Drei Punkte und ein vielversprechendes Debüt

1. FC Köln II - FC Schalke 04 II 2:1 (0:1)

Und Prokoph war der entscheidende Mann. Mit einem Doppelschlag (49./54) führte er seine Mannschaft auf die Siegerstraße. „Der Zeitpunkt de Treffer war natürlich optimal und der Sieg ist mit Blick auf die Tabelle enorm wichtig”, sagte Prokoph.

Für einen seiner Mitspieler war der Ausgang der Partie vermutlich entscheidend für einen guten Schlaf am Samstagabend. Nicht auszudenken, wenn der haarsträubende Fauxpas von Innenverteidiger Leander Siemann, den die Schalker zur Führung (18.) nutzten, entscheidend für eine Niederlage des FC gewesen wäre. Der Innenverteidiger hatte einen absurden Rückpass zu seinem Torhüter Matthias Hamrol gespielt, den gleich zwei Schalker erliefen und einer von ihnen, nämlich Oktawian Skrzecz, ins leere Tor schob. „Der Fehler hat anschließend nicht nur ihn, sondern auch die ganze Mannschaft beschäftigt”, sagte FC-Trainer Stefan Emmerling.

Der Coach konnte dieses Mal zwar bis auf Lukas Klünter auf keinen weiteren FC-Profi bauen, dafür gab es ein interessantes Debüt: Miro Kovacic, der schon seit einiger Zeit bei der U 21 trainiert, hatte unter der Woche die Spielberechtigung erhalten. Und Emmerling beorderte den Kroaten gleich in die Startelf. Und der 22-Jährige rechtfertigte seine Aufstellung. „Er ist unglaublich zweikampfstark und arbeitet gut gegen den Ball”, sagt Emmerling.

Dass Kovacic überhaupt in Köln gelandet ist, ist offenbar auch einigen Zufällen geschuldet. Der Rechtsfuß galt einst beim kroatischen Klub Hajduk Split als großes Talent, das auch das Interesse einiger Bundesligisten weckte. Doch aus einem angestrebten Wechsel wurde nichts. Nach einigen mehr oder weniger erfolgreichen Stationen war Kovacic zuletzt sogar vereinslos. Nun startet er in Köln einen Neuanfang. „Er ist ein talentierter Spieler, dessen Karriere aber aus unterschiedlichen Gründen nicht gerade verlaufen ist. Bei uns bekommt er die Möglichkeit, sich wieder nach oben zu arbeiten”, sagt FC-Sportdirektor Jörg Jakobs.

Gegen Schalke agierte Kovacic im zentralen Mittelfeld und trug seinen Teil dazu bei, dass die Kölner zu Beginn die Spielkontrolle hatten. Nach dem 0:1 riss allerdings der Faden und die Gastgeber retteten sich mit Glück in die Pause. In der zweiten Hälfte erwischten die Kölner einen Traumstart: Nach schöner Vorarbeit des starken Lukas Klünter vollendete Prokoph zunächst in Stürmermanier aus kurzer Distanz (49.). Vier Minuten später bekamen die Kölner einen Handelfmeter zugesprochen, den Prokoph ebenfalls sicher verwandelte. Es waren bereits die Saisontreffer elf und zwölf für den 31-Jährigen. „Meine Quote ist okay”, meinte der Torjäger — eine kleine, aber feine Untertreibung.

1. FC Köln II: Hamrol, Kusic, Klünter, Hildebrandt (46. Schüler), Siemann, Laux, Kovacic (77. Perrey), Zengin (46. Ruzgis), Klauß, Ban, Prokoph - Trainer: Emmerling

FC Schalke 04 II: Nübel, Pachonik, Uphoff, Dum (83. Faletar), Bitter, Wagner, Neumann, Plechaty (68. Mauersberger), Skrzecz, Bohnert (68. Boyamba), Brömer - Trainer: Luginger

Schiedsrichter: Schäfer - Zuschauer: 250
Tore: 0:1 Skrzecz (18.), 1:1 Prokoph (49.), 2:1 Prokoph (54. Foulelfmeter)