2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
Alarm im Stuttgarter Strafraum: VfB-Schlussmann Niklas Bolten holt sich die Kugel vor Wormatia-Verteidiger Patrick Auracher (rotes Trikot).	Foto: photoagenten
Alarm im Stuttgarter Strafraum: VfB-Schlussmann Niklas Bolten holt sich die Kugel vor Wormatia-Verteidiger Patrick Auracher (rotes Trikot). Foto: photoagenten

Dorow wirbelt überall

HATTRICK Wormatia-Stürmer gibt gegen VfB Stuttgart II den Vorbereiter und Vollstrecker

Worms. Klar, der Mann hatte gute Laune. Mit seinen drei Toren, alle drei vor der Pause und zudem durch keinen weiteren Torjubler unterbrochen, hatte Jan-Lucas Dorow einen lupenreinen Hattrick erzielt – und seine Mannschaft gegen VfB Stuttgart II praktisch im Alleingang auf die Siegerstraße geführt. Die Schlagworte, mit denen der 23-jährige Stürmer von Wormatia Worms den 3:1 (3:0)-Sieg im Anschluss einordnete, machten die Tragweite deutlich: „Brutal wichtig.“ Klar, nach einem Punkt aus sechs Spielen sorgte ein derartiges Erfolgserlebnis beim VfR für große Erleichterung.

Als „brutal wichtig“ erwies sich an diesem Tag auch Dorow selbst. Kurios: Irgendwie war der Wirbelwind überall. Nicht nur, dass er den Angriff initiierte, der in die Rote Karte für den Stuttgarter Mart Ristl mündete (8.). Letztlich leitete er mit schnellem Antritt und überlegtem Querpass auf Florian Treske auch noch seinen zweiten Treffer selbst ein. Treske scheiterte an VfB-Keeper Niklas Bolten, Dorow im Nachschuss nicht (37.). Schon kurz zuvor hätte er auf Flanke von Alan Stulin beinahe per Volleyabnahme getroffen (35.). Den Hattrick schnürte er gleich nach seinem zweiten Treffer, als er die Kugel dem Keeper durch die Beine schob (38.).

Das 3:0 zur Pause – in den Augen von Jan-Lucas Dorow war es ein Resultat, das das Leistungsvermögen der Wormaten gut verdeutlicht. Denn trotz der jüngsten Negativserie sei in den vergangenen Wochen ja nicht alles schlecht gewesen. Zwei Mal (beim 1:2 in Homburg sowie dem 0:1 in Koblenz) waren die Wormaten selbst durch einen Platzverweis in Bedrängnis geraten, und auch vor Wochenfrist beim 0:2 in Offenbach sei ja lange alles prima gelaufen, rief Dorow in Erinnerung. Der einzige Unterschied: „Diesmal haben wir unsere Tore eben gemacht.“ Der Rotschopf hatte sie gemacht. Er mochte sich aber nicht hervorheben, sagte vielmehr: „Wir haben als Mannschaft eine überragende erste Halbzeit gespielt.“

Warum das nach dem Wechsel nicht mehr so funktioniert hatte, das vermochte Dorow nicht zu sagen. Der Ärger von Steven Jones war ihm aber durchaus bewusst. „Gegen zehn Mann hätten wir abgeklärter spielen müssen, das haben wir nicht mehr gut gemacht“, machte er sich die Kritik des Trainers zu eigen.

Mit ein wenig mehr Zielstrebigkeit hätte es besser ausgehen können. Und da war letztlich auch wieder Jan-Lucas Dorow im Spiel. Schließlich eröffneten sich dem 23-Jährigen noch zwei gute Schusschancen (70., 88.), mit denen er die Entscheidung hätte erzwingen können. Und eigentlich hätte diese auch als Elfmeter fallen können, als der Stuttgarter Philipp Walter einen Gegenspieler am Fünf-Meter-Raum umriss, der Pfiff aber ausblieb. Besagter Gegenspieler war – Jan-Lucas Dorow (76.).



Aufrufe: 020.11.2016, 18:20 Uhr
Carsten SchröderAutor