2024-04-19T07:32:36.736Z

Der Spieltag
Diskussionen mit dem Schiedsrichter (hier unterhält sich Stefan Selig mit Stefan Treiber) brachten den Ichenhausern im Verlauf der Partie einige Verwarnungen ein. Der Unparteiische hatte sicher nicht seinen besten Tag, aber letztlich schadeten sich die Spieler des Aufsteigers mit ihren Gesprächsbeiträgen selbst.	F.: Ernst Mayer
Diskussionen mit dem Schiedsrichter (hier unterhält sich Stefan Selig mit Stefan Treiber) brachten den Ichenhausern im Verlauf der Partie einige Verwarnungen ein. Der Unparteiische hatte sicher nicht seinen besten Tag, aber letztlich schadeten sich die Spieler des Aufsteigers mit ihren Gesprächsbeiträgen selbst. F.: Ernst Mayer

Die Summe der kleinen Mängel

SC Ichenhausen verliert Schlager gegen Illertissens Zweite +++ Gersthofer »Golf« in der »Formel 1« überfordert +++ Kottern nutzt jede Schwäche

Nicht unbedingt erwartungsgemäß verlief der 14. Spieltag in der Landesliga Südwest. So feierte der TSV Aindling erstmals seit einem Jahr wieder einen Auswärtssieg und stürzt die SpVgg Kaufbeuren immer tiefer in den Keller oder verspielte der FC Affing zuhause gegen den VfB Durach einen scheinbar schon sicheren Sieg. Jede noch so kleine Schwäche des SC Oberweikertshofen nutzte der TSV Kottern bei seinem 5:2-Erfolg aus und bleibt damit dem FV Illertissen II an den Fersen, nachdem sich der Spitzenreiter im Schlagerspiel beim SC Ichenhausen mit 2:1 durchsetzte. Böse unter die Räder kam der TSV Gersthofen gegen den SV Mering und ist mittlerweile seit zehn Spielen ohne einen eigenen Treffer.
SC Ichenhausen - FV Illertissen II 1:2
Eine neue Spielklasse im Sport erfordert immer Lern- und Anpassungsprozesse. Insofern bot der Hit eine gute Schule für den Aufsteiger SC Ichenhausen. Die 1:2-Heimniederlage der arg ersatzgeschwächten Gastgeber gegen den prächtig aufgestellten Spitzenreiter FV Illertissen II war angesichts der Zielsetzungen beider Mannschaften ohnehin nicht tragisch. Falls die Königsblauen jetzt noch die korrekten Lehren aus der Partie ziehen, könnte sie sich langfristig sogar als positiver Fingerzeig erweisen. Zumal Oliver Schmid nach einer spielerisch, kämpferisch und läuferisch starken Begegnung zu Recht feststellen durfte: „Wir haben große Moral bewiesen und alles in allem bin ich mit der Leistung meiner Jungs auch zufrieden. Wir waren nah dran.“
Was zu einer Überraschung fehlte, waren letztlich Kleinigkeiten. Die summierten sich aber, sodass der Erfolg des optisch überlegenen Titelkandidaten verdient war. „Beton anrühren“ wollte SCI-Trainer Oliver Schmid und seine taktische Anfangsformation unterstrich das auch ganz dick. Alle Feldspieler waren ins Defensiv-Konzept eingebunden. Trotzdem eröffneten sich viel zu große Räume für den Spitzenreiter oder, wie der SCI-Coach selbst analysierte: „Wir standen zu weit weg vom Gegner“. Das besserte sich nach einer halben Stunde, weil es den Gastgebern nun gelang, die Schaltstellen der Regionalliga-Reserve konsequenter zuzustellen. In der Pause dann orderte Schmid energisch etwas mehr Offensive an, forderte auch ein bisschen Risikobereitschaft – vermutlich, weil er nach dem schön herausgearbeiteten Führungstreffer des quirligen Daniel Dewein und dem letztlich Mut machenden Verlauf der ersten Halbzeit eine leise Siegchance erkannte. Dass die Seinen dann Opfer eines Bilderbuch-Konters wurden, den Furkan Akaydin mühelos zum Endstand abschloss (54.), war nicht Teil des Plans.
Wenn spielerisch, aus welchen Gründen auch immer, wenig geht, können Standardsituationen helfen. Der Aufsteiger konnte diesmal allerdings kein Kapital aus dem ruhenden Ball schlagen. Allein in den letzten fünf Minuten der Partie hatte der SCI dreimal die Möglichkeit, einen Freistoß in den Strafraum zu bringen. Eine Chance oder gar ein Tor wurde nicht daraus.
Für diesmal fehlendes Schiedsrichter-Glück konnten die Königsblauen nichts. Stefan Treiber (er pfiff in dieser Spielzeit schon drei Drittliga-Partien) ist normalerweise ein Guter, im Hindenburgpark aber wirkte er in den Augen der meisten Beobachter nicht immer unparteiisch. Der SCI-Coach drückte sich diplomatisch aus, indem er sagte: „Alle kniffligen Entscheidungen hat er gegen uns gefällt.“ Damit meinte Schmid vor allem den „Kann-man-geben-Elfmeter“, der zum 1:1 führte. Die Szene: Dominik Trautmann setzte sich im Strafraum-Duell mit dem von hinten grätschenden Christoph Schiller durch, kam letztlich auch frei zum Abschluss und scheiterte am prächtig parierenden Simon Zeiser. Der Unparteiische jedoch hatte den Vorstoß durch Schillers Einsteigen behindert gesehen und pfiff nachträglich Strafstoß. Maximilian Gauder verwandelte sicher. Was die Ichenhauser dem Schiedsrichter aber nicht ankreiden dürfen ist, dass sie sich durch Undiszipliniertheiten selbst ein wenig aus dem Konzept brachten. Mit Fortdauer der Partie leisteten sie sich mehrere überflüssige Kommentare, die der Referee allesamt mit Verwarnungen ahndete.
Schiedsrichter: Stefan Treiber (Zell-Bruck) - Zuschauer: 350

Tore: 1:0 Daniel Dewein (16.), 1:1 Maximilian Gauder (22./Foulelfmeter), 1:2 Furkan Akaydin (54.)

Gelb-Rot: Christoph Schiller (67./SC Ichenhausen)

FC Gundelfingen - SV Egg an der Günz 1:1
In einem Punkt waren sich die Fußballer des FC Gundelfingen nicht einig. Und zwar bei der Frage, ob der Elfmeter, der zum Ausgleich führte, nun berechtigt war oder nicht. „Niemals“, urteilte beispielsweise Torhüter André Behrens, während Mittelfeldspieler René Schröder meinte: „Klar muss er den geben. Da ist Michael Grötzinger einfach ungeschickt in den Zweikampf gegangen.“ Und auch Referee Muharrem Yildiz war hin- und hergerissen in der Beurteilung des Zweikampfs zwischen Grötzinger und Torsten Schuhwerk, als er erst nach einigem Zögern auf Strafstoß entschied. Was Simon Schropp nach 60 Minuten zum 1:1 nutzte.
In einem anderen Punkt waren sich die Gundelfinger jedoch alle einig. Als Manuel Feil zwölf Minuten vor dem Ende in den Egger Strafraum eindrang und ähnlich wie Schuhwerk auf der Gegenseite gestoppt wurde. „Dann muss er den auch pfeifen“, meinte nicht nur Schröder. Doch Yildiz, der eine von beiden Seiten nur schwerlich nachvollziehbare Linie der Zweikampfbewertung vertrat, verzichtete diesmal auf den Pfiff.
Für die Gundelfinger wäre es die einzige Möglichkeit gewesen, doch noch zu einem Sieg zu kommen. Denn in der intensiven und durchaus gutklassigen Partie zweier über weite Strecken gleichwertiger Teams fehlten letztlich die Torchancen. „Es gab viele Szenen in Strafraumnähe, die Torhüter hatten aber kaum etwas zu halten“, urteilte später FCG-Trainer Stefan Anderl. Und so musste auch ein Missverständnis zwischen dem Egger Keepers Philipp Stölzle, der den Ball bereits für sich reklamierte, und seinem Verteidiger Timo Ehlert als Ausgangspunkt für das 1:0 herhalten. Plötzlich lag der Ball vor den Füßen von Stefan Winkler, der nach 42 Minuten einschob. Womit die den ganzen September über andauernde Gundelfinger Torflaute von 412 Minuten endlich beendet war. Doch die in der Schlussphase nach der Ampelkarte für Christoph Kees reduzierten Allgäuer verdienten sich den Ausgleich mit ihrem couragierten Auftritt durchaus.
Schiedsrichter: Muharrem Yildiz (Forstinning) - Zuschauer: 150

Tore: 1:0 Stefan Winkler (42.), 1:1 Simon Schropp (59./Foulelfmeter)

Gelb-Rot: Christoph Kees (85./SV Egg an der Günz/Foul)

TSV Gersthofen - SV Mering 0:8
Nach den beiden 0:6-Niederlagen in Nördlingen und Fürstenfeldbruck hat der TSV Gersthofen einen neuen Tiefpunkt erreicht. Die erschreckend schwachen Schützlinge von Trainer Ivan Konjevic verloren gegen den SV Mering mit sage und schreibe 0:8, sind nun seit zehn Spielen und insgesamt 915 Minuten ohne Treffer. Die Auftritte der Mischung aus Spielern der letztjährigen Kreisklassen-Reserve und der eigenen A-Jugend wirken derzeit wie ein VW Golf in der Formel 1 – nicht konkurrenzfähig.
Das gestand auch Konjevic ein, der seine Truppe erneut umkrempeln musste. Neben Torhüter Stefan Brunner, der am Donnerstag am gebrochenen Ringfinger operiert wurde, und Christoph Werner, der nach nur fünf Spielen aus privaten Gründen pausiert, fiel kurzfristig auch noch Marvin Dörr (Knieprobleme) aus. Wenigstens war Stefan Leiteritz wieder dabei, der von Brunner die Kapitänsbinde übernahm.
Um es vorweg zu nehmen: An Torhüter Robert Senft, der seine Landesliga-Premiere erlebte, lag es nicht, dass der TSV so derb unter die Räder kam. Der 21-Jährige konnte sich mehrfach auszeichnen, verhinderte mit guten Paraden gegen Manuel Müller, Agustin Barbano, Simon Huber oder Maximilian Lutz sogar ein durchaus mögliches zweistelliges Debakel. Senft wurde von seinen Vorderleuten teilweise schmählich im Stich gelassen.
Schon nach 26 Minuten hatten Damjan Canovic und Stefan Schnurrer gegen Daniel Danowski zwei Foulelfmeter produziert. „Da haben wir uns dumm angestellt“, ärgerte sich Konjevic, denn Manuel Müller verwandelte beide Strafstöße sicher (11. und 26.) zum 0:2. Als Simon Huber zwei Minuten später mehr oder weniger unbedrängt auf 0:3 erhöhen konnte, war der Drops gelutscht. „Da war natürlich jede Gegenwehr weg“, stellte Konjevic fest und musste hilflos mit ansehen, wie Daniel Zweckbronner (34.), zusammen mit Bajram Gocevic, Markus Nix und Max Obermeyer einer von vier ehemaligen Gersthofern im Gästeteam, und nochmals Simon Huber (39.) bis zur Pause unter dem Motto „Tore schießen, leicht gemacht“ auf 0:5 stellten.
Nachdem das Meringer Starensemble in Halbzeit zwei zunächst das Fußballspielen einstellt und auf Trainingsmodus zurückfuhr, durfte der TSV Gersthofen ein bisschen mitspielen. Ein Schuss von Abdoul Rahmane Dia, der zu allem Übel nach einer Stunde verletzt ausscheiden musste, strich vorbei. Richtige Torchancen hatten nur die Gäste. Markus Nix köpfte aus zwei Metern am leeren Tor vorbei (61.), Stefan Schnurrer rettete gegen Simon Huber auf der Linie (68.). Zwei Minuten später stand Lukas Krebold ungedeckt am langen Eck und bedankte sich mit dem 6:0. In den letzten Minuten schraubten Krebold (86.) und Huber (88.) das Ergebnis in deprimierende Höhen. Das Ende der Horrorserie von 915 Minuten ohne Torerfolg hätten Stefan Leiteritz nach einem Alleingang (85.) und Stefan Schnurrer nach einem Abwehrfehler herbeiführen können (90.). Der eine zielte zu schwach, der andere vorbei.
Schiedsrichter: Frank Seitz (Pollanten) - Zuschauer: 120

Tore: 0:1 Manuel Müller (11./Foulelfmeter), 0:2 Manuel Müller (26./Foulelfmeter), 0:3 Simon Huber (29.), 0:4 Daniel Zweckbronner (34.), 0:5 Simon Huber (39.), 0:6 Lukas Krebold (70.), 0:7 Lukas Krebold (85.), 0:8 Simon Huber (88.)


Das gab Elfmeter und die rote Karte für Memmingens Simon Wahl (links), der Nico Oefele im Strafraum umsäbelte. F.: Dieter Mack

TSV Nördlingen - FC Memmingen II 3:1
Mit einer starken ersten Halbzeit legten die Nördlinger den Grundstein zum siebten Heimerfolg und bestätigte beim 3:1-Sieg über die Zweitvertretung des FC Memmingen ihren Aufwärtstrend. Während die FCM-Serie von sieben Spielen ohne Niederlage zu Ende ging.
Die Begegnung begann verhalten und den Teams war anzumerken, dass beide Trainer das Hauptaugenmerk auf die Defensive legten. Memmingen gelang die erste ernst zu nehmende Möglichkeit, als Raffael Friedrich aber Schwächen in der Ballannahme zeigte (7.). Die erste Torannäherung der Nördlinger wiederum verbuchte der aufgerückte Nico Hensolt, als er bei einer Freistoßflanke von Buser nicht kraftvoll genug per Kopf verlängerte (12.). Mit der Riesenchance nach 13 Minuten, als Sven Rotzer nach Querpass von Meyer im Fünfmeterraum freistehend Memmingens Keeper Ihler anschoss, übernahm die Luderschmid-Truppe mehr und mehr das Kommando. Ein Kopfball des behäbig wirkenden Stürmers Ugur Kiral aus dem Memminger Regionalligakader beendete die Offensivbemühungen der Gäste und Nördlingen wurde immer stärker, auch wenn der eine oder andere Pass nicht immer den Mitspieler fand.
Dem Führungstreffer durch Daniel Hensolt ging eine Traumkombination zwischen Nico Oefele und Philipp Buser voraus. Hensolt selbst zeigte nach dem Buser-Zuspiel eine tolle Körperdrehung und eiskalte Abschlussstärke (29.). Nur vier Minuten später gelang Sven Rotzer ein Zuckerpass auf Nico Oefele, der allein vor dem Tor von Simon Wahl nur noch per Foulspiel am Torschuss gehindert werden konnte, was einen Strafstoß und die rote Karte nach sich zog. Der auffällige Philipp Buser verwandelte den Elfer sicher und markierte damit bereits sein siebtes Saisontor (34.). Buser setzte immer wieder Nico Oefele toll in Szene, der kurz vor dem Halbzeitpfiff vom routinierten und langjährigen Regionalligaspieler Harald Holzapfel im letzten Moment noch entscheidend attackiert wurde (44.).
Ein toller Pass von Michael Knötzinger auf Oefele eröffnete den zweiten Abschnitt. Der Großsorheimer knallte den Ball jedoch zentral auf den Körper des Torwarts (50.). Insgesamt schalteten die Nördlinger jedoch unverständlicherweise trotz numerischer Überzahl einen Gang zurück. Dies hätte bereits Holzapfel nach einem Freistoß per Flugkopfball bestrafen können, doch das Spielgerät flog um Haaresbreite am Pfosten vorbei (61.). Eine Hanschek-Flanke nahm Oefele volley mutig ab (66.), ehe eine erneute Freistoßflanke von Memmingens Innenverteidiger Edgar Weiler ungehindert per Kopf ins lange Eck zum Anschlusstreffer verlängert wurde (73.). Die Rieser scheinen jedoch aktuell immer wieder entscheidend zurückschlagen zu können, denn einen Konter über den immer stabiler agierenden Arnold Hanschek köpfte Daniel Hensolt am zweiten Pfosten zur Vorentscheidung wuchtig in die Maschen (76.).
Schiedsrichter: Sascha Reus (Reichenberg) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Daniel Hensolt (29.), 2:0 Philipp Buser (34./Foulelfmeter), 2:1 Edgar Weiler (73.), 3:1 Daniel Hensolt (76.)
Rote Karte: Simon Wahl (33./FC Memmingen II)

SC Oberweikertshofen - TSV Kottern 2:5
Nein – die Gäste waren nicht während des gesamten Spiels in allen Belangen überlegen. Vielmehr war es die Cleverness, der größere Wille zum Sieg aufseiten des TSV Kottern und der Umstand, dass die Oberweikertshofer während des gesamten Spiels ihre Nervosität nicht ablegen konnte.
Dabei gingen die Oberbayern in der siebten Minute in Führung. Florian Tremmel passte nach innen, Patrick Feicht schob aus kurzer Distanz ein. Fast im Gegenzug (9.) fiel der Ausgleich. Johannes Landerer hatte geflankt, Marc Penz suchte sich die kurze Ecke aus. Und nach einem kapitalem Schnitzer des SCO im Mittelfeld war Robin Volland der Nutznießer zum 2:1 für Kottern (19.). Oberweikertshofens Spielertrainer Florian Hönisch stellte daraufhin um, doch Kottern machte weiter Druck. In der 37. Minute traf Johannes Landerer die Querlatte.
Die zweite Hälfte sah weiter Abspielfehler aufseiten der Gastgeber. Einen davon nutzte Robin Volland, der nach kurzer Drehung in der 66. Minute zum 3:1 traf. Doch der SCO gab nicht auf, und in der 70. Minute gelang Mario Maric nach einer Ecke das 2:3. Die Entscheidung fiel in der 81. Minute. Ein Ballverlust im Mittelfeld ermöglichte Marc Penz den Pass Stefan Liebert. Der eingewechselte Kotterner hatte keine Mühe, das 4:2 zu erzielen. TSV-Torhüter Michael Liebherr musste nur noch einmal klären, während seine Vorderleute immer mehr Konterchancen hatten. Eine davon (89.) brachte Stefan Liebert in Szene. Der spielte im Liegen weiter auf Marc Penz, der mit dem 5:2 den Schlusspunkt setzte.
Schiedsrichter: Christian Keck (FC Grünbach) - Zuschauer: 230

Tore: 1:0 Patrick Feicht (5.), 1:1 Marc Penz (7.), 1:2 Robin Volland (16.), 1:3 Robin Volland (66.), 2:3 Mario Maric (70.), 2:4 Stefan Liebert (81.), 2:5 Marc Penz (89.)


Seinen Kasten hielt Aindlings Torhüter Benjamin Thum (hier gegen Lukas Zink) beim 4:0-Sieg in Kaufbeuren sauber. F.: Harald Langer

SpVgg Kaufbeuren - TSV Aindling 0:4
Fast genau ein Jahr war es her, dass die Fußballer des TSV Aindling auswärts gewonnen hatten. Entsprechend freudig war das kleine Grüppchen Fans, Spieler und Verantwortliche nach dem deutlichen 4:0 im Parkstadion der SpVgg Kaufbeuren gestimmt.
Trainer Roland Bahl lobte seine Mannschaft: „Das Team hat alles umgesetzt, was wir angesprochen haben und das zahlt sich dann eben mit so einem Ergebnis aus.“ Und Bahl vergaß nicht, auch auf einen kleinen historischen Tag hinzuweisen. „Unser letzter Auswärtssieg war vor genau einem Jahr hier in Kaufbeuren. Ich hoffe, dass wir auf den nächsten nicht wieder so lange warten müssen.“ Sein Gegenüber, Kaufbeurens Trainer Fred Jentzsch, sprach von einem sehr enttäuschenden Auftritt seiner Truppe. „An dieser klaren Niederlage gibt es nichts zu beschönigen. Aindling war heute einfach eine Nummer zu stark für uns.“
Schon in der ersten Spielminute hätte Aindling führen können, SpVgg-Torhüter Schmelz parierte stark gegen Johannes Putz. Kaufbeuren versuchte mit ruhigem Spielaufbau die Aindlinger aus der Zentrale zu locken, fand aber nicht den finalen Pass in die Tiefe. Aindlings Abwehr um Routinier Tobias Völker stand aufmerksam und Torhüter Benjamin Thum musste im ersten Spielabschnitt nur nach einem Freistoß von Alexander Schmidbauer ernsthaft eingreifen. Da waren bereits 43 Minuten absolviert. Aindling führte zu diesem Zeitpunkt 1:0. Der quirlige Matthias Steger, der mit Antritten Kaufbeurens Abwehrreihe vor Probleme stellte, setzte sich auf der linken Außenbahn energisch durch, die Hereingabe landete bei Philipp Körner, der mit einem strammen Schuss aus 14 Metern traf (27.).
Nach dem Seitenwechsel verpasste der Unparteiische Paul Birkmeir der fairen Begegnung mit unverständlichen Entscheidungen etwas Hektik. Aindling ließ sich nicht beirren, blieb seiner konsequenten Linie treu. Die Arbeit gegen den Ball funktionierte, Kaufbeuren kam nicht in die gefährliche Zone. Zudem kombinierte die Bahl-Truppe gekonnt. Nach Doppelpass mit Johannes Putz servierte Simon Hass scharf in die Strafraummitte. Adressat Alexander Lammer vollendete zum 2:0 (57.). Wenig später hatte David Englisch Pech, sein Freistoß landete an der Querlatte. Kaufbeuren versuchte mit höherem Tempo, dem Spiel noch eine Wende zu geben, aber Thum blieb ein aufmerksamer Schlussmann. Alles klar machte in der 75. Minute Putz, der nach energischem Antritt den Ball ins lange Toreck zum 3:0 jagte. Dass Lammer nach einem feinen Querpass von Johannes Raber den vierten Treffer folgen ließ, unterstrich den starken Auftritt des TSV Aindling. Trainer Bahl zog zufrieden Bilanz: „Das tut gut, aber es ist nur eine Momentaufnahme. Wir werden weiter akribisch an uns arbeiten, damit wir uns Schritt für Schritt entwickeln.“
Schiedsrichter: Paul Birkmeir (Rohrenfels) - Zuschauer: 75

Tore: 0:1 Philipp Körner (27.), 0:2 Alexander Lammer (57.), 0:3 Johannes Putz (75.), 0:4 Alexander Lammer (85.)

Sportfreunde Dinkelsbühl - SV Planegg-Krailling 3:2
Das ist dann wohl das sprichwörlich glückliche Händchen. Nachdem der bisherige Coach Norbert Brandt überraschend zurückgetreten und Co-Trainer Jürgen Beck zusammen mit Joachim Müller im Heimspiel gegen den SV Planegg-Krailling eingesprungen war, wechselte das Dinkelsbühler Duo quasi den Sieg ein. Neun Minuten vor dem Ende roch es nach einer Punkteteilung an der Mutschach, als der Joker stach. Kevin Müller nahm bei seinem Landesliga-Debüt einen weiten Befreiungsschlag von Johannes Müller auf und war nicht mehr zu stoppen. Der Treffer zum 3:2 läutete zwar noch eine hektische Schlussphase ein, in der Planeggs Markus Dieckmann vom Platz flog, am Sieg der Mittelfranken änderte sich jedoch nichts mehr.
Schiedsrichter: Marcus Marquart (Eisenbach) - Zuschauer: 250

Tore: 0:1 Tobias Schöglmann (6.), 1:1 Tobias Babel (49.), 2:1 Tobias Babel (52.), 2:2 Moritz Hochholzner (70.), 3:2 Kevin Müller (81.)

Rote Karte: Markus Dieckmann (89./SV Planegg-Krailling)



Am Ende reichte es für Spielertrainer Marco Küntzel (in Weiß) und seine Mannschaft nicht zu einem Sieg. Gegen den VfB Durach verspielte der Landesligist zu Hause eine Zwei-Tore-Führung. F.: Peter Appel

FC Affing - VfB Durach 3:3
Nichts weniger als einen dreifachen Punktgewinn hatten die Verantwortlichen und Spielertrainer Marco Küntzel gegen den VfB Durach gefordert. Entsprechend enttäuscht zeigten sich die Entscheider des FC Affing, als am Ende nur ein Punkt gegen die nie aufsteckenden Allgäuer heraussprang. Gebraucht hätte es dieses 3:3 nicht, eigentlich hatten die Affinger das Geschehen auf heimischem Rasen im Griff. Allerdings nur, bis Küntzel sich nach 70 Minuten verletzt auswechselte. Danach verloren die Affinger gänzlich ihre Ordnung und verspielten eine 3:1-Führung.
Küntzel hatte von seinen Spielern eingefordert, sie mögen endlich den Abstiegskampf annehmen. Dies taten sie gegen den direkten Konkurrenten aus dem unteren Tabellendrittel der Tabelle über weite Strecken. An Einsatz und Wille mangelte es diesmal nicht, einem Erfolg standen Fehler im Weg. Ein wenig überraschend setzte Küntzel die Rotation auf der Torhüterposition fort. Da bisher weder Sven Wernberger noch Florian Riegel dauerhaft überzeugt haben, wird auf dieser Position weiter gewechselt. Diesmal fing Wernberger. Allerdings strahlte auch er nicht die nötige Ruhe aus, segelte einige Male wild durch seinen Fünf-Meter-Raum und begünstigte zu allem Überfluss den Ausgleich kurz vor Schluss. Bei einem Eckball griff er daneben und Spingler köpfte den Ball mühelos ins Tor (88.).
Zunächst stand Wernberger kaum im Mittelpunkt. Nachdem sich beide Mannschaften eine Abtastphase gegönnt hatten, drehten sie am Spielstand. Küntzel passte mit Überraschungseffekt in den Strafraum, Simon Knauer schoss flach aufs Tor. VfB-Torwart Hommer hielt den Fuß hin, der abgefälschte Ball flog jedoch im hohen Bogen zum 1:0 ins Netz (13.). Für Affing war es der erste Treffer im Monat September, für Knauer der zweite in dieser Saison. Lange erleichtert jubeln durften die Affinger nicht, da konterte der Gast aus dem tiefen Allgäu mit dem prompten Ausgleich. Schindele ließ Abwehrspieler Angelo Jakob ins Leere rutschen und schob überlegt zum 1:1 ein (15.). Fortan geriet bei den Affingern der Spielfluss ins Stocken, abgesehen von einem abgepfiffenen Kopfball-Tor Benjamin Woltmanns gelang in der Offensive wenig. Allerdings strahlte auch Durach keine Gefahr aus. Beide Mannschaften schleppten sich Richtung Pause, da setzte sich Knauer robust durch und legte mustergültig für Nino Kindermann auf, der zum 2:1 ins leere Tor schob (42.).
Affings Aussichten auf einen Sieg verbesserten sich weiter nach dem 3:1 (66.). Erneut war Knauer der Torschütze, nachdem ihm Küntzel den Ball auf den Kopf gelegt hatte.
Statt den Vorsprung zu verwalten, schlichen sich bei den Affingern zusehends Fehler ein. Küntzel ging vom Platz und damit die Spielordnung. Als Ostheimer den Anschlusstreffer erzielte (77.), schwante manchem Böses. Erst recht, als Kindermann das beruhigende 4:2 verpasste. Einer der unzähligen Duracher Eckbälle und Wernbergers Fehler sorgten nach Schlusspfiff für allgegenwärtige Enttäuschung auf Affinger Seite.
Schiedsrichter: Oliver Jüllig (Hilpoltstein) - Zuschauer: 100

Tore: 1:0 Simon Knauer (14.), 1:1 Pascal Schindele (15.), 2:1 Nino Kindermann (42.), 3:1 Simon Knauer (66.), 3:2 Roland Ostheimer (77.), 3:3 Martin Spingler (88.)


TSV Ottobeuren - SC Fürstenfeldbruck 3:4
Die Aufholjagd des TSV Ottobeuren wurde nicht belohnt. Obwohl die Allgäuer sieben Minuten vor dem Ende einen 0:2-Rückstand wettgemacht hatten, standen sie am Ende mit leeren Händen da. Wobei der Erfolg der sehr lauf- und kampfstarken Fürstenfeldbrucker nicht unverdient war.
Ottobeuren fand zunächst keinen Zugriff. In der fünften Minute hieß es dann auch schon 0:1: Die linke Abwehrseite des TSV ließ Marian Meier laufen, und dieser vollendete ins lange Eck. Der erste nennenswerte Angriff der Unterallgäuer folgte in der achten Minute, aber Aurbacher verzog aus zehn Metern. Während die Brucker in der 17. Minute die nächste Unaufmerksamkeit durch Uli Fries zum 0:2 nutzten.
In der zweiten Hälfte beherrschte der SCF das Spiel, während die Ottobeurer keinen vernünftigen Angriff zustande brachten. Bis zur 70. Minute. Da fiel dann der Anschlusstreffer zum 1:2. Nach einem Freistoß von Marc Michels war der eingewechselte Matthias Schelle mit dem Kopf zur Stelle und nickte ein. Ab der 75. Minute agierten die Ottobeurer in Unterzahl, weil TSV-Coach Bernd Scherer sein Wechselkontingent bereits ausgeschöpft hatte, als Bonk mit Verdacht auf Rippenbruch ins Krankenhaus musste. Trotz des Handicaps gab das Schlusslicht nicht auf und kam durch ein Eigentor von Florian Baier zum Ausgleich. Doch die Freude darüber währte nicht lange, denn quasi im Gegenzug sorgte Julian Maurer per Kopf für die erneute Gästeführung, die Nickoy Ricter in der Nachspielzeit weiter ausbaute. Das 3:4 war nur noch Kosmetik. Aurbacher spielte einen Pass in die Schnittstelle, und Alexander Elsner vollendete sicher.
Schiedsrichter: Florian Ziegler (Hohenpeißenberg) - Zuschauer: 200

Tore: 0:1 Marian Meier (5.), 0:2 Uli Fries (18.), 1:2 Matthias Schelle (70.), 2:2 Florian Baier (83./Eigentor), 2:3 Julian Maurer (84.), 2:4 Nickoy Ricter (90.+1), 3:4 Alexander Elsner (90.+2)

Aufrufe: 028.9.2014, 20:33 Uhr
Augsburger Allgemeine / wabAutor