2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Foto: Trainer Thomas Semmelmann möchte den SV Donaustauf auf Bezirksebene etablieren. Foto: lst
Foto: Trainer Thomas Semmelmann möchte den SV Donaustauf auf Bezirksebene etablieren. Foto: lst

Donaustauf will sich in der Bezirksliga etablieren

Trainer Thomas Semmelmann fühlt sich wohl auf Bezirksebene +++ Schwierige Kaderplanung zwecks vieler Lehramtsanwärter

Nach vielen vergeblichen Versuchen schaffte der SV Donaustauf im Mai 2014 endlich den lang ersehnten Sprung in die Bezirksliga Süd. Dort fand sich der Kreisliga-Meister sofort zurecht und ergatterte aus 20 Spielen hervorragende 29 Punkte (8/5/7 bei 37:44 Toren). Der Klassenerhalt ist so gut wie gesichert. Auf die Abstiegsregion hat der SVD zwölf Zähler Vorsprung. Inmitten der Vorbereitung stellte sich Coach Thomas Semmelmann unseren Fragen.

Herr Semmelmann, hätten Sie vor der Saison geglaubt, dass Ihr Team mit 29 Punkten überwintern würde?
Erhofft schon, geglaubt nicht! Ich bin stolz auf meine Mannschaft, zumal wir uns die stattliche Punktanzahl redlich verdient haben. Doch auf der guten Ausgangslage wollen und können wir uns nicht ausruhen. Noch fehlen drei oder vier Siege zum sicheren Klassenerhalt. Jene gilt es schnellstmöglich einzufahren, um so früh wie möglich für die kommende Saison planen zu können.

Hat sich personell etwas getan?
Ja, mit Daniel Heigl vom SV Sulzbach habe ich einen Spieler bekommen, den ich schon lange haben wollte. Er war bis zur Winterpause gesperrt, trainierte aber schon seit Ende August bei uns mit. Daniel brennt auf seinen ersten Punktspieleinsatz im Trikot des SVD. Doch dafür mussten wir auch Abgänge verzeichnen. Benjamin Stetter musste sein Referendariat in München antreten und steht nicht mehr zur Verfügung. Florian Bernetseder, der den Sprung in die Stammformation nicht geschafft hat, wechselte zum FC Sturm Hauzenberg. Ferner verletzte sich Benjamin Amann so schwer, dass er in der aktuellen Saison wohl nicht mehr wird auflaufen können. Damit schrumpfte unser Kader auf 15 Spieler zusammen. Es darf nicht allzuviel passieren. Verletzte oder Gesperrte sind nun noch schwerer zu ersetzen.

Im Sommer hieß es, dass Sie vom TSV Neutraubling mit Ahmed Hasan im Winter einen ehemaligen Profi dazubekommen würden?
Ja, der Pass war bereits bei uns. Ahmed musste aber ein halbes Jahr nach Bulgarien zurück. Dort engagierte ihn ein Zweitligist, so dass wir ihm die Chance weiterhin als Profi spielen zu können, nicht verwehrt haben. Natürlich hätten wir diesen herausragenden Fußballer gerne in unseren Reihen gehabt, aber es sollte nicht sein. Ihn zog es zurück in die Heimat.

Haben Sie Ihren Vertrag verlängert? Wie sieht es bei Co-Trainer Andreas Vilsmaier aus?
Ich habe noch nichts unterschrieben, aber ich gehe davon aus, dass ich auch im kommenden Jahr der Trainer sein werde. Die Zukunft von Andreas ist ungewiss. Er tritt bald sein Referendariat an und weiß nicht, wohin es ihn verschlagen wird. Ähnlich ist dies bei Florian Seebauer und Alexander Adler. Wir hoffen natürlich, dass alle drei in der näheren Umgebung unterkommen werden.

Fühlen Sie sich in der neuen Liga wohl?
Ja, der Aufstieg war ja auch ein hartes Stück Arbeit. Wir mussten einige Versuche unternehmen, bis wir mental so weit waren, um endlich den Sprung in die Bezirksliga schaffen zu können. Wir haben eine gute Truppe beisammen, die dort bestehen kann. Die Liga zu halten ist sicherlich einfacher als aufzusteigen. In der Kreisliga darf man sich kaum einen Fehltritt leisten, in der Bezirksliga kann man auch eine längere Durststrecke wieder ausmerzen. Wir fühlen uns sehr wohl auf Bezirksebene, wollen uns in dieser Spielklasse etablieren und uns über Jahre hinweg festsetzen.

Werden Sie das Team im Sommer weiter verstärken?
Weiter ist es unser Ziel, junge, hungrige und talentierte Spieler aus der Umgebung zu holen. Eine Zusage habe ich bereits in der Tasche. Höherklassige Akteure zu verpflichten, wird wohl nicht möglich sein, weil wir nicht die finanziellen Möglichkeiten wie einige unserer Konkurrenten haben.

Wie verläuft die Vorbereitung?
Bisher nicht optimal. Die Grippewelle hat uns erwischt. Ferner haben wir einige Schichtarbeiter in unseren Reihen. Zudem konnten wir noch kein einziges Mal auf dem Platz trainieren. Wir hoffen auf Besserung! Doch mit diesen Widrigkeiten haben auch andere Vereine zu kämpfen.

Geht es heuer wieder ins Winter-Trainingslager?
Leider nein, einige unserer Spieler haben Abschlussprüfungen zu absolvieren. Somit haben wir uns schweren Herzens dazu entschieden, daheim zu bleiben. Wenn nicht 95 Prozent der ersten Mannschaft mit dabei sind, ist ein Trainingslager nicht sinnvoll. Doch in der Wintervorbereitung 2016 werden wir sicherlich wieder in wärmere Gefilde aufbrechen. Darauf freue ich mich schon jetzt.

Peilt die zweite Mannschaft den Aufstieg in die Kreisklasse an?
Natürlich wäre es wünschenswert, wenn wir als Bezirksligist eine zweite Mannschaft in der Kreisklasse hätten. Doch der Aufstieg ist nicht das Ziel. Wir sind sehr froh darüber, dass unsere Zweite heuer endlich einmal nichts mit dem Abstiegskampf in der A-Klasse zu tun hat. Es gilt am Boden zu bleiben und sich zu freuen, dass man endlich einmal befreit aufspielen, Spaß haben und Selbstvertrauen tanken kann. Ein Platz im vorderen Tabellendrittel wäre ein großer Erfolg.


Aufrufe: 016.3.2015, 12:30 Uhr
lstAutor