2024-05-10T08:19:16.237Z

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Christian Heintz. Foto: Archiv/Mirko Blahak
Christian Heintz. Foto: Archiv/Mirko Blahak

Die WM ist für einen Eifeler so nah und doch so fern

Amputierten-Fußball: Deutsches Team braucht Geld für Trip nach Mexiko - Crowdfunding soll helfen

Stell dir vor, es ist Fußball-WM - und Deutschland fährt nicht hin. So könnte es den Spielern des 1. Amputierten-Fußballclubs ergehen, denn das Geld ist knapp. Nun setzt das Team um den Eifeler Christian Heintz auf Schwarmfinanzierung.

Als der Trierische Volksfreund im Februar 2013 den Amputierten-Fußballer Christian Heintz vorgestellt hatte, brannte in dem Eifeler bereits das Feuer. Die Weltmeisterschaft 2014 in Mexiko (30. November bis 7. Dezember) war und ist das große Ziel des nach einem Autocrash unterschenkelamputierten Spielers aus Bodenbach, der beim ersten deutschen Amputierten-Fußballclub (1. AFC) aktiv ist.

Nun steht die WM vor der Tür - doch die Deutschen sind derzeit nicht dabei. Obwohl sie seit kurzem wegen anderweitiger Absagen eine Einladung des ausrichtenden Amputierten-Fußball-Weltverbands vorliegen haben.

Das Problem ist das Geld. Der Verein benötigt 16 000 Euro, um Flugtickets für zwölf Spieler sowie den Betreuer- und Trainerstab zu kaufen. "Weil dem 1. AFC die Gemeinnützigkeit noch nicht anerkannt worden ist, wurden unsere Förderanfragen unter anderem beim DFB und der DFL abgelehnt. Das ist nachvollziehbar, aber schlecht für uns", berichtet Heintz.

So bleibt für die seit 2010 bestehende Mannschaft mit Spielern aus dem gesamten Bundesgebiet, die auf Krücken und ohne ihre Prothesen dem Ball hinterherjagen, Ungewissheit. Einerseits bereitet sie sich mit Wochenend-Trainingslagern auf die WM vor. Andererseits weiß sie gar nicht, ob sie teilnehmen kann. In dieser Situation hatte Heintz' Kumpel Andreas Schäfer, Ex-Zweitligaprofi aus Strohn, die Idee, es mit einer Crowdfunding-Aktion zu versuchen. Eine große Zahl von Internetnutzern soll also die Finanzierung ermöglichen. Im Netz gibt es eine Seite, über die jeder Geld für das WM-Projekt bereitstellen kann und die ab heute noch acht Tage offen ist.

"Bis 19. November muss der 1. AFC beim Weltverband zu- oder absagen. In dieser kurzen Zeit ist es unmöglich über Anfragen bei Einzelpersonen das nötige Geld zu bekommen", sagt Schäfer, der zurzeit beim Regionalligisten Viktoria Köln unter Vertrag steht. Seine Hoffnung: "Viele schmücken sich gerne mit der Unterstützung des Behindertensports. Gerade der Sport bietet behinderten Menschen eine große Chance, wieder zurück in ein normales Leben zu finden."

Laut Heintz sind bislang rund 4000 Euro zusammengekommen. Ein Anfang ist gemacht. Über die sozialen Netzwerke und auch einen Fernsehbericht bei Sky soll weiter auf die Aktion aufmerksam gemacht werden.

Hier ist der Link zur Crowdfunding-Aktion im Internet.

Aufrufe: 010.11.2014, 21:14 Uhr
Volksfreund / volksfreund.de Autor