2024-04-16T09:15:35.043Z

Allgemeines
F: Katrin Lamers
F: Katrin Lamers

Die Verjüngungskur des SV Herongen

Interview mit dem neuen Coach Karl Theelen

Nach dem Abstieg aus der Kreisliga A haben gleich zehn Spieler den Verein verlassen. Jetzt stehen die Fußballer vor dem Umbruch. Unter Regie des neuen Trainers Karl Theelen formiert sich die erste Mannschaft mit eigenen Talenten neu.
Recht früh war klar, dass die erste Mannschaft in die Kreisliga B absteigt. Wann sind die Verantwortlichen des HSV erstmals an Sie herangetreten?

Karl Theelen In der Winterpause, nachdem klar war, dass der damalige Trainer Andreas Pasch aus beruflichen Gründen aufhören musste, wurden erste Gespräche geführt. Da ich aber zu diesem Zeitpunkt noch die zweite Heronger Mannschaft betreute, wurde entschieden, dass zu nächst Hans Janßen die erste Mannschaft übernimmt. Mit ihm zusammen habe ich dann schon die Weichen für die kommende Saison gestellt.

Welche grundlegenden Veränderungen kommen auf den Verein zu?

Theelen Die grundlegendste Veränderung ist das Durchschnittsalter. Viele erfahrene Spieler haben den Verein verlassen. Diese werden vor allem durch junge Spieler aus den eigenen Reihen ersetzt. Da wir in dieser Saison keine A-Jugend stellen können, werden auch alle Jugendlichen, die eigentlich noch dort spielen könnten, mit in die Planung der Senioren einbezogen.

Ist dies der Grund, warum mit Andre Schwarz aus Broekhuysen nur ein externer Zugang zu verzeichnen ist?

Theelen Ja, da wir der nachrückenden Jugend eine Chance geben möchten, haben wir weitestgehend auf externe Transfers verzichtet. Nur auf der Mittelstürmer-Position haben wir nach den Abgängen von David Kalokoh und Pascal Bially Handlungsbedarf gesehen. Mit Andre Schwarz kommt nun ein Stürmer zu uns, der auch schon in der Jugend für Herongen gespielt hat und den Verein gut kennt.

Sehen Sie Parallelen zum Kevelaerer SV, der in der jüngsten Vergangenheit ebenfalls viele Abgänge mit jungen Spielern kompensiert hat?

Theelen Die Parallelen in der Struktur des Umbruchs sind sicherlich gegeben. Jedoch hat der Kevelaerer SV bereits in der Rückserie der Kreisliga A-Saison 2012/'13 damit begonnen, auf die eigene Jugend zu setzen. Damit hatte die Mannschaft den Vorteil, schon gefestigt in die folgende Spielzeit starten zu können. Unser Umbruch startet hingegen erst mit dem Beginn der neuen Saison.

Von vielen Außenstehenden wird der Heronger SV im Vorfeld als ein heißer Kandidat für den direkten Wiederaufstieg gehandelt. Welche Ziele verfolgen Sie persönlich in der kommenden Saison mit der jungen Mannschaft?

Theelen Schön wäre es, einen Platz unter den ersten fünf Mannschaften zu erreichen. Der Aufstieg ist kein Muss. Es gibt in der Liga einige Teams, die wesentlich eingespielter sind als wir.

Und langfristig?

Theelen Im Vordergrund steht der zukunftsorientierte Neuaufbau der ersten Mannschaft. Wir möchten Spieler der eigenen Jugend in die Mannschaft integrieren und entwickeln. Erst in zwei bis drei Jahren, wenn wir in der Entwicklung weit vorangeschritten sind, wird als klares Ziel wieder die Kreisliga A vorgegeben.

Wie sehen die Erwartungshaltungen im Verein aus?

Theelen Der Verein steht geschlossen hinter dem Neuanfang. Da in der Vergangenheit immer nur knapp der Verbleib in der A-Liga gesichert werden konnte, haben alle Verantwortlichen gesehen, dass etwas verändert werden muss.

Sie sind jetzt schon sehr lange im Verein. Haben Sie jetzt die schwierigste Aufgabe als HSV-Verantwortlicher übernommen?

Theelen Es ist eine schwere, aber gleichzeitig auch äußerst interessante Aufgabe. Denn trotz des Neuanfangs ist ein leichter Erfolgsdruck vorhanden. Aber das ist eine Herausforderungen, der wir uns gemeinsam stellen.

DAS GESPRÄCH FÜHRTE MARCEL SCHLACK

Aufrufe: 031.7.2014, 16:00 Uhr
Rheinische Post / ma-sAutor