Drei Punkte ohne Ankündigung

Borussia Freialdenhoven — Germania Windeck 1:3 (1:1). Sie können es also doch noch: Nach elf sieglosen Spielen durften sich die Windecker Mittelrheinliga-Fußballer endlich mal wieder über einen dreifachen Punkterfolg freuen. Und das ausgerechnet im Spiel beim bis dato drittplatzierten Rivalen Freialdenhoven und trotz großer Personalnot. „Die Jungs haben sich in der Kabine gefreut, als wären sie gerade Weltmeister geworden”, sagte Gästetrainer Marcus Voike, der sich in der 89. Minute sogar selbst hatte einwechseln müssen. „Die vier Minuten auf dem Platz haben sich angefühlt wie 90”, so der 41-Jährige.

Seine Elf hatte anders als zuletzt viel Glück gehabt. „Heute hatten wir endlich mal den Papst in der Tasche”, sagte Voike angesichts vierer Aluminiumtreffer des Gegners. Zudem erwischte Gästekeeper Patrik Brencic einen Sahnetag. Bereits nach wenigen Sekunden war der 22-Jährige zur Stelle gewesen. Beim Kopfballtreffer von Kevin Kruth war aber auch er machtlos (25.). Trotz der jüngsten Misserfolge ließen die Windecker nicht die Köpfe hängen und schlugen vier Minuten später zurück: Nach feinem Pass von Shinsuke Hori traf Burak Gencal zum 1:1. Nach der Pause wurde der Underdog noch mutiger und ging verdient in Führung: Diesmal war es Ali Secen, der nach Querpass von Adrian Müller zur Stelle war (56.). In der 69. Minute nutzte Gencal erneut ein Zuspiel von Hori und schlenzte den Ball aus 16 Metern zum 3:1-Endstand in den Winkel.

Siegburg 04 — FC Hürth 2:1 (2:1). Auch der FC Hürth hat den Siegburger Höhenflug nicht stoppen können. Mit einem 2:1-Erfolg krönte der Aufsteiger eine starke Hinrunde und kletterte auf Rang drei. „Von mir aus kann die Winterpause gestrichen werden. Der Lauf, den wir derzeit haben, ist wirklich kaum in Worte zu fassen”, sagte SSV-Trainer Kinan Moukhmalji nach dem fünften Ligaerfolg in Serie. Julian Fälber hatte nach Balleroberung und Pass von Denis Radermacher die Führung erzielt (24.), während auf der Gegenseite auch Yousef Keshta seine Vollstreckerqualitäten unter Beweis stellte (31.). Die Antwort der 04er ließ nur zwei Minuten auf sich warten: Fälber behauptete sich im Hürther Strafraum gleich gegen mehrere Gegenspieler und schloss eiskalt ab — 2:1. Nach der Pause verpasste Thorben Versteegen gleich zweimal die Vorentscheidung, ehe FC-Akteur Serkan Okutan nach einem Tritt gegen Tom Caspers die Rote Karte sah (65.). Anschließend hatte Siegburg Pech, dass Fabian Welt ein tolles Solo nicht krönte, aber auch Glück, dass Keshta am Tor vorbeischoss. Vier Minuten vor Schluss flog auch Gästeakteur Patrick Friesdorf vom Platz (Gelb-Rot/Meckern), doch selbst mit zwei Mann mehr auf dem Platz musste Siegburg bis zum Schlusspfiff zittern.

FC Hennef 05 — FC Friesdorf 1:3 (1:2). Für den FC Hennef 05 wird die Lage im Abstiegskampf immer bedrohlicher. Nach der Pleite gegen den direkten Rivalen aus Friesdorf beträgt der Rückstand auf das rettende Ufer schon neun Punkte. „Jeder von uns kann die Tabelle lesen und weiß, dass es jetzt nicht einfacher wird. Abschreiben sollte man uns aber nicht”, so der Hennefer Trainer Marco Bäumer. Das 0:1 hatte seine Elf in Unterzahl kassiert: Während Alexander Zwilling am Spielfeldrand behandelt wurde, traf Metin Kizil per Abstauber (9.). Nur wenig später erhöhte Lukas Püttmann auf 2:0 (21.), ehe eine Hennefer Dreifachchance verpuffte: Erst scheiterte Fabian Montabell an Gästekeeper Mehmet Sahin, dann Dennis Eck und schließlich auch André Klug. Quasi mit dem Halbzeitpfiff sorgte Eck per Abstaubertor aber für neue Hennefer Hoffnung. Die 05er mühten sich nach dem Wechsel redlich, doch zwingende Torchancen blieben aus. Stattdessen sorgte Liridon Hoxhaj nach einem Konter für den Knockout (75.).