2024-05-10T08:19:16.237Z

Halle
Der perfekte Ort: Die MBS-Arena in Oranienburg, Austragungsort des Oberhavel-Masters. Archiv-Foto: T. Sabin
Der perfekte Ort: Die MBS-Arena in Oranienburg, Austragungsort des Oberhavel-Masters. Archiv-Foto: T. Sabin

"Dieses Turnier ist eine Marke geworden"

Hans Oertwig schlüpft mit dem Oranienburger FC Eintracht beim Oberhavel-Hallenmasters in der Rolle des Gastgebers

Sprechen die Teilnehmer über das Oberhavel-Masters, greifen sie gelegentlich zu Superlativen. Von der Königin der Hallenfußball-Turniere war schon die Rede, von einem der besten Hallenwettbewerbe in Brandenburg auch. „Dieses Turnier ist ein wahres Spektakel“, sagt nun Steffen Carls, Service-Leiter bei Hauptsponsor Stadtwerke.

Dieser freut sich darüber, dass auch am Sonnabend die acht derzeit besten Männer-Mannschaften der Region antreten. „Alle haben explizit hervorgehoben, dass sie gern zum Turnier kommen“, betont Ralf Leiskau, Technischer Leiter beim gastgebenden Oranienburger FC Eintracht. Und was sagen die Trainer der teilnehmenden Mannschaften?

SV Altlüdersdorf: Es sei immer eine tolle Sache, in der traditionell ausverkauften Halle der Turm-Erlebniscity spielen zu können, bemerkt Trainer Mike Frank. „Es ist tolles Turnier. Unter dem Strich ist es aber auch nur ein Hallenturnier, natürlich durch den Rahmen und die Teilnehmer ein bisschen gehobener.“ Der SVA ist als Oberligist das ranghöchste Team im Feld. Ist die Favoritenrolle im Lager der Lila-Weißen ein Thema? „Angesprochen wird das schon. Für die Gegner ist es immer etwas besonderes, gegen das ranghöchste Team zu spielen. Versteifen müssen wir uns auf diese Rolle aber nicht. Der Spaß soll im Vordergrund stehen.“ Der letzte Sieg der Altlüdersdorfer datiert aus dem Jahr 2011. Frank: „In den letzten drei Jahren haben wir zwei Endspiele verloren. Sicher will man gewinnen. Aber Halle ist Halle, da kann jeder jeden schlagen. Gerade deswegen ist es in der Halle sehr interessant.“

Oranienburger FC Eintracht: Mit dem SVA war auch Hans Oertwig beim Masters erfolgreich. „Ich bin der Trainer, der am häufigsten mitgemacht hat“, so der Coach des Gastgebers. Dieser betont, dass alle Turniere in Oberhavel überragend seien. Das Masters setze sich aber noch einmal ab. „Dieses Turnier ist eine Marke geworden. Alle Vereine und Spieler lechzen danach, dabei sein zu können. Das ist eine hohe Wertschätzung für dieses Event.“ Die Organisations-Crew um den Präsidenten Jürgen Peter mache eine überragende Arbeit mit Herz und Leidenschaft. „Für die ist das eine Berufung.“ Und für die Spieler? „Das Kribbeln ist bei allen zu vernehmen. Jeder brennt auf seinen Einsatz. Bei einigen wird die Enttäuschung groß sein, weil sie nicht dabei sein können.“ Der Ausgang des Turniers sei laut Oertwig völlig offen. „Jede Mannschaft kann den Pott holen. Darum kommen die Leute hin. Sie erleben Spannung, Dramatik und Emotionen. Lasst uns dieses ultimative Event dazu nutzen, den Zuschauern alle Facetten zu zeigen, die den Fußball zur Nummer 1 machen.“

TuS 1896 Sachsenhausen: Trainer Oliver Richter erlebte vor 52 Wochen sein erstes Masters – und führte den Brandenburgligisten prompt zum vierten Titel. „Vor so einer Kulisse als Übungsleiter am Sport teilzunehmen, ist immer etwas besonderes.“ Das Turnier habe in seinem Verein einen sehr hohen Stellenwert. „Das Besondere ist, dass wir gleich im ersten Spiel auf Oranienburg treffen.“ Diese Konstellation gab es auch vor einem Jahr. Der TuS gewann das Eröffnungsspiel mit 4:1 und schlug den Erzrivalen später im Endspiel erneut (1:0). Richter: „Wir freuen uns darauf, die Gejagten zu sein. Diese Rolle nehmen wir an. Der Turniersieg wird nur über uns gehen.“ Minimalziel sei eine Woche nach dem Sieg in Hohen Neuendorf das Halbfinale. „Dann schauen wir, was geht.“ In Gedanken sind die Sachsenhausener bei Pascal Wicenty. Dieser erlitt am vergangenen Freitag beim Turnier in Eberswalde eine schwere Knieverletzung. Durch eine Magnetresonanztomographie (MRT) gab es am Dienstag Gewissheit: Innenband und vorderes Kreuzband gerissen, Meniskus angerissen. „Ich gehe davon aus, dass er ein Jahr ausfällt“, so Richter.

FSV Forst Borgsdorf: Der Landesligist sorgte 2014 mit seinem Masters-Triumph für eine Überraschung. Lässt sich diese wiederholen? „Bei uns müssen alle Spieler da sein, wenn wir in der Gruppe bestehen wollen“, betont Trainer Steffen Dierig. Dieser war schon mit dem SV Mühlenbeck beim Masters. „Das ist Jahre her.“ Dennoch halte sich seine Vorfreude in Grenzen. „Das ist nicht abwertend gemeint. So etwas muss sich entwickeln.“ Eigentlich sei er ein Freund des Hallenfußballs. „Die Pausen zwischen den Spielen finde ich nur sehr nervig.“ Ein Turnier könne bei Erfolg aber auch ganz nett sein. „Es kommt immer darauf an, wie man reinkommt.“ Beim Turnier in Hohen Neuendorf habe sein Team zuletzt gegen Hohen Neuendorf gewonnen und gegen den TuS Remis gespielt. Gegen beide Gegner geht es auch am Sonnabend. Hinzu kommt Oranienburg. „Wir können in der Gruppe weiterkommen. Auf der anderen Seite können wir auch alle drei Spiele verlieren.“

FC 98 Hennigsdorf: Die Havelstädter verloren vor wenigen Tagen in Hohen Neuendorf erst im Finale und gewannen am zweiten Weihnachtsfeiertag das eigene Turnier. „In der Halle ist vieles möglich“, sagt Trainer Gerd Pröger. Seine Mannschaft habe zwei sehr gute Turniere gespielt. „Das Selbstvertrauen ist da. Mit dem nötigen Quäntchen Glück können wir eine Weile im Turnier bleiben. Die Vorrunde wollen wir auf jeden Fall überstehen.“ Mit dem TuS schrieb sich der Hennigsdorfer Coach schon in die Siegerliste ein. „Ich denke, es ist das Turnier, was objektiv betrachtet den höchsten Stellenwert hat. Es hat Tradition und durch diese Atmosphäre und das Starterfeld seinen Reiz. Wir freuen uns darauf, wenn uns unser eigenes Turnier aber schon wichtiger war.“

SV Zehdenick: Es sei ein Privileg, beim Turnier der acht bestens Teams aus Oberhavel dabei sein zu dürfen. Und es sei eine Ehre, vor so vielen Zuschauern spielen zu dürfen. Das sagt Trainer Daniel Runge. In der MBS-Arena wollen die Havelstädter, die 2013 für einen Sensationssieg sorgten, aber nicht vor Ehrfurcht erstarren. „Wir sind aktuell die fünftbeste Mannschaft in Oberhavel. Damit sind wir eine Adresse in der Region. Und wo kannst du dich besser präsentieren, als bei einem solchen Event. Wir wollen schon zeigen, dass wir in der Lage sind, das Halbfinale zu erreichen. Ab da ist dann alles möglich.“

SC Oberhavel Velten: Trainer Bastian Peschel bezeichnet es als gewisse Auszeichnung, an diesem Turnier teilnehmen zu dürfen. „Das Ergebnis ist da eher zweitrangig. In der Halle ist immer alles möglich. Aber wir fahren mit keiner großen Erwartungshaltung hin. Wir sind Außenseiter.“ Peschel: „Ich lege nicht den Wert auf die Halle. Und nach den Problemen mit Verletzten sind wir sowieso etwas vorsichtig.“ Beim SCO würde es viele junge Spieler geben. „Einige haben das Masters noch gar nicht erlebt. Und die Spieler, die schon dabei waren, freuen sich. Natürlich hat es für uns nicht die Brisanz wie für die Oranienburger Vereine. Aber dass es ein Highlight ist, ist allen bewusst.“

Blau-Weiss Hohen Neuendorf: Trainer Torsten Thiel fährt gern nach Oranienburg. „Es ist immer etwas besonderes. Das Masters ist einfach das Highlight unter den Turnieren.“ Die Stimmung in der Halle sei gigantisch, das Feld gut besetzt. Hohen Neuendorf spielte oft gut mit, zum ganz großen Wurf reichte es nie. Und diesmal? „Wir werden mit unserer besten Truppe hinfahren. Aber auch dann muss es in der Gruppe wirklich alles passen. Das Halbfinale wäre toll.“

Fakten

■ Das Oberhavel-Hallenmasters erlebt am kommenden Sonnabend, 14. Januar, seine 19. Auflage. Die erste Partie wird um 15.30 Uhr angepfiffen. Austragungsort ist die MBS-Arena.

■ Zum Teilnehmerfeld gehören die aktuell acht besten Männerteams aus Oberhavel.

■ Der TuS 1896 Sachsenhausen war bei der Auslosung als Titelverteidiger ebenso als Gruppenkopf gesetzt wie Oberligist SV Altlüdersdorf.

■ In Gruppe A treffen die Brandenburgligisten Sachsenhausen und OFC Eintracht auf die Landesligisten Blau-Weiss Hohen Neuendorf und Forst Borgsdorf.

■ In Gruppe B bekommt es Oberligist SVA mit den Landesligisten SC Oberhavel Velten, FC 98 Hennigsdorf und SV Zehdenick zu tun.

■ Die jeweils beiden besten Teams der Vorrundengruppen erreichen das Halbfinale.

■ Vor der K.o.-Runde wird es ein Einlagespiel geben. Dann treten die Fußball-Mannschaften von zwei Behinderten-Einrichtungen gegeneinander an.

■ Als Turnierleiter fungiert schon wie in den vergangenen Jahren Ingo Widiger, Staffelleiter der Brandenburgliga.

■ Schiedsrichter sind Felix Burkhardt, Michael Wendorf und Tino Stein.

■ Karten können bis Freitagmittag im Vorverkauf erworben werden. Tickets für acht Euro (ermäßigt sechs) gibt es im Zigarrenhaus Merz und beim Oranienburger Generalanzeiger in der Lehnitzstraße, in der Turm-Erlebniscity sowie im Sportshop Running Man.

■ Rekordsieger sind Altlüdersdorf und Sachsenhausen. Der Oberligist setzte sich 2000, 2001, 2007 und 2011 durch. Der TuS triumphierte 2010 und 2012 und in den beiden zurückliegenden Jahren. Auf Rang drei der Rangliste folgt der FC 98 Hennigsdorf. Dieser hatte sich am 23. Januar 1999 als erster Sieger einen Platz in den Geschichtsbüchern gesichert und ließ 2008 und 2009 weitere Erfolge folgen. Der gastgebende OFC gewann nur im Jahr 2006.
Aufrufe: 011.1.2017, 18:03 Uhr
MOZ.de / Stefan ZwahrAutor