2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Motiviert ins Getümmel: Daniel Ramers hat einen guten ersten Eindruck von seinem Team. F: Giurdanella
Motiviert ins Getümmel: Daniel Ramers hat einen guten ersten Eindruck von seinem Team. F: Giurdanella

Elektrotechniker Ramers will Grafenbergs Technik verfeinern

Neuer Trainer des Kreisklassisten ist auch ein passabler Feldspieler

Daniel Ramers ist seit 5. Februar der neue Chef auf der Kommandobrücke der DJK Grafenberg. Mit der Verpflichtung des Ex-Berliners hat sich der Kreisklassist jedoch nicht nur einen vielversprechenden Trainer ins Haus geholt, sondern auch einen guten Kicker.

Dass Bewerbungen in der freien Wirtschaft und im öffentlichen Dienst immer häufiger auf dem elektronischen Weg versandt werden, ist nicht mehr ungewöhnlich. Dass dies aber auf Kreisebene im Fußball so praktiziert wird, ist nicht alltäglich. So erhielt zum Ende des Jahres 2016 die DJK Grafenberg per E-Mail ein Schreiben mit dem Absender Daniel Ramers, in dem er sich auf die freie Stelle als Coach der ersten und zweiten Mannschaft anbot. Zwei Mal trafen sich der Grafenberger Fußballabteilungsleiter Simon Pfaller und der 29-Jährige, die sich flüchtig kannten, und vereinbarten mündlich eine Verpflichtung, die vorerst bis zum Saisonende mit einer Option auf ein weiteres Jahr gilt - wenn dies von beiden Parteien gewünscht wird.

Damit ist den Kickern aus dem Gredinger Ortsteil mit Josef Hausner als sportlichen Leiter an der Spitze ein überraschender Coup gelungen mit der Vorgabe, größtmögliche Effizienz zu erzielen. Denn die DJK hat nicht nur einen neuen Trainer in ihren Reihen, sondern auch zugleich eine Verstärkung des Kaders vollzogen, weil der staatlich geprüfte Elektrotechniker den Posten als Spielertrainer bekleidet.

Ramers stammt aus der Jugend von Schwarzweiß Neukölln in Berlin, zog mit zehn Jahren nach Freystadt, durchlief alle Jugendabteilungen und wechselte als A-Junior für ein Jahr zum BSC Woffenbach, der mit seinen Junioren in der Bezirksoberliga angesiedelt war. Danach war er im Herrenbereich für den TV Hilpoltstein in der Kreisliga tätig und nochmals für Woffenbach in der Bezirksliga, ehe er wieder für sechs Jahre zu seinem Stammverein zurückkehrte. Es folgte 2016 ein halbes Jahr als Trainer bei Türkspor Freystadt und eine Ruhepause für den Ramers hat sich bei seinem neuen Verein gut eingelebt und ist von der Mannschaft voll anerkannt. Eine Mannschaft, die es nach dem knapp verpassten Kreisligaaufstieg im Sommer nicht mehr schaffte, in der Saison 2016/17 an gewohntes Leistungsniveau anzuknüpfen. Anfang November warf Jochen Wagner als Übungsleiter das Handtuch, Interimstrainer Konrad Kraus übernahm ein Team, das unfreiwillig in Kontakt mit Abstiegsanwärtern trat, siegte sodann in zwei Heimpartien gegen die DJK Herrnsberg (3:1) und die SpVVgg Reichertshofen (2:1).

Am 5. Februar leitete Daniel Ramers die erste Trainingseinheit mit rund 20 motivierten Spielern. "Ich hatte das Gefühl, dass zuerst alles dafür getan werden muss, dass der Spaß wieder zurückkehrt, die Freude am Fußball, die Liebe zu dieser Sportart. Dabei ist wichtig, dass die zweite Mannschaft genauso mit ins Boot genommen werden muss. Ich brauche sie, denn ich bin auf ihre Hilfe angewiesen, wenn die in der Ersten benötigt wird", weiß Ramers.

Zwei Ausfälle

In der Tat, denn schon jetzt steht fest, dass Verteidiger Martin Gerngroß und Markus Schlupf, der im rechten Mittelfeld agiert, wohl bis zum Saisonende wegen Verletzungen ausfallen werden. Die Vorbereitung zur Restrunde verlief hervorragend mit Testspielsiegen über die DJK Raitenbuch (4:2), den TV Thalmässing (2:1) und den FC Gelbelsee (5:1). Mit Zuversicht und mit Vorfreude erwartete man das erste Pflichtspiel zuhause gegen den FC Plankstetten. An jenem 19. März, der zum Festtag hätte einladen sollen, das gezapfte Starkbier jedoch nur den Gästen mundete. Die Hausherren dagegen waren bedient ob der desolaten Leistung, wie sie Ramers bezeichnete: "Ich habe der Mannschaft keinen Vorwurf gemacht, das hätte ja auch nichts gebracht. Wir haben, weil das Angriffsspiel zu wünschen übrig ließ, auf Dreierkette umgestellt. Auch das Passspiel haben wir im Training intensiviert." Den Lohn erntete die DJK Grafenberg bei der DJK Weinsfeld am am vergangenen Sonntag. 3:0 gewanneine präsente Elf, die souverän auftrat, die sich Möglichkeiten erspielte. "Wir haben 2:0 geführt, doch was ist, wenn der Gegner das mögliche 2:1 schießt, wie verhält sich mein Team dann? Es spielte uns schon in die Karten, dass wir das 3:0 nachgelegt haben. Es war zu sehen, dass unsere Stärken im Zweikampf und in der Psyche liegen, technisch besteht etwas Nachholbedarf. Das müssen wir so rasch wie nur möglich aufholen und ich zweifle nicht daran, dass wir Fortschritte erzielen werden", sagt Ramers.

Akzeptable Vorstellung

Am Sonntag steht das zweite Heimspiel unter seiner Regie an, in dem man sich rehabilitieren, den Fans eine akzeptable Vorstellung bieten will. Gegner ist das fast schon abgeschlagene Schlusslicht vom FC Haunstetten. "Platzierungen zählen bei mir nicht und ich werde diesen Gegner sehr ernst nehmen. Wer anders denkt, hat schon verloren. Es wird ein schweres und umkämpftes Spiel werden. Wir wollen noch einige Punkte holen und ich hoffe, dass wir in der Endabrechnung uns im ersten Drittel der Mitkonkurrenten platzieren."

Aufrufe: 031.3.2017, 17:44 Uhr
Gerhard Hillebrand (RHV)Autor