2024-04-23T13:35:06.289Z

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Spaß als Unparteiische hat Tina Fangmeier vom SSC Dodesheide – auch wenn Verwarnungen von Spielern natürlich hin und wieder unvermeidlich sind.Foto: David Ebener
Spaß als Unparteiische hat Tina Fangmeier vom SSC Dodesheide – auch wenn Verwarnungen von Spielern natürlich hin und wieder unvermeidlich sind.Foto: David Ebener

Dodesheider Schiedsrichterin Tina Fangmeier ausgezeichnet

Bezirkssiegerin der DFB-Aktion „Danke Schiri“

Osnabrück. In Osnabrück ist sie fast eine Einzelkämpferin, hat aber trotzdem Spaß an ihrem Job als Fußballschiedsrichterin. Im Rahmen des DFB-Aktionswettbewerbs „Danke Schiri“ wurde Tina Fangmeier jetzt für ihr Engagement geehrt und als Bezirkssieger Weser-Ems ausgezeichnet.

Seit Juni 2009 ist Fangmeier schon Schiedsrichterin. Dass sie zu diesem Job überhaupt kam, hat sie vor allem ihrer Schwester zu verdanken. Nachdem die 39-Jährige ihre Fußballkarriere beendet hatte, suchte sie eine Alternative, um weiter aktiv zu bleiben. „Da hat mir meine Schwester dann ein Anmeldeformular für den Anwärterlehrgang unter die Nase gehalten und ich habe es einfach mal probiert“, berichtet Fangmeier.

Seitdem pfeift sie regelmäßig Frauen- und Juniorenspiele. Bei den Männern stand sie auch schon als Assistentin an der Linie. An ihrem Hobby mache ihr besonders Spaß, „dass jedes Spiel eine neue Herausforderung ist und es eigentlich nie langweilig wird.“ Mit Ausnahme von üblichen Meckereien hat sie auch noch keine negativen Erfahrungen gemacht, dafür aber bemerkt, dass sie bei den Juniorenspielen durchaus anders behandelt wird als ihre männlichen Kollegen: „Wenn da so eine 1,60 Meter große Frau auf den Platz kommt und durchgreift, schauen einige schon erstaunt. Im Laufe des Spiels legt sich das aber auch.“

Die Ehrung zur Bezirkssiegerin, die ihr ein Wochenende in Barsinghausen inklusive Besuch eines Bundesligaspiels beschert hat, weckt bei der Frau vom SSC Dodesheide aber auch den Ehrgeiz jetzt noch mehr zu erreichen. „Ich würde schon ganz gerne noch mal im Bezirk pfeifen“, schaut Fangmeier voraus.

Im Stadtkreis wäre es bereits ein Novum, wenn sie nur in der Kreisliga pfeifen würde. Aktive Schiedsrichterinnen gibt es außer ihr nämlich nur drei, wovon zwei erst im Januar die Prüfung gemacht haben.

Woran die geringe Anzahl liegt, kann sich auch Torsten Aderhold nicht so recht erklären: „Das ist eine gute und berechtigte Frage. Es ist auf jeden Fall richtig schwer, Frauen zu motivieren.“ Dabei fehle es nicht an den Angeboten: Schon zweimal habe der Stadtkreis zusammen mit dem Landkreis einen Lehrgang nur für Frauen angeboten. „Die Rückmeldung aus den Vereinen war da gleich null“, berichtet der Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses des Fußballkreises Osnabrück-Stadt.

Auch im Landkreis ist die Zahl nicht viel höher. Hier gibt es aktuell auch lediglich zehn aktive Schiedsrichterinnen. Verglichen mit der Zahl der Vereine entspricht das dem Wert der Stadt. Steigerungsbedarf besteht also in beiden Kreisen. Werbung für Schiedsrichterinnen macht aber nicht nur Tina Fangmeier, sondern auch Riem Hussein. Die Unparteiische aus Bad Harzburg, die in der 3. Liga aktiv ist und auch bei der Frauen-EM in den Niederlanden pfeifen wird, besucht im April den Belehrungsabend des Stadtkreises.

Aufrufe: 016.3.2017, 12:15 Uhr
Neue Osnabrücker ZeitungAutor