2024-03-28T15:56:44.387Z

Vereinsnachrichten
Jan Fitschen
Jan Fitschen

Diesen Spieler jagt die halbe Liga

Jan Fitschen ist ein begehrter Knipser

Einen Knipser wie ihn hätten viele Trainer gern in der Mannschaft. Fußballer Jan Fitschen, der für den TuS Eiche Bargstedt spielt, hat in der laufenden Kreisliga-Saison schon 36 Tore in 17 Spielen geschossen. Der 24-Jährige erhält ständig Angebote.

"Das freut mich natürlich", sagt Fitschen bescheiden, nachdem in einer TAGEBLATT-Blitzumfrage nach den begehrtesten Spielern sein Name am häufigsten fiel. Der Mann, der bei den Stadtwerken Buxtehude Experte zum Thema Energiewirtschaft ist, geht auch mit Emotionen sparsam um. Dass er höher spielen könnte, hat der Fußballer, der in Ahlerstedt seine Wurzeln hat, schon bewiesen. Ein kleiner Abstecher in die Landesliga bei der Spielvereinigung Ahlerstedt/Ottendorf im Herrenbereich zeigte, dass Fitschen zwei Klassen höher auch noch zuverlässig trifft. Eineinhalb Jahre war Fitschen bei A/O. Nach einer Eingewöhnungsphase trug er sich in der Saison 2013/2014 mit 18 Toren bei 23 Spieleinsätzen in die Statistik ein.

Damals aber fing Jan Fitschen eine berufliche Weiterbildung an. Die hatte erst einmal Priorität. Und dann waren da in Bargstedt noch seine Mitspieler, die er alle lange kennt, von denen er die meisten als seine Kumpels bezeichnet. "In Bargstedt fühle ich mich einfach wohl", sagt Fitschen. Und so ging er erst mal zurück "aufs Dorf", in ein familiäres Mannschaftsgefüge, dessen Ursprung in der Jugendspielgemeinschaft von Ahlerstedt/Ottendorf und Bargstedt liegt. Fußball muss Spaß machen, findet der gejagte Torjäger.

Sechs Jahre lang spielt Fitschen jetzt im Herrenbereich. Das hat ihn cooler vorm Tor werden lassen, sagt der 24-Jährige selbst. Die Weiterbildung im Job ist auch beendet. Nun soll der Fußball wieder mehr im Fokus stehen. Landesliga, diese Klasse würde er sich durchaus wieder zutrauen. Das klingt fast ein bisschen nach Abschied, aber dass Fitschen den Anfragenden im Winter allen einen Korb gegeben hat, könnte nicht nur die Bargstedter Vereinstreue bis Saisonende bedeuten.

"Eigentlich ist alles im Moment perfekt so", sagt der begeisterte Gitarrenspieler und Hobby-Musiker, der mit seiner Freundin "Angi" zusammen in Harsefeld wohnt und sich besonders freut, wenn sie auf dem Fußballplatz mit an der Seitenlinie steht. Noch häufiger dabei: Vater Werner Fitschen. Vielleicht hat Jan das Fußballtalent von ihm geerbt. Auch wenn der Papa zwischen den Pfosten stand und Tore verhinderte statt sie wie der Sohn zu schießen.

Was nicht auf die nächste Generation übergegangen ist, ist die Begeisterung für einen bestimmten Bundesliga-Fußballverein. Während in der Familie Fitschen sonst klar die Fanausstattung des FC Bayern München gefragt ist, hat sich Jan Fitschen für den SV Werder Bremen entschieden. Einen Spieler, der dort seit 2015 wieder ist, verehrt er besonders: Claudio Pizarro. Der hat im Übrigen einen ähnlichen Werdegang, wie er sich bei Jan Fitschen abzeichnet: Dreimal ist Pizarro schon zu Werder zurückgekehrt. In der Bundesliga hält der Peruaner unter anderem den Rekord, des erfolgreichsten ausländischen Torschützen und er ist Rekordtorschütze von Werder Bremen. Jan Fitschen bezeichnet Pizarro als Vorbild. "Der ist eiskalt vorm Tor", sagt er. Und wenn es um den richtigen Einsatz von Energie geht, kann das auch für den Sport und die Karriere gelten: "Mit 38 Jahren ist er immer noch ein Topspieler", sagt Fitschen. Es klingt an, dass er selbst auch in 14 Jahren gerne noch viele schöne Tore schießen möchte. Wo das sein wird, muss sich zeigen. Zurückkehren geht ja immer.

Aufrufe: 018.1.2017, 15:24 Uhr
Tageblatt / Von Miriam FehlbusAutor