2024-03-18T14:48:53.228Z

Kommentar

Die Trennung ist programmiert

Schwieriges Konstrukt beim Sportring

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Lothar Westerbeck ist beim Sportring Solingen 80/95 nicht nur Fußball-Obmann und in Höhscheid somit zuständig für den Seniorenbereich. Sein Wort und seine Entscheidungen haben auch aus einem anderen Grund Gewicht: Westerbeck ist Sponsor des Vereins. Deshalb nimmt er sich manchmal das Recht heraus, die Musik zu bestimmen, die er bezahlt.

Musik ist in diesem Fall der Trainer der Bezirksliga-Mannschaft. Und weil Jörg Fischers sportliche Bilanz mit einem Sieg und vier Niederlagen äußerst mager ausgefallen war, zudem die Chemie zwischen Westerbeck und Fischer nicht gestimmt hat, zog der Obmann unter der Woche die Reißleine. Er entließ den ungeliebten Trainer. Und das – so wird es an der Neuenkamper Straße gemunkelt – ohne den gesamten Vorstand des Fusionsclubs zu informieren. "Lachhaft. Mit welcher Berechtigung schmeißt er den Trainer raus ? Fischer ist ein guter Mann", sprach Sportring -Jugendobmann Rolf Weichert am Rande des Derbys gegen den VfB Solingen Klartext.

Als Nachfolger Jörg Fischers wurde Jugendkoordinator Björn Scheffels installiert. Doch Westerbeck hatte die Rechnung ohne die Mannschaft aufgemacht. Die Spieler standen hinter ihrem geschassten Trainer und teilten mit, ohne Fischer nicht gegen den VfB antreten zu wollen. Der Obmann gab nach, wählte den Kompromiss und ließ Scheffels dessen gefeuerten Vorgänger zurückholen.

Während Scheffels betont, dass es ab sofort einen Trainerstab mit Fischer und ihm beim Sportring gebe, sieht Westerbeck die Situation etwas anders: "Für mich ist Scheffels die Nummer Eins und mein Ansprechpartner." De facto ist Jörg Fischer also nur noch Nummer zwei und damit im neuen Trainerstab nicht gleichberechtigt, sondern zum Co-Trainer degradiert worden. Dass diese Situation nicht lange gut gehen wird beziehungsweise gut gehen kann, davon ist auszugehen. Die Frage ist nur, wann Fischer (und mit ihm vielleicht auch einige seiner Spieler) die Brocken beim Sportring hinschmeißen wird.

Aufrufe: 01.10.2012, 14:21 Uhr
Rheinische Post / Michael TeschAutor