2024-04-23T06:39:20.694Z

Pokal
Nach zwei Final-Niederlagen wollen die Fußballer des ETSV Weiche am Sonnabend endlich den Pokal holen. Foto: Koberg
Nach zwei Final-Niederlagen wollen die Fußballer des ETSV Weiche am Sonnabend endlich den Pokal holen. Foto: Koberg

Dritter Anlauf: ETSV Weiche Flensburg will den Cup

"Wir haben's zwei Mal verpasst, jetzt sind wir mal dran" / LIVE bei FuPa.net/sh

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Die Stimmung ist gut beim abendlichen Training. Tore im Abschlussspiel werden gefeiert, für Fehlpässe gibt's einen Spruch. Alles wie immer bei den Regionalliga-Fußballern des ETSV Weiche Flensburg? Nicht ganz, ein besonderes Spiel steht noch an - der Höhepunkt der Saison. Am Sonnabend (17 Uhr/live bei shz.de und die Tore und Highlights bei FuPa.net) spielt die Mannschaft von Trainer Daniel Jurgeleit im Finale um den SHFV-Lotto-Pokal auf der Lohmühle gegen den VfB Lübeck - und will die Trophäe nach den Final-Niederlagen 2012 und 2014 im dritten Anlauf nach Flensburg holen.

,,Wir haben's zwei Mal verpasst, jetzt sind wir mal dran", sagt Stürmer Tim Wulff. Der 28-Jährige weiß aus seiner Zeit bei Holstein Kiel, wie sich ein Pokalsieg anfühlt. ,,Ein schönes Stadion, eine tolle Kulisse - darauf kann man sich als Fußballer doch nur freuen", schwärmt der Torjäger, der den Anpfiff kaum noch erwarten kann: ,,Mit dem Kopf sind wir schon in Lübeck."

Auch Christian Jürgensen und Fiete Sykora durften den Pokal schon in die Höhe stemmen - Sykora sogar gegen seinen heutigen Verein. 2014 wurde der Ex-Kieler zur Pause eingewechselt, verwandelte im dramatischen Elfmeterschießen zwei Mal und hatte großen Anteil am 14:13-Erfolg von Holstein.Marc Böhnke war dabei, hat auch die Last-Minute-Niederlage 2012 auf der Lohmühle gegen den VfB Lübeck miterlebt. ,,Damals war die Enttäuschung viel größer. Die Konfetti-Kanone war schon mit Schnipseln in unseren Farben gefüllt", erinnert sich der Kapitän und fährt fort: ,,Damals hatten auch gestandene Spieler Tränen in den Augen. 2014 konnten wir stolz auf das sein, was wir erreicht hatten - Elfmeterschießen ist immer Glückssache."

Einen Liveticker sowie alle Tore und Highlights der Partie gibt es am Sonnabend auch bei FuPa.net


Zwei Mal unglücklich gescheitert, das kann laut Böhnke ein zusätzlicher Ansporn sein: ,,Wenn man die Erfahrung solcher Niederlagen gemacht hat, weiß man Erfolge um so mehr zu schätzen."Die Niederlage 2012 ist auch bei Trainer Jurgeleit noch in unguter Erinnerung. ,,Das Schlimmste, was ich sportlich je erlebt habe", sagt der 52-Jährige. Weiche führte 2:1, hatte schon anderthalb Hände am ,,Pott" - dann ein Fehlpass, ein Gegenangriff, und ein Tor in der zweiten Minute der Nachspielzeit, Weiche verlor 2:4 nach Verlängerung.

Doch die Ausgangslage hat sich verändert. 2012 war Weiche noch SH-Ligist und spielte bei einem Regionalligisten, 2014 bekam es Regionalligist Weiche mit einem Drittligisten zu tun. ,,Wir waren krasse Außenseiter, unsere Chancen lagen zwischen null und 20 Prozent", sagt der Coach. Diesmal messen sich der Siebte und der Dritte der abgelaufenen Viertliga-Spielzeit. Auch wenn niemand etwas von einer Favoritenrolle wissen will - die Zuversicht ist vorhanden. ,,Wir haben Final-Erfahrungen gesammelt und die Wahrscheinlichkeit ist größer, dass wir etwas erreichen können", so Jurgeleit gewohnt vorsichtig.

Der ETSV kann schon jetzt auf eine erfolgreiche Spielzeit stolz sein - beim Gegner wird die Saison 2015/16 dagegen als verkorkst eingestuft. Erst kurz vor Schluss sicherte der VfB Lübeck (Rekord-Pokalsieger mit 13 Titeln) den Klassenerhalt, steht vor einem Umbruch: Bislang stehen acht Abgänge und drei Zugänge ab, Rolf Landerl löst Interims-Coach Michael Hopp im Sommer auf der Bank ab.

Die beiden Regionalliga-Duelle gingen an den ETSV (1:0 auf der Lohmühle, 3:2 im Manfred-Werner-Stadion) - für Jurgeleit unwichtig: ,,Zwei Paar Schuhe, zwei verschiedene Wettbewerbe. Wir haben auch schon gegen Lübeck verloren." Den Pokalsieg holen sollen diejenigen 18 Spieler, die am vergangenen Sonnabend beim 0:2 in Wolfsburg im Kader standen. Es fehlen also die erkrankten Hendrik Ostermann und Josef Shirdel sowie Jannick Ostermann, der Ende Juni aus Portugal zurückkehrt. Die Mannschaft macht sich heute auf den Weg ins Kurz-Trainingslager nach Bad Malente, reist von dort aus an. Vier Fan-Busse sowie zahlreiche Selbstfahrer begleiten den ETSV nach Lübeck, Abfahrt ist am Sonnabend um 13 Uhr vom Parkplatz Exe.

Zum Gedenken an den in der vergangenen Woche verstorbenen Liga-Geschäftsführer Karl Carstensen wird die Mannschaft am Sonnabend mit Trauerflor auflaufen.

Das Team für Lübeck: Kirschke, Straub (Tor) - Hummel, Paetow, Jürgensen, Safo-Mensah, Kroiß, Ilidio, Thomsen, Walter, Meyer, Böhnke, Hasanbegovic, Schulz, Drews, Carstensen, Wulff, Sykora.

Einen Liveticker sowie alle Tore und Highlights der Partie gibt es am Sonnabend auch bei FuPa.net

Aufrufe: 027.5.2016, 12:00 Uhr
SHZ / Ulrich SchröderAutor