2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
F: Martinschledde
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Duell auf Augenhöhe: SC Verl empfängt SC Wiedenbrück

Es ist das 13. OWL-Derby der beiden Clubs. Regionalligist SC Verl trifft auf den SC Wiedenbrück. Der Gewinner des Kreisderbys könnte die Tabellenführung übernehmen. Anstoß in der Sportclub Arena ist um 19 Uhr.

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Sieben Punkte für den SC Verl aus den ersten drei Spielen und sechs für den SC Wiedenbrück – die Fußball-Regionalligisten aus dem Kreis Gütersloh sind als Tabellendritter und Rangfünfter sehr gut in die Saison 2016/17 gestartet. Das sind natürlich tolle Voraussetzungen für ein Derby auf Augenhöhe. Dem Sieger winkt sogar Platz eins. Voraussetzung ist allerdings, dass die ebenfalls mit sieben Punkten gestartete Dortmunder U 23 das zweite Freitagspiel gegen RW Oberhausen nicht gewinnt.
SC Verl:
Hat der SC Verl mit dem 2:2 beim Aufsteiger TSG Sprockhövel am Dienstag die Chance, als Tabellenführer in das Derby gegen den SC Wiedenbrück zu gehen, leichtfertig verspielt? Oder hat er nach dem 0:2 mit einer starken Willensleistung die Partie gegen den kampfstarken Aufsteiger gedreht? „Es gibt in der Tat verschiene Blickwinkel“, räumt Raimund Bertels ein. „So wie es gelaufen ist, müssen wir mit dem Punkt zufrieden sein. Auf der einen Seite seien da zwar spielerische Dominanz und vergebene Chancen gewesen, aber auf der anderen zwei krasse individuelle Fehler, so der SCV-Chef. „Mit sieben Punkten stehen wir gut da“, ist Bertels mit dem Auftakt grundsätzlich zufrieden. „Aber das ist ja nur eine Momentaufnahme“, schränkt er sofort ein. „Gewinnen wir gegen Wiedenbrück ist alles bombig, verlieren wir, droht gleich ein Abrutschen.“

„Solche Fehler dürfen wir halt nicht machen“, sagt auch Andreas Golombek. Ohne diese „Eigentore“ hätte es angesichts der spielerischen Überlegenheit auch in Sprockhövel einen Dreier gegeben, ist der Verler Coach überzeugt. Allerdings macht er Jannik Schröder und erst recht Patrick Choroba, auf dessen Kappe das 0:1 ging, keine Vorwürfe. „Wir haben uns bewusst für junge Spieler entschieden“, entgegnet Golombek der Kritik an seiner Aufstellung und wundert sich über die hohe Erwartungshaltung in Verl. „Außerdem hat Patrick als Rechtsverteidiger gegen den besten Sprockhöveler wieder eine gute Partie gemacht.“

Wegen der Belastung zu Beginn von zwei englischen Wochen, aber auch weil er auf Kunstrasen unter anderem Marco Kaminski schonte, kündigt Golombek für „dieses Derby auf Augenhöhe“ Änderungen an. Daniel Mikic dürfte in die erste Elf zurückkehren. Mit Jan-Luca hat der nächste Jungspund nach seiner Einwechselung in Sprockhövel Ansprüche angemeldet und Fabian Großeschallau, der aus persönlichen Gründen passen musste steht auch wieder zur Verfügung. Offen ist der Einsatz von Matthias Haeder. Der „Zehner“ trainiert nach seinen Fersenproblemen zwar wieder, doch ein Einsatz könnte zu früh kommen.


SC Wiedenbrück:
5:1 gegen Spitzenreiter RW Ahlen: Der SC Wiedenbrück hat am 3. Spieltag der Fußball-Regionalliga auf die Pauke gehauen. „Super“, kommentierte Christian Brentrup den krachenden Erfolg. „Und jetzt freuen wir uns auf Verl“, fügte das Vorstandsmitglied mit einem erwartungsfrohen Blick auf die Tabelle hinzu. „Es gibt Tage, da passt eben alles und die muss man genießen“, ordnete Ali Beckstedde den Erfolg, der für sehr viel Selbstbewusstsein im SCW-Lager gesorgt hat, gewohnt nüchtern ein. „Ich weiß jedenfalls noch genau wofür wir punkten“, schaute der Coach angesichts „des anstehenden Hammerprogramms Verl, Aachen und Dortmund“ in der Tabelle lieber in die andere Richtung.

Beckstedde ist zudem bewusst, das gegen Ahlen alles optimal gelaufen ist. „Denn natürlich hat uns die frühe Führung in die Karten gespielt.“ Fakt ist allerdings auch, dass die Spielweise, frühes, energisches Stören des Ahlener Aufbaus, und Aufstellung an diesem Dienstag perfekt zueinander gepasst hatten. Aber Verl ist ein ganz anderer Gegner“, behält sich Beckstedde Änderungen vor. Zumal es sich in dieser kurzen englischen Woche ja geradezu anbieten würde, frische Spieler zu bringen. Gegen Ahlen schmorten mit David Lauretta, Julian Loose und Tobias Puhl drei Akteure auf der Bank, die am Freitag zuvor noch geholfen hatten, den Dreier in Rödinghausen einzufahren.

Zudem dürfte Jeffrey Volkmer mit seinem Dasein als erster Einwechselspieler nicht zufrieden sein, wenngleich Daniel Latkowski auf seiner Rechtsverteidigerposition einen starken Eindruck macht. „Latkowski, aber auch Marvin Büyüksakarya sind beidfüßig und können hinten und vorne spielen“, freut sich Beckstedde, dass er mit diesen Verpflichtungen seine taktischen Möglichkeiten erheblich vergrößert hat. Beste Aussichten auf einen Stammplatz hat zudem Pierre Merkel. Der Stürmer überzeugte gegen Ahlen als Anspielstation, Torschütze und, für Beckstedde besonders wichtig, als erster Verteidiger. Denn um in der 4. Liga Spiele zu gewinnen, gelte es richtig gegen den Ball zu arbeiten, predigt der SCW-Coach auch vor dem Derby.


Derby-Bilanz lautet 4-5-3
Von den bislang zwölf Derbys hat der SC Verl vier gewonnen und der SC Wiedenbrück drei. Im Torverhältnis führt der SC Verl mit 17:13. Die Spiele in der vergangenen Saison endeten 1:1 an der Postraße und 0:1 im Jahnstadion.

Die letzten Derbyaufstellungen:
SC Wiedenbrück: Hölscher – Volkmer, Strickmann, Spinrath, Rogowski – Zech, Lauretta – Loose (66. Bockhorn) Wassey, Bednarski – Batarilo-Cerdic (88. Puhl).
SC Verl: Lange – Mikic, Stöck-ner Schmidt, Unzola – Geisler, Schröder (83. Bömer-Schulte) – Hecker (62. Erwig-Drüppel), Haeder, Kamindski – Al Ghaddioui.
Aufrufe: 012.8.2016, 00:00 Uhr
Uwe Kramme / FuPaAutor