine Verletzungen zu beklagen, nur eine einzige Rotsperre, viele Leistungsträger konnten ihr Niveau konstant halten. Ob wir noch einmal so günstige Rahmenbedingungen vorfinden werden, bleibt abzuwarten.”

Doch Heinz-Peter Müller wäre nicht Heinz-Peter Müller, wenn er nicht trotzdem den Anspruch hätte, im kommenden Jahr mindestens noch einen Rang besser abzuschneiden. Vielleicht muss die Mannschaft dann ja auch wieder bis zur allerletzten Spielminute der Saison Gas geben — weil womöglich dann die Spitzenplätze noch in Sichtweite sind. (r)

Aufrufe: 024.6.2015, 19:47 Uhr
Kölner Stadt-AnzeigerAutor