2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Sein Einsatz ist noch fraglich: Markus Brzenska, Foto: dahmen
Sein Einsatz ist noch fraglich: Markus Brzenska, Foto: dahmen

Duell mit einem aufgewühlten Gegner

Während bei den Höhenbergern an der Spitze der Regionalliga alles rundläuft, herrscht bei der SG Wattenscheid große Unruhe nach einem misslungenen Saisonstart

Köln. Derzeit kann man sich vom FC Viktoria Köln einiges abschauen: Sportlich könnte es nicht besser laufen, der Fußball-Regionalligist hat die ersten fünf Partien souverän gewonnen und ist unangefochtener Tabellenführer. Wenn die Resultate stimmen, schweigt in der Regel auch das Umfeld. Immerhin sind ja alle glücklich über die Auftritte der Spieler, die bislang 19 Tore erzielt und nur zwei Treffer kassiert haben. Es passt also so ziemlich alles — im krassen Gegensatz dazu steht der Gegner am Freitagabend (19.30 Uhr, Lohrheidestadion): Bei der SG Wattenscheid 09 brennt seit einigen Wochen sprichwörtlich der Baum.

Das neu zusammengestellte Team um den ebenfalls gerade erst verpflichteten Trainer Christoph Klöpper hat in den ersten sechs Partien gerade einmal drei Zähler zustande gebracht und noch nicht einmal gewonnen. Während der Woche meldete sich nun der beinahe einzige Fanklub der SG 09 zu Wort: Die Fans der „Szene WAT”, so die Mitteilung, würden sich eine Auszeit von ihrer Unterstützung nehmen, weil sie „längst nicht mehr auf einer Wellenlänge mit der Vereinsführung unter dem Namen Christoph Jacob” lägen.

Gerade der Erste Vorsitzende des Traditionsvereins aus Bochum spaltet also das Fanlager. Unter anderem wird Jacob dafür verantwortlich gemacht, eine komplette Mannschaft inklusive Trainer zu Saisonbeginn ausgetauscht zu haben — und das trotz zweier Aufstiege und des Klassenerhalts in den vergangenen drei Jahren. Dabei war die sportliche und strukturelle Talfahrt des einstigen Bundesligisten ganz und gar nicht vorgesehen: Vor nicht allzu langer Zeit schloss Wattenscheid eine auf fünf Jahre angelegte Kooperation mit Galatasaray Istanbul ab, in diesem Zeitraum soll bestenfalls der Aufstieg in die Dritte Liga gelingen. Viktorias Trainer Claus-Dieter Wollitz verfolgt die Geschehnisse und meint: „Ich wünsche dem Verein und auch dem Umfeld Ruhe.”

Ganz andere Dinge erwartet der 49-Jährige von seiner Mannschaft: „Man kann nach fünf Spielen nicht behaupten, dass irgendetwas entschieden ist”, mahnt Wollitz. „Wattenscheid ist spielerisch richtig gut und verfügt über Top-Leute, die sich gegen uns präsentieren wollen.” Der Ex-Leverkusener Burak Kaplan und der unter der Woche verpflichtete ehemalige Profi Mario Klinger stehen einem Team der Vierten Liga tatsächlich durchaus gut zu Gesicht.

Personell kann Kölns Coach fast aus dem Vollen schöpfen: Timo Röttger ist nach überstandenem Faserriss wieder ins Training eingestiegen, steht aber wohl noch nicht im Kader. Ebenso wenig in der Startelf auftauchen wird Neuzugang Alessandro Riedle: „Er hat sich gut eingefügt, hat aber noch mächtig Nachholbedarf. Es wird ein längerer Prozess für ihn werden”, sagt Wollitz. Ein Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Abwehrspieler Markus Brzenska (Bluterguss in der Wade).

Aufrufe: 011.9.2014, 19:36 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor