2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Marvin Steiger (rechts) war „Herr der Lüfte“ im eigenen Strafraum. Fotos: Luhr
Marvin Steiger (rechts) war „Herr der Lüfte“ im eigenen Strafraum. Fotos: Luhr

Dieser Punkt wirkt wie eine Niederlage

SV Bergisch Gladbach 09 dominiert eine Stunde lang — Die Gäste starten herausragend

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Bergisch Gladbach. Hätte nach 25 Minuten ein Spieler des SV 09 „Knoten in den Beinen” gehabt, wäre dieses verständlich gewesen. Der Gäste immens spielstarke Akteure spielten im Eilzug-Tempo One-Touch-Fußball, bevorzugt über ihre linke Angriffsseite. Denn dort baute Tim Schmitz rechts in der Viererkette vier „Böcke” in Folge.

SV Bergisch Gladbach 09 — Hilal Maroc Bergheim 0:0. Es wäre aber ungerecht, die schwachen ersten 25 Minuten der 09er alleine am Rechtsverteidiger fest zu machen. Nur Tim Schmitz spielte halt auffällig schwach, stand quasi neben seinen Schuhen. „Ich hatte schon überlegt, Ali Mostowfi warm machen zu lassen”, so sein Coach Zdebel.

Und dann steigerte Tim Schmitz sich in sensationeller Weise und mit ihm das gesamte Team. Liegt SV 09 nach 25 Minuten schon 2:3 hinten, hätten die Gastgeber sich nicht beschweren dürfen.

An Ajet Shabanis 25. Geburtstag schien Linksverteidiger Jonas Hergesell unbedingt zur Feierfreude beitragen zu wollen. Es war der Abwehr-Spezialist, auf dessen Konto die Chancen in der 4. und 15. Minute gehen.

Doch auch die Gäste haben das 1:0 mehrfach auf dem Schlappen. In der 7. Minute spielt Schmitz Yuki Nishiya den Ball in den Fuß, unbeabsichtigt versteht sich. In der 12. Minute läuft Matsuki im Rücken von Tim Schmitz weg, passt flach in die Mitte, Murakami verzieht. Nach 15 Minuten durfte gerufen werden: „Oh drüber”. Yong Myung, der linke Flügelflitzer der Bergheimer, heißt mit Nachnamen Oh.

Es wirkte, als hätte Jemand auf den Reset-Knopf gedrückt. Tim Schmitz klärt in der 25. Minute gleich gegen zwei Kontrahenten herausragend, spielt den Ball präzise auf Benny Takula. Dieser leitet weiter auf Rachid Eckert, der Jan Zoller in die Gasse schickt. Die bisher klarste Chance der 09er, eingeleitet vom nun endlich „in der Partie angekommenen” Tim Schmitz.

SV 09 übernimmt nach knapp 30 Minuten die Dominanz im Spiel. Aber der Gast kontert blitzschnell und brandgefährlich. Die Viererkette meistert alle Situationen.

Bis zur Pause hätte sich die Zdebel-Elf nun die Führung längst verdient. Chancen im Minuten-Takt haben Steiger (31.), Hergesell (35.), Isken (36.), Zoller (43.) Chancen. SV 09 hat sich längst in der Gäste Strafraum festgesetzt.

Dieses Bild ändert sich auch nicht nach Wiederbeginn. Nachdem Steiger in höchster Not vor Murikami klärte in der 60. Minute, machte sich Jonas Hergesell zum vierten Mal auf, die nun längst verdiente Führung zu erzielen.

Der 09-Coach brachte Tanimoto für Zoller, beorderte Eckert in die Angriffsspitze, brachte später mit Hill einen weiteren Angreifer. Doch es blieb dabei. SV 09 rannte weitere 45 Minuten vergeblich an. Gäste-Keeper Nacsa war längst bester Spieler.

Thomas Zdebel: „Vor der Pause sind wir ,mit einem blauen Auge’ davon gekommen. Die Japaner können schon Fußball spielen. Sie haben mit uns ,Katz und Maus’ gespielt. Wir sind nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen. Zum Glück fehlt ihnen die Kaltschnäuzigkeit vorm Tor.”

In der deutlichen besseren zweiten Hälfte analysiert der 09-Coach, warum es trotz dann klarer Überlegenheit nicht gelang, ein Tor zu erzielen: „Wir hatten keine gute Staffelung in der deren Strafraum, sind auch nicht in den Breite gekommen. Schade, es war deutlich mehr möglich.”

Aufrufe: 024.10.2016, 07:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Elli RiesingerAutor