2024-04-19T07:32:36.736Z

Vereinsnachrichten
Pfullendorfs Luca Gruler (vorne), hier im Duell gegen den Doppeltorschützen Giuseppe Ricciardi, klagte nach dem Spiel über Kopfschmerzen, aber nicht nur wegen der Spielgeschwindigkeit der Reutlinger, sondern vor allem wegen eines Zusammenpralls mit ei Foto: Baur/Eibner-Pressefoto
Pfullendorfs Luca Gruler (vorne), hier im Duell gegen den Doppeltorschützen Giuseppe Ricciardi, klagte nach dem Spiel über Kopfschmerzen, aber nicht nur wegen der Spielgeschwindigkeit der Reutlinger, sondern vor allem wegen eines Zusammenpralls mit ei Foto: Baur/Eibner-Pressefoto
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Drei Gegentore in zwölf Minuten bescheren K.o.

Oberliga: SSV Reutlingen - SC Pfullendorf 4:0 (3:0)

Pfullendorf / mac/sz - Fußball-Oberligist SC Pfullendorf hat im zweiten Punktspiel die zweite Saisonniederlage hinnehmen müssen. Im zweiten Auswärtsspiel in Folge unterlag die Mannschaft von Trainer Patrick Hagg am Samstagnachmittag mit 0:4 (Halbzeit: 0:3) beim ehemaligen Zweitligisten SSV Reutlingen deutlich. Jetzt folgen drei Heimspiele, das erste am kommenden Samstag gegen den FC Nöttingen.

"Nach einem ausgeglichenen Beginn in den ersten zehn Minuten waren in den nächsten zwölf Minuten die ersten drei Schüsse der Reutlinger aufs Tor drin", zog SCP-Trainer Patrick Hagg ein ernüchtertes Fazit des am Samstag in Reutlingen Erlebten. "Nach dem Doppelschlag in der zehnten und zwölften Minute sind die Reutlinger auf der Pokal-Euphoriewelle geschwommen und haben das dann auch richtig gut gespielt." Trotzdem sei er "nicht überrascht, aber auch nicht unzufrieden". Grund: "Meine Mannschaft hat sich über die gesamte Dauer des Spiels gewehrt. Die Einstellung war okay", sagte Patrick Hagg.

Die Achalmstädter nutzten den Aufschwung aus dem 3:1-Sieg im DFB-Pokal gegen den Karlsruher SC und begannen tempogeladen und kombinationssicher. Nach zehn Minuten verlängerte Ubabuike eine Maier-Eckball geschickt an den langen Pfosten. Dort stand SSV-Kapitän Giuseppe Ricciardi genau richtig und der dreifache Elfmetertorschütze aus dem DFB-Pokalspiel versenkte das Leder akrobatisch (10.). Nur zwei Minuten später klingelte es bereits zum zweiten Mal im von Maximilian Ritzler gehüteten SCP-Gehäuse. Kurzzeitig zeigte sich die SCP-Abwehr unsortiert, das bestrafte Sebastian Gleißner mit einem satten Linksschuss neben den Innenpfosten - 0:2 (12.). Ausgangspunkt des 0:2 war ein Einwurf in den Strafraum der Pfullendorfer, die sich trotz einer Überzahl von drei gegen eins von Gleißner düpieren ließen. "Das darf nicht passieren, der darf nicht durchkommen, da müssen wir handlungsschneller sein", sagte Hagg am Sonntag in der Analyse. Genau das will Hagg im nächsten Training am Dienstag ansprechen, ebenso wie einige andere kleine Fehler, die er gesehen hat. "Wir werden am Dienstag zunächst die Fehler ansprechen, dann im taktischen Bereich arbeiten, ehe wir am Mittwoch wieder stärker belasten", sagte Hagg zum Training in der kommenden Woche.

Ritzler verhindert vierten Treffer

Die Rot-Weißen waren zwar um eine Antwort bemüht, doch die qualitativ überlegene Donkov-Elf behielt die Zügel weiter fest in der Hand. Der dritte Schuss aufs Tor brachte das dritte Tor für die Reutlinger. Mit einem Sonntagsschuss aus 25 Metern ließ Ricciardi Pfullendorfs Schlussmann Maximilian Ritzler nicht einen Hauch einer Chance (22.). "Eigentlich war es unser Ziel, so lange wie möglich zu null zu spielen, weil umso länger uns das gelungen wäre, desto unzufriedener wären die Zuschauer geworden... Das ist uns aber leider nicht gelungen. Trotzdem mache ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf." Nach einer knappen halben Stunde hätten die rund 1000 Zuschauer noch den vierten Reutlinger Treffer gesehen, doch Ritzler parierte Golinskis Kopfball mit einer Blitzreaktion (29.).

Auch nach der Pause blieben die Kreuzeiche-Kicker ihrer Linie treu und ließen die Kugel munter laufen. In der 55. Minute konnte ein SCP-Abwehspieler Maiers Direktabnahme gerade zur Ecke klären. Zehn Minuten nach dem Wechsel lief Routinier Alex Schnetzler alleine auf das Reutlinger Tor zu, wurde aber vom letzten Mann aus dem Tritt gebracht. Doch die Pfeife blieb zum Ärger der SCP-Verantwortlichen stumm. "Dann wären wir wenigstens 35 Minuten in Überzahl gewesen", sagte Patrick Hagg und erinerte sich an die Szene. "Ich sage nicht, dass wir das Spiel gedreht hätten, aber grundsätzlich war es so, dass der Schiedsrichter bei 50:50-Situationen immer gegen uns entschieden hat. Ich glaube, in einem engen Spiel wäre er überfordert gewesen." Auf den Punkt zeigte Referee Siegl dann nach einem Stolperer von Schachtschneider. Förtsch hatte nach der Meinung des Unparteiischen gefoult. Andreas Maier war's egal - 4:0 (58.).

Es dauerte bis zur 63. Minute bis sich auch der Sportclub die erste Möglichkeit erspielte. Luca Gruler zwang SSV-Goalie Grgic mit seinem Drehschuss zu einer guten Tat. Auch in der Folge erarbeiten sich Schnetzler & Co gute Ansätze, der Gastgeber ließ es nun etwas schleifen. Kurz vor Schluss hätte Gruler nach einem Zuspiel von Krenzler noch auf 1:4 verkürzen können, aber der Abschluss klappte nicht - wie so vieles an diesem Nachmittag gegen eine bärenstarke Reutlinger Mannschaft.

Am kommenden Samstag trifft der SCP im ersten Heimspiel der Saison auf den FC Nöttingen, am Samstag 6:1-Sieger gegen den Titelmitfavoriten Freiberg. Hagg hofft, dass beim Vorhaben, die Violetten aus dem Ort vor den Toren Pforzheims zu stoppen, zwei Pfullendorfer mitwirken können, die sich gegen Reutlingen leicht verletzten. Jonas Vogler hat Rückenprobleme, die ins Bein abstrahlen, Luca Gruler klagte nach einem Zusammenprall mit einem Gegenspieler über Kopfschmerzen.

Aufrufe: 016.8.2015, 20:34 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor