Doppelaufstieg in greifbarer Nähe

Trier-Heiligkreuz. Der VfL Trier witterte vor sechs Wochen Morgenluft und nutzte die große Gelegenheit, sich mit Seriensiegen wieder ins Titelgespräch zu bringen. Trainer Patrick Deutschen nennt die Gründe für die Auferstehung der einstigen zweiten Kraft im Trierer Fußball: „Die letzten sechs Wochen sind Zeugnis dafür, dass die Mannschaft und das gesamte Trainerteam hervorragende Arbeit geleistet haben und die gute Vorbereitung im Winter nun Früchte trägt. Diese Entwicklung kommt für mich nicht von ungefähr, denn wir sind als Team gewachsen und stabiler geworden.“

Mit Trainerkollege Jörg Bettendorf, Torwarttrainer Didier Belmontier, dem Trainer der zweiten Mannschaft, Sebastian Oberbillig, und der Abteilungsleitung um Frank Reinemer, Alex Lieder und Pascal Deutschen ist es gelungen, wieder am Aufstieg zu schnuppern und sich fünf Spieltage vor Schluss in eine komfortable Situation zu bringen. Doch vor dem vorentscheidenden Duell gegen den Verfolger aus dem Hochwald warnt Patrick Deutschen vor allzu großer Lässigkeit. „Zerf hat nach vorn eine sehr gute Qualität, verlieren wir, ist alles wieder offen. Bei einem Sieg allerdings – und den streben wir mit aller Konsequenz an – hätten wir sieben Punkte Vorsprung für die nächsten vier Wochen. Das müsste dann schon reichen“, sagt der Trainer.

Das große Plus der Heiligkreuzer ist der breite Kader. So stehen 17 gleichwertige Spieler im Aufgebot. Keiner diskutiert, wenn er auf die Bank muss. Mit der breiten Bank im Rücken kann Deutschen beliebig auswechseln ohne Angst zu haben, dass ein Qualitätsverlust auftritt. Wichtig sei, betont der Coach, dass die Jugendarbeit wieder groß geschrieben wird und etliche Talente aus der A-Jugend bereits Einsatzzeiten erhalten. „Eine nachhaltige Jugendarbeit zahlt sich irgendwann immer aus. Das sieht man in Ehrang, das sieht man in Tarforst.“

Das 4-3-3-System wird Deutschen auch gegen Zerf spielen lassen. Viele Spieler sind aus allen Positionen torgefährlich, selbst die Innenverteidiger Daniel Pieckenhahn, Markus Neumann und Niklas Kanning trafen schon mehrfach. Deutschen hofft nun vor dem vielleicht alles entscheidenden Duell auf viele Zuschauer und die Bereitschaft der Spieler, noch mal alles in die Waagschale zu werfen.

Mit Pieckenhahn, David Giloy und Christian Guth kommen drei Spieler ins Team, die zuletzt noch fehlten. Für Daniel Kasperek bleibt erneut die Jokerrolle, lediglich Lukas Widdaschek (Urlaub) und die angeschlagenen Ravil Linke und Daniel Lamprich fehlen.

Da auch die zweite Mannschaft Tabellenführer in der D-Liga ist, könnte es im 104. Jahr des Vereinsbestehens sogar einen Doppelaufstieg geben. Aber das ist für den Gegner am Sonntag in Heiligkreuz, die SG Hochwald Zerf ebenfalls noch möglich: Die Erste kämpft mit Ehrang um die Meisterschaft in der A-Liga und die Zwote ist ja nur vier Punkte hinter dem VfL.

L.S.