Überraschend deutlicher Sieg in Kottern

Mit David Romminger und Daniel Völkl mussten die beiden etatmäßigen Innenverteidiger passen, aufgrund der kurzfristigen Spielverlegung von Samstag auf Sonntag waren auch die Offensivkräfte Tobias Bräu und Stefan Reiser verhindert. So gab der Keeper Michael Riederer in der Schlussphase sein Debüt als Feldspieler und machte gleich mit einem Sololauf auf sich aufmerksam. In der Anfangsphase machte Kottern, das aus den letzten vier Spielen zehn Punkte einspielte, mächtig Druck. Ex-Drittligastürmer Andreas Hindelang spielte Matthias Jocham frei, der den Ball alleine vor DJK-Keeper Ladislav Caba aber über das Gehäuse jagte (3.). Der Torhüter klärte wenig später in höchster Not vor Robin Volland, ehe Simon Ertl nach einer schönen Einzelaktion aus 14 Metern nur knapp das Tor der Hausherren verfehlte (9.). In der 20. Spielminute hatte Kottern nochmal einen Hochkaräter: Hindelang setzte sich gekonnte durch, nach seiner Hereingabe kam Manuel Purschke aus dem Rückraum zum Abschluss, Caba parierte glänzend. Die Gäste übernahmen dann jedoch mehr und mehr die Initiative und wurde nach einer guten halben Stunde belohnte. Der sehr fleißige Sebastian Niebauer flankte auf Michael Hamberger, der per Kopf auf Fabian Trettenbach ablegte, dessen Direktabnahme aus zwölf Metern schlug zum 0:1 (33.) im TSV-Kasten ein. Vilzing blieb am Drücker und nach einer tollen Kombination über Schwander und Trettenbach kam Tobias Kordick ans Leder, der aus zehn Metern aber nur die Latte anvisierte (40.).

In Durchgang zwei präsentierten sich die Gelb-Schwarzen weiter als das agilere Team und wussten immer wieder mit einem schnellen Umschaltspiel zu überzeugen. Markus Dietl (53.) und Hamberger (55.) kamen in aussichtsreichen Positionen zum Abschluss, beide verfehlten das Tor allerdings. In der 57. Minute wäre fast der Ausgleich fällig gewesen, doch der seit Wochen konstant gute Caba entschärfte einen Freistoß-Hammer von Hindelang mit einem tollen Reflex. Fünf Zeigerumdrehungen später das 0:2: Kordick leitete einen langen Ball weiter auf Hamberger, dessen Maßvorarbeit musste Dietl aus kurzer Distanz nur mehr über die Linie drücken (62.). Den dritten Gegentreffer verhinderte Kotterns Torhüter Sebastian Eberle, der einen Schuss von Hamberger – Trettenbach hatte geflankt – aus kurzer Distanz um den Pfosten drehte. In der Schlussphase verstärkten die Allgäuer nochmals ihre Bemühungen. Der eingewechselte Christoph Mangler bediente Hindelang, der frei vor Caba um Zentimeter drüber zielte (77.). Auf der Gegenseite schlenzte der für Kordick ins Spiel gekommene Benedikt Schmid das Spielgerät nach einem Konter an den Innenpfosten (82.). Aufregung dann in der 88. Minute, als der ansonsten sehr gute Schiedsrichter nach einer harmlosen Attacke von Schwander an Volland zum Entsetzen der Gäste auf Elfmeter entschied: Marc Penz nahm das Geschenk an und verwandelte den fälligen Strafstoß sicher zum 1:2-Anschlusstreffer. Die Huthgartenkicker fanden aber postwendend die richtige Antworte: Joker Franz Weinzierl tankte sich über den linken Flügel durch, seinen Flachschuss konnte Eberle zwar parieren, doch den Nachschuss versenkte Hamberger mühelos zum 1:3 (90.). in der dritten Minuten der Nachspielzeit krönte Niebauer seine ansprechende Leistung, als er nach Traumpass von Simon Ertl den 1:4-Endstand markierte.

Uli Karmann (DJK Vilzing): „Wir hatten in den ersten zehn Minuten Probleme und hätten in dieser Phase in Rückstand geraten können. Nach einer taktischen Umstellung im Mittelfeld haben wir das Spiel in den Griff bekommen und haben immer wieder gute Angriff gefahren. Ich muss der Mannschaft ein großes Lob aussprechen. Obwohl es für uns eigentlich um nichts mehr geht, zeigen wir ein sehr hohes Engagement. Die Jungs haben Bock auf Fußball, sind momentan wahre Kilometerfresser und laufen bis zum Umfallen.“

Kevin Siegfanz (TSV Kottern): „Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben es verpasst, das 1:0 zu machen. Vilzing ist dann immer besser ins Spiel gekommen und hat ein unglaubliches Engagement an den Tag gelegt. Man hätte als unwissender Zuschauer meinen können, dass Vilzing gegen den Abstieg kämpft und wir das gesicherte Team sind. In der Schlussphase hätten wir bei der Chance von Hindelang früher auf 1:2 stellen können, dann wäre es wohl nochmal spannend geworden. Der Sieg der DJK geht aber absolut in Ordnung und wir müssen uns schnell wieder aufrichten, um das sehr wichtige Nachholspiel in Bogen erfolgreich zu gestalten.“