2024-04-23T06:39:20.694Z

Allgemeines

Doppelter Rotsünder: ein Fehler im System

Angeblich zweimal wurde Arlind Gashi, Fußballer des GSV Geldern, am zweiten Spieltag der Saison vom Platz gestellt. Zunächst soll er im Spiel des GSV Geldern IV in der Kreisliga C die Rote Karte gesehen haben, dann, rund zwei Stunden später, noch einmal vom Platz geflogen sein - im Spiel der 1. GSV-Mannschaft gegen den TSV Weeze.

Das Kuriose: Arlind Gashi taucht im Spielbericht des GSV Geldern IV überhaupt nicht auf - weder in der Startelf noch als Reservespieler. Seinen vermeintlich ersten Platzverweis hat es also niemals gegeben. "Dieser Roten Karte für den Gelderner Spieler liegt ein Fehler zugrunde, der Staffelleiter Karl-Heinz van de Locht passiert ist", sagt Holger Tripp, Vorsitzender des Kreisfußballausschusses.

Aufgrund einer Umstellung des nötigen Computerprogramms galt Gashi plötzlich als Spieler mit noch offener Sperre. Der Fehler wurde von Richard Janßen vom Kreisfußballausschuss bereits behoben, die nie zu verbüßende Sperre von zwei Wochen ist nichtig.

Richtig ist allerdings, dass Gashi im folgenden Kreisliga-A-Spiel des GSV Geldern I gegen den TSV Weeze vom Platz gestellt wurde. Und dafür nun für vier Spiele gesperrt wird.

Auch wenn es keine zwei Roten Karten für einen Spieler gegeben hat, wirft der Fall Fragen auf: Darf ein Spieler überhaupt nach einer Roten Karte unmittelbar danach doch noch einmal antreten? Wird die Sperre nicht sofort wirksam, sondern vielleicht erst später?

Die Antwort des Fußballverbandes Niederrhein (FVN): "Wer eine Rote Karte sieht, gilt sofort als gesperrt. Der GSV-Spieler hätte nach einer Roten Karte im Kreisliga-C-Spiel nicht einmal bei der A-Liga-Partie auf der Bank sitzen dürfen", sagt Günter Schmitz vom FVN klipp und klar. Und er ergänzt: "Selbst wenn die Technik, etwa beim Erstellen eines Spielberichtes, den Spieler noch ohne Sperre aufführt, gilt, dass ein Spieler oder sein Trainer so fair sind und die vorherige Rote Karte nicht verschweigen."

Aufrufe: 010.9.2014, 11:00 Uhr
Rheinische Post / Marco BürenAutor