2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Im letzten Moment gestoppt: Bielefelds Daniel Brinkmann spitzelt dem Mainzer Daniel Bohl (rechts) den Ball weg. Die U 23 der Mainzer verlor bei ihrem Drittliga-Debüt äußerst unglücklich. Foto: hbz/Jörg Henkel
Im letzten Moment gestoppt: Bielefelds Daniel Brinkmann spitzelt dem Mainzer Daniel Bohl (rechts) den Ball weg. Die U 23 der Mainzer verlor bei ihrem Drittliga-Debüt äußerst unglücklich. Foto: hbz/Jörg Henkel

Diesmal noch Lehrgeld gezahlt

DRITTE LIGA FSV Mainz 05 II hat beim 1:2 Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld am Rande einer Niederlage

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MAINZ. Selten durften sich Verlierer so zufrieden zeigen wie die Spieler des FSV Mainz 05 II nach der unglücklichen 1:2 (1:0)-Niederlage beim Drittliga-Debüt gegen Zweitliga-Absteiger Arminia Bielefeld. Denn eigentlich - da waren sich nach dem Spiel nahezu alle einig - hatte am Bruchweg diesmal nicht das bessere Team gewonnen, sondern das glücklichere mit dem besseren Torwart.

Während Arminen-Keeper Alexander Schwolow sich zurecht von den mitgreisten Fans und seinen Kollegen als Mann des Spiels feiern lassen durfte, schlich der Mainzer Torwart-Neuzugang Bernhard Hendl eher wie ein begossener Pudel vom Platz. Es war nicht nur ein dicker Patzer beim zwischenzeitlichen Ausgleich, der den kritischen Blick seines Trainer Martin Schmidt auf sich zog. „Der Junge muss noch viel lernen“, meinte der 05-Coach zum Spiel des Ex-Regensburgers, der sein 25. Drittligaspiel am besten schnell vergisst. Und das nicht nur, weil er eine eigentlich schon gefangene Flanke in der 38. Minute dem einschussbereiten Fabian Klos quasi auf den Fuß legte.

Auch in anderen brenzligen Strafraumaktionen und im Zusammenspiel mit seinen Vorderleuten wirkte der Österreicher alles andere als sicher. „Dass bei uns der Torwart der erste Aufbauspieler ist, war er so offenbar in seinen bisherigen Vereinen nicht gewohnt“, gibt Schmidt die Arbeitsrichtung für den Keeper in den kommenden Wochen vor.

Es waren vor allem die Leistungsträger der vergangenen Saison, die bei den Mainzern das Spiel am Laufen hielten, und das über weite Strecken auf einem hohen Niveau. Immer wieder wurden in der Spitze Mounir Bouziane und Dennis Franzin gesucht und gefunden, so dass der frühe Führungstreffer von Bouziane (7. Minute) nicht wirklich überraschend fiel. Sehenswert hatte er mit Franzin die Bielefelder Innenverteidigung schwindlig gespielt, und gegen seinen Lupfer war sogar Schwolow machtlos.

Neben Hendls gebrauchtem Tag war wohl die verletzungsbedingte Auswechslung von Bouziane nach einer halben Stunde ein weiteres Mosaiksteinchen zur Niederlage. Denn der für ihn gekommene Lucas Höler lieferte zwar ein ansprechendes Drittliga-Debüt ab, die Torgefahr eines Bouziane stahlte er aber nicht aus. Mehrere hochklassige Möglichkeiten erarbeitete sich der 20-Jährige erst schön heraus, um sie dann um so unglücklicher abzuschließen. „Und wenn du vorne das Ding nicht reinmachst, kriegst du hinten meist noch einen“, meinte Innenverteidiger Richard Weil lakonisch nach dem Spiel. Dass dieser Treffer durch Christoph Hemlein in der Nachspielzeit fiel - um so bitterer. Und doch überwog das Gefühl der Zufriedenheit den Frust über die Niederlage. „Ich bin mit allem zufrieden, nur mit dem Ergebnis nicht“, meinte 05-Manager Christian Heidel. Ein großes, aber auch verdientes Kompliment, denn der Aufsteiger hatte einen der Liga-Favoriten am Rande einer Niederlage.

Mainz 05 II - Arm. Bielefeld 1:2 (1:1)
. FSV Mainz 05 II: Hendl - Schilk, Weil, Hack, Müller - Kalig, Falkenmayer, Bohl, Wachs (72. Reinhardt) - Franzin, Bouziane (31. Höler).. Arminia Bielefeld: Schwolow - Dick, Börner, Salger, Schuppan - Hemlein, Brinkmann, Kluge (64. Strifler), Lorenz (90. Renneke) - Klos, Müller (79. Testroet).. Schiedsrichter: Cortus (Röthenbach).. Zuschauer: 3083.. Tore: 1:0 Bouziane (7.), 1:1 Klos (38.), 1:2 Hemlein (90.+1).
Aufrufe: 027.7.2014, 21:20 Uhr
Carsten DietelAutor