Shakehands mit dem Torjäger der Saison

Der 22-Jährige traf 46 Mal und hatte somit maßgeblichen Anteil am Erfolg der Mannschaft. Auch beim Innogy-Soccer-Cup, dem Fußballturnier, das im Juni in Twisteden über die Bühne gegangen war, avancierte er als erfolgreichster Stürmer zum Mann des Turniers.

Und als wäre das noch nicht genug, sicherte sich der 22-Jährige auch noch den ersten Platz in der RP-Ballermann-Wertung 2016/17. Erfolge, die einem zu Kopf steigen könnten. Nicht aber bei Jan van de Meer. Der bescheidene Goalgetter verweist gleich im ersten Atemzug darauf, dass er ohne seine Mannschaftskollegen längst nicht so erfolgreich gewesen wäre. "Der Erfolg liegt nicht an mir, sondern an unserem Team. Ich war immer nur das letzte Glied der Kette", sagt er.

Vielleicht, das gibt er aber zu, sei er effektiver als andere gewesen, obwohl er laut eigener Aussage auch noch einige Chancen ausgelassen habe. Doch warum ist die Mission "Bezirksliga-Aufstieg" diesmal so eindrucksvoll gelungen? Auf diese Frage hat Jan van de Meer eine prompte Antwort. "Wir sind ein relativ junges Team, das über die Jahre zusammengewachsen ist. Wir sind wie ein großer Freundeskreis. Viele haben schon in der Jugend zusammengespielt. Irgendwie hat alles gepasst, quasi wie die Faust aufs Auge", sagt er. Mit ein Grund, warum er seine Zukunft bei der DJK sieht. Auch mit dem Trainer kommen die Spieler gut aus. Chefcoach Andreas Holla ist mittlerweile seit zwei Jahren bei der DJK, Co-Trainer Rainer Winkels seit einem. In der ersten Saison, also 2015/16, mussten sich Holla und die Spieler noch kennenlernen. Das fiel in der vergangenen Spielzeit weg. Auch ein Aspekt, der zum Erfolg der Mannschaft beigetragen hat. Ein weiterer ist, dass Jan van de Meer diesmal alle Spiele absolvieren konnte. Denn: "In der Spielzeit 2015/16 konnte ich nur die Hinrunde spielen, weil ich zu Beginn der Rückrunde einen Kahnbeinbruch hatte", sagt der gelernte Stürmer. Aber wenn es einmal läuft, so wie in den vergangenen Monaten, dann läuft's eben. Normalerweise fühlt sich der 22-Jährige in der Offensive wohl. "In der Jugend habe ich aber mal beim SV Straelen im Mittelfeld gespielt." Jan van de Meer ist also vielseitig einsetzbar und wird wohl auch in der neuen Bezirksliga-Saison ein Wörtchen mitreden können - vorausgesetzt seine Teamkollegen versorgen ihn weiterhin mit genauen Pässen. Die Erwartungen an die neue Spielklasse sind aber noch verhalten. "Grundsätzlich haben wir, so glaube ich, nicht das Ziel, oben mitspielen zu wollen. Wir sind froh, überhaupt aufgestiegen zu sein. Dennoch wollen wir zeigen, dass wir gut Fußball spielen können", sagt Jan van de Meer, der ein eingeschorener Fan des FC Bayern München ist. "Das ist für unsere Region ja eigentlich untypisch. Aber meine beiden Onkel sind Bayern-Fans und haben mich als Kind schon immer mit ins Stadion genommen. Daher kommt das", sagt er und lacht.

Besonders ein Spieler bewundert er: Robert Lewandowski. "Er ist ein toller Allround-Spieler. Aber auch Thiago gehört zu den Spielern, die ich gut finde." Die Bayern stecken gerade mitten in der Vorbereitung auf die neue Bundesliga-Saison. Auch die DJK Twisteden ist derzeit im Test-Modus. Es wird fleißig trainiert. Aber wenn die Einheiten dann beendet sind und Jan van de Meer nach Hause fährt, ist auch Schicht im Schacht. "Abseits des Trainings mache ich nichts mehr. Ich arbeite im Gartenbau und bin den ganzen Tag auf den Beinen. Das ist Fitness genug", sagt der Torjäger.

Fit war der 22-Jährige auch am ersten Spieltag des diesjährigen Voba-Cups. Die DJK Twisteden hat gleich mal ihre Favoritenrolle bestätigt. Gegen den B-Ligisten SV Issum stand ein 8:1-Sieg zu Buche. Und wie sollte es anders sein: Jan van de Meer schlug wieder zu. Drei Treffer gingen auf sein Konto. An diesem Wochenende hat die Mannschaft spielfrei. Am kommenden Mittwoch ist die Holla-Elf um 19.30 Uhr zu Gast beim A-Ligisten Spvgg. Rheurdt-Schaephuysen. Gut möglich, dass dann bereits der Einzug ins Viertelfinale gefeiert werden kann. "Der Voba-Cup ist für alle Teams eine gute Gelegenheit, zu testen. Auch wir werden viel ausprobieren. Wir schielen aber noch nicht auf den Turniersieg. Wir schauen, was kommt", sagt der Twistedener.