2024-04-24T13:20:38.835Z

Ligabericht
Holsteins Torjäger Utku Sen (links), der dreimal ins gegnerische und einmalig ins eigene Netz traf, im Duell mit dem Osnabrücker Felix Agu.
Holsteins Torjäger Utku Sen (links), der dreimal ins gegnerische und einmalig ins eigene Netz traf, im Duell mit dem Osnabrücker Felix Agu.

Dreierpack und Eigentor: Sen als tragischer Held

Standardsituationen bleiben Achillesferse der Holsteiner A-Junioren

Verlinkte Inhalte

Nach drei Wochen Bundesliga-Pause lieferte Holsteins A-Jugend im gut besuchten Nachwuchsleistungszentrum ein hochinteressantes Duell mit dem starken Aufsteiger aus Osnabrück. Am Ende stand ein durchaus leistungsgerechtes 3:3 zu Buche, mit dem beide Teams zufrieden sein können. Dabei wurde Kiels Offensiv-Akteur Utku Sen zum absoluten Protagonisten.

Die KSV begann stark, setzte dem Gegner eine Viertelstunde lang mit hohem Pressing zu, ehe sich dieser über gutes Zweikampfverhalten und immer wieder brandgefährliche Standardsituationen selbst zurück ins Spiel brachte. Per Standard erzielte der VfL dann auch das 0:1. Eine von Sebastian Klaas getretene Ecke köpfte Tim Möller unter Kiels Keeper hindurch ins Netz (21.). Sen holte sich in der 29. Spielminute aber gegen die pomadig agierende Osnabrücker Defensive den Ball, traf mit einem Flachschuss aus spitzem Winkel und stellte so aus dem Nichts den für Kiel etwas schmeichelhaften 1:1-Pausenstand her.


Auch nach dem Wechsel bewies Sen seine Extraklasse, die es ihm erlaubt, aus nur kleinen Gelegenheiten maximalen Ertrag zu schlagen. Bedient durch einen Diagonalball Julius Alts, legte sich der dynamische Angreifer den Ball nach einem Übersteiger zurecht und traf mit einem klasse Spannstoß von der Strafraumkante zur Kieler Führung (52.). Doch die Achillesferse der Fördestädter, bei Standards gegen sich extrem anfällig zu sein, blieb an diesem Tag bestehen. Diesmal bediente Anton Stach den aufgerückten Innenverteidiger Möller, der die Kugel aus kurzer Distanz im zweiten Versuch über die Linie stocherte (62.).


Selbst das war scheinbar nicht Warnung genug, denn auch das dritte Gegentor fingen sich die Gastgeber in Folge eines ruhenden Balles: Klaas beförderte das Spielgerät per Flugball von der Mittellinie aus in den Kieler Sechszehner, wo es ausgerechnet Sen unglücklich per Kopf über seinen Keeper hinweg ins Tor verlängerte (74.). Doch die „Jungstörche“ steckten nicht auf: Maurice Knutzen drang mit Vehemenz in den VfL-Strafraum ein und wurde von Felix Agu elfmeterreif gehalten. Sen trat an, um sein Eigentor wieder wett zu machen, bewies starke Nerven und verwandelte eiskalt zum 3:3 (84.), das der zählbare Schlusspunkt eines hochunterhaltsamen Kräftemessens bleiben sollte.


„Wie wir bei den Standards gegen uns agiert haben, ärgert mich natürlich ungemein“, merkte KSV-Coach Hannes Drews an, zeigte sich mit dem Erreichten jedoch trotzdem zufrieden: „Ein Punkt ist absolut in Ordnung und, wenn man die ganzen 90 Minuten objektiv betrachtet, auch gerecht.“


Holstein Kiel:
Schuchardt – Born (86. Niebergall), Meien, Thiesen, Ayyildiz – Knutzen, Alt, Schleemann (65. Zinkondo), Voß (58. Griese) – Sen, Sander.

VfL Osnabrück: L. Tigges – Agu, Hartke, Möller, Rahmig (65. Breulmann) – S. Tigges (81. van den Berg), Klaas (89. Winkler), Nies (70. Bretgeld), Janßen – Burke, Stach.

SR: Jürgensen (Norderstedt).
Zuschauer: 150.
Tore: 0:1 Möller (21.), 1:1 Sen (29.), 2:1 Sen (52.), 2:2 Möller (62.), 2:3 Sen (74., Eigentor), 3:3 Sen (84., Foulelfmeter).

Aufrufe: 019.10.2016, 07:00 Uhr
SHZ / wtiAutor