2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht

DSC Arminia schenkt Werder Bremen gleich drei Tore

2. Liga, Frauen: Am Ende unterliegen die Bielefelderinnen dem Favoriten mit 2:4. Sarah Grünheid trifft zweimal

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„Das Ergebnis ist ärgerlich, aber sicher keine Tragödie.“ Markus Wuckel war nach dem 2:4 (1:3) gegen den Aufstiegsfavoriten Werder Bremen um Contenance bemüht. Insgesamt sei er sogar ganz zufrieden, ließ der Trainer von Arminias Zweitligafrauen verlauten, „auch wenn wir uns natürlich heute drei Dinger selbst reingehauen haben“. Was Wuckel nicht erwähnte: Ohne diese dicken individuellen Patzer wäre ein deutlich besseres Ergebnis möglich gewesen. Denn der Tabellenzweite aus der Hansestadt trat zwar 75 Minuten lang dominant auf und war auch klar die bessere Mannschaft – zwingende Torchancen erarbeitete sich Werder indes nicht.

Dafür erwiesen sich die Gäste als Meister im Ausnutzen von Fehlern. Beispiel eins: Nach neun Minuten ließ sich Celine Preuß an der Strafraumkante übelst von Nina Lührßen verladen. Bremens Mittelfeldspielerin fand im Fünfmeterraum die frei stehende Pia-Sophie Wolter, die nur noch den Fuß hinzuhalten brauchte. Beispiel zwei: In der 25. Minute segelte ein Freistoß von Lührßen über Freund und Feind – inklusive der unter dem Ball herspringenden Arminia-Torfrau Vivien Brandt – hinweg, so dass Stephanie Goddard am zweiten Pfosten dankbar einnicken konnte. Beispiel drei: Nach 41 Minuten boxte Brandt einen nicht eben gefährlich aussehenden Schrägschuss von Stefanie Sanders nach vorne, der Ball prallte Innenverteidigerin Lena Göllner ans Knie und von da aus ins Tor.

Göllners Eigentor bedeutete allerdings nicht das 0:3, sondern das 1:3: Zwischenzeitlich hatte Sarah Grünheid für den Anschluss zum 1:2 gesorgt (36.) – ein Treffer, der einigermaßen überraschend fiel, hatte Arminia bis dahin doch keinen einzigen erfolgversprechenden Angriff inszenieren können. In eben jener 36. Minute führte Celine Preuß aber einen Einwurf so schnell aus, dass Maxi Birker der Bremer Abwehr entwischen und auf Rechtsaußen in den Strafraum eindringen konnte. Ein Blick, ein Pass – und Sarah Grünheid kam frei am Bremer Fünfer zum Schuss. Sie brauchte aber einen zweiten Versuch, um den Ball im Nachsetzen über die Linie zu drücken.

Zwei weitere Chancen für Bochra und Kmiecik kurz vor der Pause machten Mannschaft und Fans Mut für die zweite Halbzeit. In der kamen die Armininnen dann deutlich besser zurecht, doch gerade als es danach aussah, als könnten nun die Gastgeberinnen das Kommando übernehmen, kassierten sie das 1:4. Aylin Yaren spielte im gegnerischen Strafraum einen schlampigen Pass, den der SV Werder zu einem mustergültigen Konter nutzte. Weder Preuß noch Brandt konnten den finalen Pass von Sanders auf die mitgelaufene Cindy König verhindern, die zum 4:1 einnetzte.

„Mir hat gut gefallen, dass wir bei diesem Spielstand nicht weggebrochen sind, sondern uns trotz aller Nackenschläge weiter gewehrt haben“, lobte Markus Wuckel die Moral seines Teams. Das belohnte sich für seine nie nachlassenden Bemühungen mit dem 2:4, das erneut Sarah Grünheid mit einem satten 18-Meter-Schuss nebst toller vorhergehender Körpertäuschung markierte – das schönste Tor des Tages. Die Schützin bedankte sich zwar für die Komplimente zu ihren beiden Treffern, ärgerte sich aber über die unglücklichen Gegentore: „Eigentlich hatte Bremen keine vier Tore verdient“, meinte Grünheid, fügte aber hinzu, „dass wir jetzt nicht Trübsal blasen, sondern auf diese Leistung aufbauen sollten.“ Schließlich sind nicht alle Zweitligisten so stark wie der SV Werder.

Aufrufe: 019.2.2017, 15:42 Uhr
Hans-Joachim KaspersAutor