2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
F: Martinschledde
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Arminias U23 trifft im OWL-Derby auf den FC Gütersloh

Oberliga: Die Bielefelder ziehen den Hut vor dem seit Wochen von der Insolvenz bedrohten Nachbarn

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Angeschlagene Boxer sind gefährlich, heißt es. Deshalb sollte Arminias U 23 im sonntäglichen OWL-Oberligaderby gegen den FC Gütersloh besonders auf der Hut sein. „Davor, wie die Mannschaft die Querelen im Verein wegsteckt und trotz allem immer weiter guten Fußball spielt, kann man nur den Hut ziehen“, erklärt DSC-Trainer Andre Kording, der der Truppe des Ex-Arminen Fatmir Vata deshalb auch einen „einwandfreien Charakter“ attestiert.

Seit Wochen spielt der FC Gütersloh unter dem Damoklesschwert eines Insolvenzverfahrens, das, sofern es denn eröffnet würde, automatisch den Abstieg aus der Oberliga bedeuten würde. Der Verein muss eigentlich schon bis zum 31. März offene Rechnungen in Höhe von 95.000 Euro begleichen, kämpft aber um einen Aufschub bis zum 30. April: Wie man hört, soll diese Frist ausreichen, alle Forderungen zu erfüllen. Die Mannschaft ist von der Finanzkrise insofern betroffen, als dass ihre Gehälter zuletzt nur durch Spendenaktionen aufgebracht werden konnten. Doch auch wenn es gelingt, die Eröffnung des Insolvenzverfahrens zu vermeiden, ist der FCG noch nicht über den Berg: Ein neuer Vorstand tritt wohl nur an, wenn für die kommende Saison Zusagen über 500.000 Euro vorliegen.

Trotz allem bleiben die Gütersloher, die aktuell auf Rang acht eine Position und einen Punkt besser liegen als Arminia, sportlich eine Herausforderung. „Sie haben hinten einige sehr robuste Typen und stehen sehr gut“, weiß Andre Kording, der zudem die offensiven Qualitäten der Ex-Arminen Lars Schröder und Khalil Rhilane lobt. „Mit beiden habe ich noch zusammengespielt“, erinnert sich der DSC-Trainer. Nach den beiden Siegen gegen Hassel und Erkenschwick gehen die Arminen indes mit breiter Brust in ihr drittes Heimspiel in Folge. „Ich fand, dass in der Partie gegen Erkenschwick im Vergleich zum Hassel-Spiel schon deutliche Fortschritte erkennbar waren“, sagt Kording: Nach einer schwachen ersten halben Stunde habe sein Team sich gefunden und eine Menge Torchancen herausgespielt: „Wir hätten zwar sicherlich noch das eine oder andere Tor mehr schießen können, aber es ist ja erstmal positiv, dass wir uns diese Möglichkeiten überhaupt erarbeitet haben.“

Der Coach sieht die verbesserte Offensivleistung in direktem Zusammenhang damit, „dass wir diese Abläufe zuletzt im Training deutlich mehr in den Mittelpunkt gestellt haben“ und sieht seine Mannschaft „insgesamt auf einem guten Weg“. Gegen Gütersloh kann Kording erneut aus dem Vollen schöpfen, da alle Akteure seines Kaders fit und einsatzbereit sind. Ob und in welcher Anzahl auch Profis zu berücksichtigen sind, wird der neue Cheftrainer Jeff Saibene noch bestimmen. „Wir machen natürlich das, was für die Zweitligamannschaft am besten ist“, gibt Kording ganz den Teamplayer.

Aufrufe: 024.3.2017, 16:30 Uhr
Hans-Joachim KaspersAutor