Drei Gründe zur Hoffnung

. VfL Alfter — FC Hennef 0:3 (0:2). Das nennt man wohl ein Ausrufezeichen. Ausgerechnet beim Vizemeister VfL Alfter gewann der abstiegsbedrohte Fußball-Mittelrheinligist FC Hennef 05 sein erstes Pflichtspiel in 2017. Von einem Lebenszeichen wollte Gästetrainer Sascha Glatzel hinterher jedoch nicht sprechen, „schließlich lebt die Mannschaft schon vom ersten Tag an”. Man habe sich anders als in den Vorwochen nur endlich einmal für eine couragierte Leistung belohnt, sagte der Coach nach seinem ersten Erfolgserlebnis auf der Hennefer Trainerbank.

Den Premierensieg hatte Glatzel nicht zuletzt Johannes Jahn zu verdanken. Der 22-Jährige stellte eindrucksvoll unter Beweis, wie viel Gefühl in seinem rechten Fuß steckt: Bereits nach drei Minuten drosch André Klug einen Eckball von Jahn in die Maschen — 1:0. Auch beim zweiten Treffer der 05er glänzte Jahn als Vorbereiter: Diesmal war es Andy Habl, der nach einem Freistoß zur Stelle war (34.).

Aber auch aus dem Spiel heraus ließen die Hennefer ihr Können immer wieder aufblitzen: In der 84. Minute verwertete Fabian Montabell eine punktgenaue Flanke von Hannes Viehweger per Kopf zum 3:0-Endstand. Zu diesem Zeitpunkt stand der VfL nur noch mit zehn Mann auf dem Platz, denn Mory Konate hatte nach einem Foulspiel an Kuss Kunzika Gelb-Rot gesehen (76.). Letzterer feierte ein starkes Debüt auf der linken Außenverteidigerposition.

FC Friesdorf — Germania Windeck 1:1 (0:0). Die Freude über den überraschenden Punktgewinn war schnell verflogen. „Bei beiden Mannschaften ist während des Spiels in die Kabine eingebrochen worden — alle Wertsachen wurden entwendet”, berichtete der Windecker Trainer Marcus Voike nach dem 1:1 in Friesdorf.

Burak Gencal

Seine Elf hatte eine beeindruckende Reaktion auf die jüngste 1:4-Niederlage im Kellerduell mit Rheinbach gezeigt. „Die Jungs haben aufopferungsvoll gekämpft und sich in jeden Schuss des Gegners geschmissen”, so Voike. Dank eines abgefälschten Freistoßes von Burak Gencal war der Underdog sogar in Führung gegangen (67.), doch zehn Minuten vor Schluss traf Kisolo Deo Biskup per Volleyschuss zum Ausgleich. In der Nachspielzeit verhinderte die Latte den Friesdorfer Siegtreffer.

TV Herkenrath — Siegburg 04 3:0 (1:0). SSV-Trainer Kinan Moukhmalji gab sich hinterher als fairer Verlierer: „Man muss konstatieren, dass wir derzeit nicht mit solch einem Gegner mithalten können.” Der TVH habe gerade in der Offensive brilliert und werde „in dieser Verfassung ganz sicher um den Titel mitspielen”. Dabei hatte Siegburg lange Zeit gut verteidigt, doch ein Herkenrather Eckball diente als Dosenöffner: Norman Wermes kam sträflich frei zum Kopfball, Aaron Wielands Rettungsversuch landete im eigenen Tor — 0:1 (32.). Kurz vor der Pause bot sich Maximilian Orth die Chance zum Ausgleich, doch er scheiterte nach feinem Pass von Julian Fälber im Eins-gegen-Eins-Duell an Keeper Andreas Kath.

So waren es Vincent Geimer (55.) und Yoschua Grazina (85.), die den Sack zumachten. „Am Ende hätten wir auch gut und gerne mit 0:7 verlieren können”, so Moukhmalji. So bleibt es dabei: Der SSV kann 2017 einfach keine Tore schießen, zudem stehen schon 13 Treffer auf dem Gegentorkonto.