2024-06-14T14:12:32.331Z

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Kreisfußballwart Achim Quehl, Alsfelds erster Stadtrat Jürgen Udo Pfeiffer und HFV-Präsident Rolf Hocke (von links) tauschten sich im Sitzungssaal des Alsfelder Rathauses mit Vereinsvertretern aus. 	Foto: Seehuber
Kreisfußballwart Achim Quehl, Alsfelds erster Stadtrat Jürgen Udo Pfeiffer und HFV-Präsident Rolf Hocke (von links) tauschten sich im Sitzungssaal des Alsfelder Rathauses mit Vereinsvertretern aus. Foto: Seehuber

Drei heimische Vereine für Engagement gewürdigt

INTEGRATION: +++ DFB-Initiative unterstützt Flüchtlingsarbeit +++ Reger Gedankenaustausch im Rathaus +++

ALSFELD . Voll besetzt war der Sitzungssaal im Alsfelder Rathaus am frühen Dienstagabend. Sogar Rolf Hocke, Präsident des Hessischen Fußballverbandes (HFV), hatte den Weg in den Vogelsbergkreis gefunden. Zusammen mit Kreisfußballwart Achim Quehl wollte er den SV Nieder-Ofleiden, den JFV Ohmtal Homberg und den JFV Alsfeld-Bechtelsberg für ihr Engagement bei der Integration von Flüchtlingen würdigen. Jeweils 500 Euro Unterstützung erhielten die drei Vereine, die sich zuvor bei der Egidius-Braun-Stiftung beworben hatten. ,,1:0 für ein Willkommen" - so heißt eine Flüchtlingsinitiative des Deutschen Fußballbundes (DFB), die das Engagement an der Basis unterstützen soll.

,,Ihr tut Gutes, und darüber wollen wir heute sprechen" - mit diesen Worten eröffnete Kreisfußballwart Achim Quehl die Feierstunde, bei der weit mehr als die obligatorischen Danksagungen und Scheckübergaben auf dem Programm standen. Denn die zahlreichen Fußballfunktionäre - darunter auch Werner Eifert und Günter Stiebig vom Sportkreis Vogelsberg - tauschten sich etwa intensiv mit den Rahmenbedingungen für Flüchtlingsarbeit im Vogelsbergkreis aus. Einer der Streitpunkte: die schwierige Platzsituation. So gibt es in Homberg keinen Kunstrasenplatz, weswegen ein regelmäßiger Trainingsbetrieb für Flüchtlinge in den Wintermonaten schwierig umzusetzen sei.

,,Es gibt zwei klassische Bereiche bei der Integration von Flüchtlingen. Zum einen gibt es die Eigenintegration ohne Hilfe von außen, zum anderen gibt es die Integration in Vereinen", betonte HFV-Präsident Rolf Hocke, der die anwesenden Vereinsvertreter für ihr Engagement lobte, aber auch in die Pflicht nahm: ,,Der Sport und insbesondere der Fußball ist bei der Integration von Flüchtlingen extrem gefordert. Nur zusammen können wir diese Aufgabe bewältigen." Neben dem SV Nieder-Ofleiden, dem JFV Ohmtal Homberg und dem JFV Alsfeld-Bechtelsberg bietet auch die TSG Nieder-Ohmen in Kooperation mit der TSG Merlau seit einigen Wochen regelmäßige Übungseinheiten für Flüchtlinge an. ,,Das Programm ist mit Begeisterung angenommen worden", berichtete Christian Kornmann (TSG Nieder-Ohmen), dessen Verein sich nicht um eine Förderung beworben hatte. Bereits seit Anfang Oktober engagiert sich derr JFV Alsfeld-Bechtelsberg, der zweimal pro Woche eine kontinuierlich wachsende Gruppe auf dem Alsfelder Lindensportplatz betreut. ,,Mittlerweile kommen regelmäßig rund 45 - überwiegend junge - Männer. Die Herausforderung macht uns viel Spaß, und wir wollen das Angebot ausbauen", sagt Dr. Henning Schnell-Kretschmer, erster Vorsitzender beim JFV Alsfeld-Bechtelsberg.

Weitere Vereine aus dem Vogelsbergkreis ziehen ein Engagement für Flüchtlinge in Erwägung, scheuen aber bislang den Weg an die Öffentlichkeit, wie Sportkreis-Vorsitzender Werner Eifert zu berichten wusste. ,,Viele unserer Vereine haben gute Ideen, aber sie machen sie zu selten publik. Mein Appell: Macht mehr auf euch aufmerksam, dann können wir euch unterstützen."



Aufrufe: 017.12.2015, 11:30 Uhr
Daniel Seehuber (Oberhessische Zeitung)Autor