Doppelstädter ohne Zugriff

Wittlich. Eine halbe Stunde lang hielt die SG Traben-Trarbach – beim 0:5 in der Vorwoche gegen den TuS Kröv bereits auf dem falschen Fuß erwischt – gegen Türkgücü ihren Kasten sauber. Erst ein Traumtor von Spielertrainer Rodalec Souza beendete die Tristesse. Der Goldfuß mit der linken Klebe zog aus 16 Metern aus halblinker Position ab und traf sehenswert halbhoch ins lange Eck. Anschließend krachte ein Schuss von Serdar Kahyaoglu an die Latte. Die Gäste kamen nur zögerlich aus ihrer Hälfte, besaßen nach Ablage von Tim Eckstein durch seinen Bruder Robin freistehend die Riesenchance zum Ausgleich. Doch Türkgücü erwies sich diesmal als effektiv agierendes Team und ließ noch vor der Pause das 2:0 folgen. Ein Doppelpass zwischen ihm und Emre Yildiz nutzte Agim Aliu zum zweiten Treffer. Sein Schlenzer landete punktgenau im Winkel (41.). Trarbachs Trainer Thorsten Hieke brachte zur Halbzeit mit Andreas Thesen einen erfahrenen Spieler, der Stabilität und Struktur in die Aktionen des Aufsteigers bringen sollte. Doch Hiekes Plan B wurde früh über den Haufen geworfen, als Yildiz ein Zuspiel von Mehmet Karabulut unbedrängt zum 3:0 ins Tor schob – 3:0 (49.). Die Doppelstädter kamen zwar im Anschluss an das 0:3 zu mehr Spielanteilen, doch Türkücü kontrollierte die Partie weiter nach Belieben. Toptorjäger Tim Eckstein lag komplett im Packeis – die Gäste ließen deshalb nach vorn alle Wünsche offen. An diesem Tag war für den furiosen Aufsteiger von der Mosel gegen kombinationssichere und immer einen Tick schneller agierende Gastgeber nichts zu holen. Thomas Kappel sei Dank, fiel die Niederlage noch glimpflich aus, denn der Trarbacher Kapitän verkürzte bei einem Schlenzer von Marcel Baier den Winkel und verhinderte in der 77. Minute so das sichere 4:0. Weil die Gäste kaum für Entlastung nach vorn sorgten, fiel das 4:0 dann doch noch vier Minuten später, als Serdar Kahyaoglu auf der rechten Seite nicht aufzuhalten war und zum 4:0 vollendete (81.). Ein Kopfball von Dennis Weirich bedeutete in der 83. Minute so etwas wie Torgefahr, doch Metin Kat im Wittlicher Tor hatte keine Probleme. Türkgücü bot eine über weite Strecken spielerisch sehr ansprechende und läuferisch tolle Leistung, während Traben-Trarbach erneut enttäuschte. „Wir haben unsere Leistung, wie schon letzte Woche gegen Kröv, nicht auf den Platz gebracht. Jetzt sind wir froh, dass Winterpause ist“, erlebte Gästecoach Thorsten Hieke einen gebrauchten Tag. Sein Pendant Rodalec Souza zeigte sich beeindruckt vom „konzentrierten Auftritt meiner Mannschaft. Aufgrund der langen Verletztenliste muss ich der Mannschaft ein Kompliment machen, wie sie diese Ausfälle kompensiert hat. Wir haben gut ins Spiel gefunden und unsere Torchancen mal viel besser genutzt.“ (L.S.).