So erfreulich wie das Ergebnis am Ende ausfiel, starteten die Möllener aber nicht ins Spiel: "Die erste Viertelstunde war die reinste Katastrophe", erklärte Drotboom im Nachhinein mit Humor. Bereits nach fünf Minuten rettete Abwehrspieler Kevin Kapteina knapp von der eigenen Torlinie. Der sonst eher ruhig agierende Coach am Spielfeldrand sollte in dieser Partie keine Ruhe finden, ganz im Gegenteil.
Das erste Tor machten trotz der chaotischen Anfangsphase die Voerder, der Ausgleich sollte aber nicht lange auf sich warten lassen: Ertugrul Yirtik brachte den Ball in der elften Minute sicher im untere rechten Eck unter, sieben Minuten später traf der Hamborner Ercan Yayla nach einem Eckstoß zum Ausgleich. Im Laufe der ersten 45 Minuten zeigte sich Möllen aber immer sicherer auf dem Feld, so dass Pierre Salewski nach mehreren nicht verwandelten Möglichkeiten zum 2:1-Halbzeitstand traf (36.).
Der Anpfiff zum zweiten Durchgang ertönte, und Drotboom ließ trotz Führung keine Anzeichen von Gelassenheit erkennen - vielleicht zurecht, denn die Gäste aus Duisburg zeigten sich kombinationsstark. In der 60. Minute erreichte die Aufregung des Coaches ihren Höhepunkt: Nach einer möglichen Abseits-Fehlentscheidung und wildem Fluchen durfte Drotboom dem Spielgeschehen nur noch aus der Sicht des Zuschauers folgen: "Genau deswegen wollte ich ein Gespann einladen, dann wäre so eine offensichtliche Fehlentscheidung mit Sicherheit nicht zustande gekommen. Natürlich hat mich das sehr geärgert."
Dennoch, genügend Unterstützung bot er auch weiterhin. Nach einem Foulspiel im Hamborner Strafraum sah der Hamborner Julian Grevelhörster glatt Rot (88.) und Möllen bekam einen Elfmeter zugesprochen. "Regulär verschießt du den in so einer Stresssituation", erklärte Drotboom. Aber nichts da: Der eingewechselte Olcay Dikmen verwandelte souverän und das Spiel war gelaufen, Möllen hatte den Dreier sicher. "Das Erfolgsrezept lautet: Herz, Wille und Leidenschaft. Wir glauben an die Jungs, sowieso. Wenn sie das jetzt auch weiterhin machen, werden wir in der Liga bleiben", erklärte Drotboom abschließend voller Zuversicht.
GA: Knaup; Muhs, Pietruszka, Mölleken, Rustemi, Slowinski (69. Badke), Yirtik, Lech, Salewski (58. Dziecichowicz), Kapteina, Tönges (75. Dikmen).