2024-05-10T08:19:16.237Z

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F: Michael Scheich
F: Michael Scheich

DJK Wanheimerort sorgt für einen Eklat

Wanheimerort trat nicht an +++ Der SV Osman Genc, Rheinland Hamborn, der DSV 1900, der FSV Duisburg und Meiderich 06/95 sind dagegen eine Runde weiter

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Der 29. Duisburger Hallen-Stadtpokal hatte kaum begonnen, da war der Skandal bereits perfekt. Als die Veranstalter, sprich die Fußballfachschaft Duisburg, die Aufstellung der DJK Wanheimerort entgegennehmen wollten, bekamen sie einfach nur eine Absage.

Der A-Kreisligist hatte zunächst noch das Spielfeld betreten, sich aber entschlossen, nicht anzutreten - aus Protest gegen die Verbannung von der Sportanlage an der Düsseldorfer Straße. Stattdessen hängten die DJK-Verantwortlichen Plakate auf, auf denen zu lesen war: "Sportstadt Duisburg? Hahaha" und "95 Jahre Vereinsleben ausgelöscht. Danke DSV und Stadt Duisburg".

Weitere Plakate, die sich persönlich gegen SSB-Chef Franz Hering und Fachschaftsleiter Peter Thomas gerichtet haben, wurden abgehängt. Thomas dazu: "Diese Vorwürfe stimmen nicht. Ich bin nicht gegen die DJK." So bitter die nur allzu bekannte Entwicklung auch war, so viel Unverständnis kassierte die DJK für diese Aktion. "Ich verstehe das nicht. Andere Vereine hätten gerne an diesem Turnier teilgenommen. Da hätte eine Mannschaft nachrücken können", sagte nicht nur Wilfried Conrad, Mitglied des Fachschaftsvorstandes, sondern später beinahe mit den gleichen Worten auch Uwe Busch, der Geschäftsführer des Stadtsportbundes Duisburg. Und Conrad ergänzte: "Damit hat sich die DJK ein Eigentor geschossen."

Freilich dürfte es seitens der DJK beabsichtigt gewesen sein, dass die Spiele ausfallen, um ein auffälliges Zeichen zu setzen. Wie fair das gegenüber den anderen Fußballvereinen der Stadt ist - den Teilnehmern am Donnerstag und einem möglichen Nachrücker - das steht auf einem anderen Blatt.

Ralf Gemmer, Trainer von Meiderich 06/95 und damit vermeintlicher Gruppengegner der DJK, sagte: "Das ist alles ausdiskutiert worden. Das hat hier nichts verloren." Patrick Opdenhövel, Geschäftsführer von Ex-Platznachbar DSV 1900, sagte dazu: "Für uns ist dieses Verhalten symptomatisch." Was das Turnier angeht, fielen die Spiele der DJK in der Gruppe B aus und wurden jeweils mit 2:0 für den Gegner gewertet.

Zudem kommt auf die DJK seitens des Fußball-Verbandes Niederrhein ein Ordnungsgeld in dreistelliger Höhe zu. Sportlich sorgte allerdings der SV Genc Osman Duisburg in der Gruppe A für Furore. Der Bezirksligist lag zwar gegen TuSpo Huckingen mit 0:1 hinten, setzte sich aber mit 2:1 durch, ehe die Mannschaft von Trainer Ilyas Basol einen 4:0-Kantersieg gegen TuRa 88 Duisburg landete. Nach dem 3:2-Erfolg gegen den VfvB Ruhrort/Laar war das Erreichen der Endrunde am Samstag schon so gut wie sicher. Letztlich folgte gar noch ein 2:1-Sieg gegen den Landesligisten DSV 1900. Trotz der deutlichen Niederlage gegen Genc bliebt TuRa lange im Rennen - und das mit ungewöhnlicher Aufstellung. Denn Torhüter Stefanos Papachristos, der ohnehin nicht nur gerne Bälle fängt, sondern auch gut kickt, spielte diesmal als Stürmer und war zweimal erfolgreich. Allerdings vergeigte TuRa das fast schon sichere Weiterkommen durch ein abschließendes 1:4 gegen den VfvB. So kam der DSV doch noch weiter.

Die optisch auffällige, weil gelb-schwarz gewandete Gruppe von TuSpo-Anhängern konnte dagegen kaum jubeln. Nur gegen Ruhrort/Laar gab es beim 1:1 einen Teilerfolg. Noch spannender war es der in der kleineren Gruppe B. Rheinland Hamborn, der FSV Duisburg und Meiderich 06/95 lieferten sich hier ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die zwei sicheren Endrundenplätze, wobei Rheinland durch das 2:0 gegen Landesligist FSV gleich ein Ausrufezeichen setzte und so der wie immer großen Delegation des Stadtpokalsiegers von 2012 einen Stimmungsdämpfer verpasste. Dennoch kam der FSV weiter - weil Osman Ardic im entscheidenden Gruppenspiel gegen Meiderich 20 Sekunden vor Schluss das 2:1 gelang. Gruppensieger wurde Rheinland, das wie Genc alle Spiele gewann. Als bester Gruppendritter des Spieltags erreichte zudem Meiderich 06/95 die Endrunde.

Aufrufe: 09.1.2015, 19:44 Uhr
T. Kristaniak, F. Thelen und S. KowalskiAutor