2024-04-19T07:32:36.736Z

Analyse
Getrennte Wege: Sebastian Beck hat vor dieser Saison aufgehört, jetzt stellte Trainer Reinhard Brachert sein Amt beim TSV Zusmarshausen zur Verfügung.  Foto: wab
Getrennte Wege: Sebastian Beck hat vor dieser Saison aufgehört, jetzt stellte Trainer Reinhard Brachert sein Amt beim TSV Zusmarshausen zur Verfügung. Foto: wab

Die Wege trennen sich

Reinhard Brachert tritt beim TSV Zusmarshausen als Trainer zurück +++ Lukas Drechsler spielt nicht mehr für den SV Cosmos Aystetten

Eigentlich sollte am Freitagabend beim TSV Zusmarshausen ein Fototermin anstehen. Doch stattdessen platzte eine Bombe: Trainer Reinhard Brachert legte mit sofortiger Wirkung sein Amt nieder. Was dann passierte, war sehr emotional. „Ich liebe Fußball, das ist mein Leben – aber der Akku ist leer“, erklärte der 46-Jährige seine Entscheidung. Nach fünf überragenden Jahren („Die schönsten in meiner 13-jährigen Trainerlaufbahn.“), die in der vergangenen Saison im Aufstieg in die Bezirksliga gipfelten, habe er sich schweren Herzen dazu entschlossen.

Es war Reinhard Bracherts Entscheidung: „Natürlich war es nicht der beste Zeitpunkt“, sagt er. Sein Rücktritt habe jedoch nichts mit dem Tabellenstand zu tun. „Ich bin ein Vollgasmensch. Doch die 120 bis 130 Prozent, die man für einen Job als Bezirksliga-Trainer braucht, sind derzeit nicht da.“ Brachert, der schon vor der Saison aufhören wollte, ist beruflich stark eingespannt, will sich künftig auch mehr der Familie widmen. „Momentan ist erst mal Pause.“

Im Derby gegen den TSV Wertingen am Sonntag hatte Co-Trainer Thomas Weber, 36, die Verantwortung übernommen. Bis zur 90. Minute schien dessen Plan mit einem 2:2 aufzugehen. Dann kassierte man in der Nachspielzeit noch das 2:3, sitzt mit einem Zähler weiter im Tabellenkeller fest. Weber ist der erste Ansprechpartner, wenn es um die Nachfolgeregelung geht. Am Montag saß man zusammen, um die Details zu besprechen. Bernd Both gab sich zuversichtlich: „Mein Bauchgefühl sagt ja.“

Für den Zusser Abteilungsleiter kam die Hiobsbotschaft übrigens nicht gänzlich überraschend: „Ich hatte schon so eine Vorahnung, dass ihm das alles zu viel wird.“ Nachdem auch die Ergebnisse nicht gestimmt haben, hätte Brachert wohl die Reißleine gezogen. Both: „Das muss man akzeptieren. Er soll sich jetzt erst einmal erholen. Irgendwie, irgendwann wird er sich bestimmt wieder bei uns engagieren.“



Getrennte Wege gehen künftig Trainer Pavlos Mavros vom SV Cosmos Aystetten und Lukas Drechsler (rechts). Foto: Oliver Reiser

Während es für Brachert und den TSV Zusmarshausen in absehbarer Zeit eine gemeinsame Zukunft geben könnte, ist beim SV Cosmos Aystetten das Tischtuch mit Lukas Drechsler zerschnitten. Der erst vor Saisonbeginn vom TSV Neusäß zu seinem Heimatverein zurückgekehrte 22-Jährige wird nicht mehr für den Bezirksligisten spielen. Trainer Pavlos Mavros dazu: „Eine interne Sache. Es ging um Kleinigkeiten.“ Bereits vor dem Bubesheim-Spiel hatten Vereinsführung, Abteilungsleitung, Trainerteam und Kapitän entschieden, den 22-Jährigen aus dem Kader zu nehmen. „Es tut mir leid, dass es so gekommen ist, aber es war eine Entscheidung des Spielers.“ Ob Lukas Drechsler jetzt gegangen oder gegangen worden ist, kommentiert er selbst so: „Letztendlich bin ich gegangen, wobei es wohl eher ein Mix aus beidem war.“ Nun soll so schnell wie möglich wieder Ruhe einkehren, nachdem vor Wochenfrist bereits der langjährige Kapitän Philipp Pistauer zum Ligarivalen FC Affing gewechselt ist. Diese Entscheidung versteht Mavros: „Als alteingesessener Aystetter will er natürlich spielen. Aber wir haben sehr gute Neuzugänge.“

Auch am Freitagabend war Denis Eryildirim im Aystetter Tor nur einmal zu bezwingen. „Wir haben die ersten Spiele knapp gewonnen, jetzt mal knapp verloren“, kommentiert Pavlos Mavros die 0:1-Niederlage, die erste der Saison. „In Bubesheim kann man verlieren. Wir haben alles gegeben, gedrückt und einen Konter bekommen. Sportlich ist nach wie vor alles in bester Ordnung.“ Neben Pistauer und Lukas Drechsler müssen die Cosmonauten in nächster Zeit auch auf Damian Canovic verzichten, der die Rote Karte sah. „Er muss das Foul machen“, nimmt Mavros den 19-Jährigen in Schutz. „Es war nicht brutal. Gelb hätte es auch getan, aber die ansonsten gute Schiedsrichterin hat die Aktion als Notbremse gewertet.“

Aufrufe: 018.8.2015, 12:06 Uhr
Augsburger Landbote / Oliver ReiserAutor