Donaustauf und die Last der großen Namen

Die spektakulärste Nachricht aus der Bezirksliga kam in den vergangenen Wochen eindeutig aus Donaustauf. Klaus Augenthaler, der Weltmeister von 1990, wird in der kommenden Saison, unabhängig vom Ausgang der laufenden Spielzeit, das Traineramt des Vereins übernehmen. In der aktuellen Rückrunde soll sich der Einfluss des ehemaligen Bundesligatrainers auf telefonische Beratung, gerade was die Planungen für die kommende Saison angeht, beschränken.

Jarolim als Vermittler kontaktiert

Hier ist allem Anschein nach auch einiges im Gange. Ganz so spektakulär, wie derzeit in der hiesigen Gerüchteküche spekuliert wird, wird es dann aber wohl doch nicht werden. Am heißesten wurden hinter vorgehaltener Hand zuletzt zwei Namen genannt: die Ex-Bundesligaprofis Benny Lauth und David Jarolim. SV-Sponsor Matthias Klemens, der den Augenthaler-Deal mit eingefädelt hat, muss bei diesen Namen aber schmunzeln. ,,Das vom Benny Lauth habe ich auch gehört, da ist aber überhaupt nichts dran." Mit Jarolim stehe der Klub über Augenthaler - beide kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit beim 1. FC Nürnberg - zwar in der Tat im Kontakt, wie Klemens bestätigt, aber nicht etwa, damit dieser selbst noch mal spiele: ,,Das ist überhaupt kein Thema." Jarolim sei mittlerweile vielmehr als Spielerberater aktiv und habe Kontakte zu einem Spieler, ,,der für uns interessant sein könnte", erklärt Klemens. Ohnehin werde es in dieser Saison keinen Neuzugang mehr geben. ,,Die Planungen sind abgeschlossen", sagt Klemens. Was dann kommende Saison sei, müsse man abwarten, es werde aber keinen totalen Umbruch geben.

Nun steht ohnehin erstmal die Mission Aufstieg im Vordergrund. Bis Saisonende steht noch das Duo Thomas Semmelmann und Andreas Vilsmaier federführend an der Seitenlinie. ,,Wir sind jetzt in der Rückrunde die Gejagten. Neukirchen und Bach sind beide starke Mannschaften, das hat man in der Hinrunde gesehen. Aber wir sind in der Pole Position, die haben wir uns erkämpft und die wollen wir jetzt natürlich auch verteidigen", sagt Semmelmann. Darüber hinaus spüre er bereits de Vorfreude der Spieler auf Augenthaler. Zunächst habe es noch Bedenken bei gab, nun seien diese aber heiß darauf, im nächsten Jahr von einem Weltmeister trainiert zu werden.

,,Das ist toll für den ganzen Verein"

Auch das Trainerteam freut sich Semmelmann zufolge auf den neuen Chefcoach, denn sie werden in der Zukunft eng mit Augenthaler zusammenarbeiten können. ,,Das ist toll für den ganzen Verein, wir können noch wahnsinnig viel von ihm lernen, denn er bringt eine unglaubliche Erfahrung mit, sei es aus seiner aktiven Karriere oder als Trainer in der Bundesliga", sagt Semmelmann. Ganz andere Gedanken beschäftigen Stefan Wagner, der den VfB Bach trainiert. Nach acht Jahren wird er sich zum Ende der Saison verabschieden, da er nach Bad Abbach in die Landesliga wechselt. Dort würde er sein aktuelles Team gerne wiedersehen: ,,Ich möchte mich auf jeden Fall mit dem Aufstieg verabschieden. Dieses Geschenk würde ich dem Verein gerne noch machen und ich denke wir haben ganz gute Chancen. Ein Wiedersehen in der Landesliga wäre für alle Beteiligten eine sehr schöne Sache."

Nach einer guten Vorbereitung werden die letzten zwölf Spiele der Ära Wagner beim VfB also optimistisch angegangen. Die prominente Verpflichtung der Donaustaufer nimmt der Coach gelassen hin: ,,Das ist Sache der Donaustaufer, damit befasse ich mich nicht. Das ist eine tolle Geschichte für die Region und ich habe allen Respekt davor, wenn eine Mannschaft diesen Weg geht, aber ich konzentriere mich lieber auf meine Mannschaft." Wagners Nachfolger sind in Max Vogl und Stefan Wolfrum unterdessen bereits gefunden. Mit dieser Sicherheit geht auch der sportliche Leiter Karl-Heinz Bley entspannt und mit Zuversicht in die Rückrunde.

Für Spannung bis zum Ende sorgen

Ebenfalls noch in aussichtsreicher Tabellenposition ist der SV Neukirchen b. Hl. Bl. Mit zwei Punkten Rückstand, aber auch einem Spiel mehr gehen die ,,Rosenkränzler" in die Rückrunde. Der neue Trainer Franz Koller ist aufgrund der großen Personalsorgen aber zurückhaltend: ,,Donaustauf und auch Bach sind einfach stärker aufgestellt als wir, da muss man sich nichts vormachen. Aber wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen und es bis zum Ende spannend lassen." Über die Frage, ob er längerfristig beim SV arbeiten wird, will Koller erst nach den ersten Spielen reden.