DJK Vilzing unter Wert geschlagen

Die Fahrt in das 325 Kilometer entfernte Sonthofen mussten die Gelb-Schwarzen mit dem letzten Aufgebot antreten. Aus dem Stammkader fehlten zehn Akteure, darunter Leistungsträger wie Kapitän Sebastian Niebauer, Benedikt Schmid und Michael Hamberger. Sebastian Wagner und Youngster Alexander Vogl gaben ihr Bayernliga-Startelfdebüt und wussten mit ordentlichen Leistungen überzeugen. Wagner sorgte im linken Mittelfeld für viel Wirbel, Vogl spielte als Rechtsverteidiger eine solide und fehlerfreie Partie. Die Vilzinger störten den Tabellenzweiten, bei dem Top-Spieler Andreas Maier trotz im Vorfeld anderslautender Meldungen doch auflaufen konnte, früh, und die Allgäuer kamen mit der aggressiven DJK-Spielweise überhaupt nicht zurecht. Wagner tankte sich über links durch, seine scharfe Hereingabe verpasste Tobias Kordick nur um eine Fußspitze. Markus Dietl tanzte am rechten Flügel einen Abwehrspieler aus, seine Flanke beförderte FCS-Kapitän Benjamin Müller in höchster Not per Kopf über den eigenen Kasten.

Die größte Chance des Spiels vergab Dietl, der nach schönem Doppelpass mit Kordick frei vor Sonthofens Keeper Kevin Fend auftauchte. Der Torhüter des Favoriten behielt aber im Eins-zu-Eins-Duell die Oberhand. Von der Kahric-Truppe war im ersten Durchgang überhaupt nichts zu sehen. Nach der Pause spielten Kufner, Ertl & Co. mutig weiter. Kordick wurde nach einem Solo kurz vor der Strafraumgrenze zu Fall gebracht. Christoph Schwander konnte die gute Freistoßposition allerdings nicht nutzen und zielte über den Kasten. Wenig später wurde ein Freistoß von Dietl gerade noch abgeblockt.

Bei der darauffolgenden Ecke wurde der aufgerückte David Romminger im Strafraum hart angegangen, die Pfeife von Schiedsrichter Andreas Weichert blieb jedoch stumm. Im direkten Gegenzug fiel Thomas Thönnessen der Ball genau vor die Füße, der Ex-Memminger zog aus 25 Metern ansatzlos ab, sein Flatterball schlug zum 1:0 (52.) im Kasten von Michael Riederer ein. Die Führung gab Sonthofen Auftrieb, Maier zielte nach einer flachen Hereingabe von Sezer Yazir knapp vorbei. Der starke FC-Außenverteidiger Manuel Wiedemann startet nach einer Stunde ein Solo über das halbe Spielfeld, sein Abschluss flog aber knapp über den Kasten.

DJK-Coach Uli Karmann setzte dann alles auf eine Karte und brachte mit Emiliano Plaku einen zweiten Stürmer, dafür musste mit Matthias Graf ein Sechser weichen. Die Schwaben bekamen nun Räume, die sie zu nutzen wussten. Nach einem schnell vorgetragenen Konter konnte Riederer zunächst retten, war aber gegen den Nachschuss von Florian Makoru machtlos (72.). Die Vilzinger hatten den Torschützen allerdings klar im Abseits gesehen, der Linienrichter entschied jedoch zugunsten der Sonthofener. Die Partie war entschieden: Maier spielte Jannik Keller frei, dessen Querpass Yazir durch die Beine von Riederer zum 3:0-Endstand (78.) schob. In der Schlussphase gab Nachwuchsmann Philipp Fischer seinen Bayernliga-Einstand, auch Hias Graf kam nach langer Verletzungspause noch zu einem Kurzeinsatz. Am Samstag ist der TSV 1860 Rosenheim zu Gast.

Uli Karmann (DJK Vilzing): ,,Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment aussprechen. Wir sind mit dem letzten Aufgebot angetreten, haben aber eine ganz starke Leistung gezeigt. Bis zum 2:0 waren wir mit Sicherheit nicht das schlechtere Team. In der ersten Halbzeit haben die Jungs die Vorgaben hervorragend umgesetzt, Sonthofen kam überhaupt nicht ins Spiel. Leider haben wir es verpasst, in Führung zu gehen. Erst wird Romminger bei einer Ecke umgeschubst, im Gegenzug fällt das Tor. Nach der Umstellung auf 4-4-2 hat Sonthofen Räume bekommen und diese konsequent genutzt. Man hat gesehen, dass der Gegner eine hohe Qualität im Offensivbereich hat, auch wenn das zweite Tor aus klarer Abseitsposition erzielt wurde."

Esad Kahric (1. FC Sonthofen): ,,Unser Sieg ist eindeutig zu hoch ausgefallen. In der ersten Halbzeit sind wir überhaupt nicht mit der DJK-Spielweise zurechtgekommen, obwohl wir darauf vorbereitet waren. Wir haben schlecht gespielt und hatten Glück, dass Vilzing kein Tor gemacht hat. In der Halbzeit haben wir eine Umstellung am System vorgenommen, die sich bezahlt gemacht hat. Nach der Pause haben wir den Gegner im Griff gehabt."