2024-04-25T08:06:26.759Z

Relegation
F: Monika Gajdzik
F: Monika Gajdzik

Vierlinden ist der Geheimfavorit im Relegationsmarathon

Die Duisburger holten in der Saison 85 Punkte.

Heute Abend startet der Relegationsmarathon. Acht Mannschaften streiten sich um einen verbleibenden Platz in der Landesliga. Normalerweise sollten die diesjährigen Landesligisten die Favoriten sein - sprich der VfL Benrath und der TuS Essen-West. Doch mit der DJK Vierlinden und dem SV Uedesheim sollten mindestens zwei Bezirksligist nicht vergessen werden! FuPa.TV ist heute Abend live dabei!

VfL Benrath - Landesliga 1, Zehn Siege, acht Unentschieden, 16 Niederlagen, 38 Punkte, 60:69 Tore.

Lange sah es für die Landeshauptstädter nach dem direkten Klassenerhalt aus. Erst am allerletzten Spieltag musste Benrath den VfL Jüchen/Garzweiler passieren lassen und muss nun den Weg in der Extrarunde machen. Das Team von Frank Stoffels weiß, wie Abstiegskampf geht. Es ist nicht das erste Mal, dass die Schlossstädter lange zittern. Der VfL ist eine Mannschaft, die spielerisch sicherlich nicht durch Finesse überzeugt. Es ist der Zusammenhalt und die Defensivarbeit, die Benrath zu einem Gegner machen, der schwer zu knacken ist. Das Offensivspiel ist komplett auf Alexander Willms ausgerichtet. Der Stoßstürmer, welcher oft mit langen Bällen gesucht wird, paart körperliche Robustheit mit einer starken Sprintgeschwindigkeit. So ist es kein Zufall, dass Willms mit dem SC Leverkusen bereits einen neuen Verein gefunden hat. Enorm wichtig ist für die Düsseldorfer, dass mit Nils Dames und Biniamu-Hervé Diankanu zwei Stabilisatoren nach ihrer fünften gelben Karte in die Mannschaft und wohl auch in die Startelf zurückkehren werden. Und dann wäre da noch Flügelflitzer Pascal Tounou, der wohl auch beim 100-Meter-Lauf eine gute Figur machen würde, jedoch die Torgefahr vermissen lässt. Klar ist also: Die Benrather können kicken, haben dies aber zu selten abgerufen. Am Mittwoch geht es gegen den SV Uedesheim in Runde eins. Ein Favorit sieht anders aus. Es ist ein Spiel auf Augenhöhe zu erwarten.



SV Uedesheim: Bezirksliga 2, 21 Siege, vier Unentschieden, neun Niederlagen, 67 Punkte, 69:44 Tore.

Die große Frage beim SV Uedesheim wird sein, wer Lukasz Koziatek in der Innenverteidigung ersetzt. Koziatek ist gemeinsam mit seinem Trainer Ingmar Putz schon so einige Wege gegangen. Die "Ehe" begann in der Saison 2010/2011 beim SV Uedesheim in der Landesliga. Damals wurde Koziatek noch in der Offensive eingesetzt und netzte in 23 Partien zehn Mal. Es folgte eine kurze Zwischenstation beim VdS Nievenheim, ehe er in den Neusser Süden zurückkehrte. In der Zwischenzeit hatte Putz die Grün-Weißen zu einem Oberligisten gemacht und nahm seinen ehemaligen Schützling gerne wieder auf. Nach zwei Saisons in der fünfthöchsten Spielklasse ging es für Uedesheim wieder runter in die Landesliga. Nachdem dort die ersten beiden Partien ohne eigenes Tor verloren gingen, nahm Putz seinen Hut und trat kurz danach seinen Dienst beim FC Remscheid an. Koziatek spielte die Saison in Uedesheim zu Ende und folgte Putz dann nach Remscheid. Doch auch dort hielt es ihn nicht lange. Schon in der Winterpause stand ein erneuter Wechsel an: Wieder nahm Uedesheim den verlorenen Sohn auf. Mittlerweile wurde er zum Abwehrchef umfunktioniert. In der letzten Partie schickte der Unparteiische den wichtigen Mann jedoch aufgrund einer roten Karte frühzeitig zum Duschen. Koziatek wurde für zwei Partien gesperrt und könnte somit lediglich im "Finale" wieder mitwirken. Wer ihn nun ersetzen wird, ist noch unklar. Das Duo Michael Maschke und Benedikt Günther wäre nur eine der möglichen Szenarien.

Die Uedesheimer haben nach dem Abstieg in die Bezirksliga umgedacht und schicken mittlerweile eine gute Mischung aus alten Hasen und jungen Wilden auf den Platz. Mit Alexander Nuss, den der SVÜ in der B-Jugend von der SG Neukirchen-Hülchrath wegholte, haben sie zudem einen jungen Stürmer, der für Furore sorgt und in 32 Einsätzen 15 Mal traf. Unterstützt wird er im Angriff von Vizekapitän Malte Hauenstein (fünf Tore) sowie Thomas Maschke (zehn Tore). Im Mittelfeld treibt Lars Wyschanowski über Außen das Spiel an, in der Zentrale sorgt Michael Hausdörfer, der am Anfang der Saison von der SG Kaarst noch in die zweite Mannschaft gesteckt worden war, für Ordnung und Geistesblitze. So kann sich Samir Sasay, den es nach einem Jahr in der Kreisliga B zurück in höhere Spielklassen zog (auch er spielte schon drei Jahre in der Oberliga) auf die defensiveren Aufgaben konzentrieren. Ins Tor zurückgekehrt ist Dustin Gottlebe. Allein seine Statur könnte dem ein oder anderen Stürmer verunsichern. Die Uedesheimer spielen sicherlich auf einem Niveau mit Benrath. Zwar stehen sie nicht gerade für überragende Offensivpower (sechs Vereine in der Bezirksliga schossen mehr Tore), doch Putz verfolgt einen genauen Plan mit seinen Kickern. Am Mittwochabend steht dieser auf dem Prüfstand.



TuS Essen-West: Landesliga 2, Sieben Siege, acht Unentschieden, 19 Niederlagen, 29 Punkte, 57:84 Tore.

Eigentlich wäre der TuS Essen-West bereits abgestiegen. In der zweiten Gruppe der Landesliga reichte es für die Essener zu lediglich 29 Punkten. Dies bedeutete in der Endabrechnung den vorletzten Tabellenplatz - lediglich die Sportfreunde Königshardt waren noch schwächer. Der TuS darf dennoch in der Relegation antreten. Denn Rot-Weiß Oberhausen zieht zur neuen Saison seine zweite Mannschaft zurück, welche eigentlich auf Position fünf landete. Somit gibt es einen Absteiger weniger. 84 Gegentore sprechen dennoch eine ganz klare Sprache. Mit dem Oberligaerfahrenen Kevin Zamkiewicz und dem vereinstreuen Dominic Christoph haben die Kicker aus dem Ruhrgebiet zwei Akteure in den eigenen Reihen, die schon mehr als zehn Mal getroffen haben. Bei Christoph ist dies durchaus überraschend, fühlt er sich doch eigentlich in der Abwehr am wohlsten. Der erste Gegner in der Relegation ist die DJK Vierlinden. Und die kommt mit enormen Selbstvertrauen. Die DJK landete in der Vorsaison lediglich auf Position zwölf und hatte daher einen einstelligen Tabellenplatz als Ziel ausgegeben. Nun könnte nach vier Saisons in der Bezirksliga sogar der Aufstieg in die Landesliga gelingen.



DJK Vierlinden: Bezirksliga 5, 28 Siege, ein Unentschieden, fünf Niederlagen, 85 Punkte, 111:46 Tore

Die DJK Vierlinden spielte eine überragende Saison in der Bezirksliga 5. Lediglich die Ausnahmestellung der Sportfreunde Hamborn sorgten dafür, dass Vierlinden nicht direkt in die Landesliga hochgingen. Die Vierlindener sind dennoch so etwas wie ein Geheimfavorit in der Relegationsrunde. Denn 111 Tore erzielt man auch in der Bezirksliga nicht einfach so. Immer wieder zeigten sich die Konkurrenten in der Bezirksliga 5 nach den Partien enttäuscht. Man hätte mit der DJK auf einem Niveau agiert, ein Unentschieden wäre durchaus möglich gewesen. Doch fast immer gingen die Gelb-Schwarzen als Sieger vom Platz. Ein möglicher Grund: Die individuelle Klasse von Benjamin Koncic. Mit unfassbaren 50 Toren (bei 32 Einsätzen) führte der 31-jährige seine Mannschaft von Sieg zu Sieg. "Beno", der auch schon in der Oberliga für den VfB Homberg und für den MSV Duisburg II auflief, blieb lediglich gegen Hamborn 07 torlos. Allen anderen Gegnern der Liga schenkte er mindestens einen Treffer ein. Gleich 14 Mal stand der Kroate in der FuPa-Elf der Woche. Kongenialer Partner ist sein Bruder Nikola Koncic. 40 Treffer bereitete Nikola vor, acht Mal netzte er selbst. Doch auch dahinter stehen mit Brendon Spazier, Yalcin Nezir und Mehmet Yilmaz noch Akteure, die genau wissen, wo das Tor steht.

Aufrufe: 031.5.2017, 15:10 Uhr
Hank SchneiderAutor