2024-03-28T15:56:44.387Z

Interview

"Druck liegt eher beim TSV Wankendorf"

Lägerdorfs Kapitän Bastian Peters fiebert wie das gesamte Team dem Gipfeltreffen entgegen

Der TSV Lägerdorf hat mit dem 2:2 am Dienstagabend beim MTSV Hohenwestedt in letzter Sekunde die zweite Saisonniederlage in der Fußball-Verbandsliga Süd-West zwar noch abgewendet, aber dennoch beträgt der Abstand zum in diesem Jahr bislang acht Mal hintereinander erfolgreichen Tabellenzweiten TSV Wankendorf jetzt nur noch vier Punkte bei gleicher Anzahl von Spielen beider Kontrahenten. Und am morgigen Sonntag um 15 Uhr kommen die Wankendorfer nun nach Lägerdorf zum Top-Spiel.

Wenn das schief geht für die Pump-Elf, wird es ganz eng im Rennen um Meisterschaft und Aufstieg. TSV-Kapitän und Torschütze zum 2:2 in Hohenwestedt, Bastian Peters (24), schildert im Interview mit unserem Mitarbeiter Gunther Schöniger seine Sicht der Dinge vor dem Gipfeltreffen auf dem Sportplatz an der Breitenburger Straße.

Herr Peters, sind Sie mit Ihren Teamkollegen für das wohl wichtigste Spiel des TSV in dieser Phase gerüstet?

Ja, auf jeden Fall. Wir haben in der Rückrunde zwar nicht an die Leistung der Hinrunde anknüpfen können, aber das war so auch nicht zu erwarten. Im vergangenen Jahr haben wir schon eine herausragende Hinrunde gespielt. Nach der Winterpause sind wir leider etwas schwer wieder rein gekommen. Aber wir haben uns gefangen. Gerade gegen Todesfelde haben wir eine richtig gute Mannschaftsleistung gezeigt. Da war auf jeden Fall zu sehen, dass Qualität im Team steckt. In Hohenwestedt am Dienstagabend war es leider so, dass wir einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand gegeben haben, weil wir in der zweiten Halbzeit komplett aus dem Konzept gekommen sind. Zum Glück haben wir am Ende noch den wichtigen einen Punkt geholt. Vier Punkte auf Wankendorf sind, wie ich finde, auf jeden Fall eine Riesensache.

Wie bei einigen Teamkollegen hat es auch bei Ihnen in dieser Saison Verletzungsprobleme gegeben. In Hohenwestedt waren Sie nicht von Anfang an dabei. Wie sieht es bei Ihnen persönlich aus?

Bei mir persönlich sieht es wieder sehr gut aus. Eine Zerrung und die Verletzung am lädierten Knöchel habe ich überwunden. In Hohenwestedt sind wir mit der gleichen Aufstellung wie gegen Todesfelde gestartet. Was ich verstehen konnte. Trotzdem hoffe ich natürlich immer, von Anfang an in der Startelf zu stehen. Mit meinen beiden Toren gegen Todesfelde und in Hohenwestedt hoffe ich, dass ich bewiesen habe, dass ich in die erste Elf will. Letztlich gehört der Kapitän ja auch in die Startelf, wie ich finde. Gegen Wankendorf bin ich besonders motiviert, aber das sind wir alle.

Sie kennen die Wankendorfer aus dem Hinspiel. Am 4. Oktober gab es einen 3:1-Auswärtssieg. Wo haben Sie Stärken und Schwächen bei denen gesehen?
Ich glaube, dass wir eine ganz andere Wankendorfer Truppe sehen werden als im Oktober, wo der TSV eine Serie mit Niederlagen und Unentschieden hatte. Für Wankendorf lief das in der Hinrunde unglücklich und wir waren damals sehr stark. Im Spiel nach vorne mit ihren Flanken aus dem Halbfeld sind sie sehr gefährlich. Vorne haben sie mit Arne Duggen einen Akteur, der einen Ball ,,festmachen" kann. Mit seiner kämpferischen Einstellung kann er eine komplette Mannschaft mitziehen. Da werden wir vor allem defensiv gefordert sein. Ich denke aber auch, dass wir offensiv einige Chancen haben werden, denn ich sehe die Defensive bei den Wankendorfern als deren Knackpunkt. Da können und wollen wir Nadelstiche setzen. So lange die Null bei uns steht, werden wir das Spiel gewinnen. Ich bin davon überzeugt, dass wir mindestens ein Tor erzielen werden.

Wie muss deshalb die Herangehensweise aussehen?
Wir müssen auf jeden Fall kompakt stehen. Wir haben in Hohenwestedt gesehen, wie schnell das geht, wenn man nur zehn Minuten unkonzentriert ist. Vor allem gegen Wankendorf ist das wichtig, weil die gezeigt haben, dass sie nicht viele Chancen brauchen, um ein Tor zu machen. Wir müssen auf jeden Fall versuchen, jede gegnerische Chance zu verhindern und dann kontrolliert unser Spiel aufzubauen. Ich gehe schon davon aus, dass wir mehr Spielanteile haben werden. Aber das Entscheidende ist einfach, dass die Null hinten steht und das Tjorven Brendemühl sowie Eddy Jauk da hinten bei uns Ordnung ,,in den Laden" rein bringen. Genauso wie sie es gegen Todesfelde gemacht haben.

Hat Trainer Holger Pump eine Strategie mit auf den Weg gegeben?
Eine Strategie an sich nicht. Wir haben einfach gesagt, dass für uns jetzt fünf entscheidende Spiele anstehen und dass das Spiel gegen Wankendorf jetzt ein absolutes Highlight ist. Wir haben den ganz großen Druck eigentlich nicht. Der liegt eher bei den Wankendorfern, die gezwungen sind, bei uns zu gewinnen, wenn sie noch was machen wollen. Wir sollten einfach den morgigen Sonntag genießen. Zu Hause, wahrscheinlich vor einer großen Zuschauerkulisse. Ich habe gehört, Wankendorf kommt mit einem ganzen Fan-Bus nach Lägerdorf. Ich hoffe, dass wir ein richtig gutes Spiel machen werden.

Würden Sie sagen: Mit der SH-Liga beschäftige ich mich noch nicht? Oder glauben Sie fest daran, dass der Aufstieg gelingen wird?
Dass ich mich nicht damit beschäftige, wäre gelogen. Wenn man fünf Spieltage vor dem Saisonende Tabellenerster ist und die ganze Zeit in der Verbandsliga ,,auf dem Platz der Sonne" steht, dann beschäftigt man sich automatisch mit dem Thema. Bereit sind wir auf alle Fälle. Es wäre eine riesengroße Enttäuschung, wenn man das jetzt noch aus der Hand geben würde, wo wir so einen tollen Vorsprung hatten. Aber wir haben immer noch vier Punkte Vorsprung und alles in der eigenen Hand. Man muss auch bedenken, Wankendorf hat noch ein sehr schweres Restprogramm und auch noch längst nicht alles gewonnen.

Wird der TSV in der SH-Liga eine bessere Rolle spielen als in dieser Saison der FC Reher/Puls?
Das ist schwer zu vergleichen. Ich will nicht pauschal sagen, dass wir besser abschneiden werden. Ich hoffe aber, dass wir aus dem Jahr des FC Reher/Puls in der SH-Liga Erkenntnisse ziehen und analysieren können, die uns aufzeigen, was wir besser machen können. Ich finde schon wichtig, dass man sich damit auseinandersetzt. Ich glaube, dass wir spielerisch durchaus die Klasse haben, besser abzuschneiden.

Zurück zum Spiel gegen Wankendorf. Wie lautet Ihr Tipp?
Ich denke, es wird sehr eng, aber weil wir defensiv kompakt stehen werden, bringen wir die Partie mit 2:0 nach Hause und werden dann sieben Punkte Vorsprung haben.
Aufrufe: 023.4.2016, 10:30 Uhr
SHZ / schöAutor