2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Viktoria-Verteidiger Roberto Guirino (r.) im Duell mit Weltmeister Kevin Großkreutz, Foto: Dahmen
Viktoria-Verteidiger Roberto Guirino (r.) im Duell mit Weltmeister Kevin Großkreutz, Foto: Dahmen

Die Wut des Weltmeisters

FC Viktoria gewinnt gegen den mit Kevin Großkreutz verstärkten BVB II mit 1:0

Der Weltmeister war gar nicht glücklich. Wutentbrannt ließ Kevin Großkreutz seinen Frust an der Wand des Kabinengangs aus, er schlug mit der flachen Hand einmal kräftig gegen das Plexiglas und stieß den ein oder anderen vermutlich nicht ganz jugendfreien Fluch aus. Die Gesichtszüge des 27-Jährigen hellten sich aber rasch wieder auf. Ein Mädchen bat Großkreutz mit großen Augen um ein Autogramm, er kam der Bitte gerne nach und schenkte dem kleinen Fan auch noch sein Trikot.

FC Viktoria Köln - Borussia Dortmund II 1:0 (1:0)

Der einstige Nationalspieler läuft inzwischen für Borussia Dortmund II auf, am Samstag konnte der Profi trotz ordentlicher Leistung das 0:1 (0:1) seiner Elf in der Fußball-Regionalliga beim FC Viktoria Köln nicht verhindern. „Die Enttäuschung ist sehr groß”, sagte der Mittelfeldspieler. „Wir haben gut gespielt, sind gut in den Zweikämpfen gewesen, unter dem Strich steht aber eine Niederlage.”

Der knappen Analyse des Dortmunder Publikumslieblings ist eigentlich kaum etwas hinzuzufügen: Viktoria Köln hatte am Samstag ein wenig Glück und hätte das zweite Saisonspiel mit etwas Pech auch verlieren können. Tomasz Kaczmarek, Viktorias Trainer, schien vor allem erleichtert, dass fortan wieder Normalität in Höhenberg einkehren wird — zumindest in den nächsten Wochen: „Vergangene Woche hatten wir im DFB-Pokal gegen Union Berlin ein unfassbares Highlight. Es war schwer für uns, den Schalter umzulegen. Jetzt ist endlich Ruhe.”

Dass die Rechtsrheinischen gegen einen derzeit wankenden Gegner am Samstag überhaupt gewannen, hatten sie in erster Linie ihrem Torwart Nico Pellatz zu verdanken: Nach einem Foulspiel von Claus Costa an Alen Ozbolt hielt der 29-jährige Schlussmann den anschließenden Strafstoß von David Solga mit Bravour und bewahrte seine Mannschaft durch den Reflex vor einem Rückstand (35.). Kurioserweise wurde die umkämpfte, spielerisch aber eher niveauarme Begegnung auf der Gegenseite durch einen verwandelten Foulelfmeter entschieden: Eine halbe Minute, nachdem der BVB gescheitert war, wurde Kölns Jules Reimerink von Dortmunds Nico Knystock ebenfalls im Strafraum zu Fall gebracht, erneut entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter, Viktorias Kapitän Mike Wunderlich traf zur Führung (36.).

Angesichts des 1:0 gestatteten die Gastgeber ihrem Gegner in der zweiten Halbzeit zu viele Freiheiten und wären dafür beinahe bestraft worden. Nachdem beide Mannschaften reihenweise Großchancen in stümperhafter Manier vergeben hatten, der Dortmunder Ozbolt Rot gesehen hatte, weil er den Ball auf die Tribüne geschossen hatte, lagen sich Viktorias Spieler schließlich in den Armen und durften sich abgesehen von einem Traumlos im DFB-Pokal (Bayer 04 Leverkusen) auch über ihren ersten Saisonsieg freuen.

Schiedsrichter: Benjamin Bläser (Oberzier) - Zuschauer: 934
Tore: 1:0 Mike Wunderlich (36. Foulelfmeter)
Platzverweise: Rot gegen Alen Ozbolt (95./Borussia Dortmund II)

Aufrufe: 016.8.2015, 20:01 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor