2024-06-03T07:54:05.519Z

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Nix wird`s in Neuried: SVP-Coach Frank Schmöller und seine Schützlinge werden im Falle eines Aufstiegs nicht auf dem Gelände des Nachbarn kicken können. F: Leifer
Nix wird`s in Neuried: SVP-Coach Frank Schmöller und seine Schützlinge werden im Falle eines Aufstiegs nicht auf dem Gelände des Nachbarn kicken können. F: Leifer

Die Suche geht weiter: Pullach wird nicht in Neuried spielen

Im Falle eines Aufstiegs wird der SVP wegen »zu hoher Auflagen« seine Heimspiele nicht beim Nachbarn austragen könnnen +++ Variante Heimstetten wird nun in Betracht gezogen

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Es ist schon fast wie ein Fluch für den SV Pullach: Der Spitzenklub der Bayernliga Süd hat auf der Suche nach einem alternativen Spielort im Falle eines Aufstiegs in die Regionalliga Bayern erneut einen Dämpfer hinnehmen müssen. Denn der geplante Umzug ins Sportzentrum des TSV Neuried ist geplatzt, die Sache ist vom Tisch. Die dortigen Umbaumaßnahmen haben den Eigentümer veranlasst, Abstand davon zu nehmen. Doch die Verantwortlichen beim SV Pullach geben nicht auf und verfolgen ein neues Ziel. Ins Visier genommen haben die Macher nun den Sportpark des SV Heimstetten, denn der erfüllt die Zulassungskriterien des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV). In einigen Wochen soll nun feststehen, ob der SV Pullach im Aufstiegsfall nach Heimstetten ausweichen darf.
"Ja, das wird nichts. Leider hat die Analyse ergeben, dass der Spielort in Neuried die Auflagen nicht erfüllt. Das Risiko die Umbaumaßnahmen in Angriff zu nehmen ist dem TSV zu groß", lässt Pullachs Manager Theo Liedl zu diesem Thema wissen. Die Probleme sind vielschichtig, zum Teil gravierend. Eine Tribüne ist im Sportzentrum in Neuried zwar vorhanden, aber nicht überdacht. Zudem gibt es keinen Gästeblock, es hätten Zäune gebaut werden müssen. Auch die Anzahl der Parkplätze ist zu gering. Um alle Auflagen erfüllen zu können, wären Investitionen im fünfstelligen Bereich erforderlich gewesen. Dieses Risiko wollte der TSV Neuried nicht auf sich nehmen - wofür auch die Pullacher Verständnis haben. Bleibt die Frage, ob die Auflagen in der Regionalliga Bayern derart hoch sein müssen, dass es für Amateurklubs fast unmöglich wird, die vierte Liga zu stemmen. Der TSV Neuried gab zu dem Thema eine Presseerklärung heraus: "Wir hätten unseren Nachbarn aus Pullach sehr gerne geholfen, aber nach reichlicher Überlegung und Abwägung aller Punkte mussten wir uns im Sinne des TSV Neuried und seiner Mitglieder gegen eine Verpachtung des Vereinsgeländes an den SV Pullach entscheiden", informiert Vorstandsmitglied Marion Höhne.

Die Zeit drängt: »Ende März läuft die Frist ab.«

Pullachs Manager Theo Liedl teilt die Bedenken des TSV Neuried und dankt dem Nachbarn, sich intensiv mit dem Thema befasst zu haben. Recht viel Zeit bleibt den Raben aus dem Isartal nicht mehr. "Wir schauen uns um, denn Ende März läuft die Frist ab", bestätigt Liedl. Dass daher schon kurz vor Ende des Vorjahres die Planungen in Neuried zu spielen öffentlich wurden, gefällt Liedl grundsätzlich nicht: "Wir sind von einem möglichen Regionalliga-Aufstieg noch weit weg, da kämpfen insgesamt noch sieben Mannschaften in unserer Liga um die vorderen Plätze. Aber wir mussten etwas unternehmen, wenn wir nicht auf Dauer das Thema Aufstieg ad acta legen wollen. Sportlich läuft es für uns ja hervorragend, daher wollen wir versuchen die Voraussetzungen für einen Aufstieg zu schaffen, wenn wir denn diesen erreichen sollten. Aber das ist noch ein weiter Weg." In Pullach wird es wohl in naher Zukunft keine Möglichkeit geben, in der Regionalliga zu spielen. "Es ist ein grundsätzliches Problem. Die Gemeinde muss sich mit diesem Thema beschäftigen. Aber aktuell steht wohl kein geeignetes Grundstück für ein neues Sportzentrum zur Verfügung", erklärt Liedl. Ein Areal, das geeignet wäre, befindet sich aber nicht im Besitz der Gemeinde. "Es muss etwas passieren, denn wir haben 20 Jugend-Mannschaften, zwei Herren-Mannschaften, zwei AH-Teams und drei Mädchen- und Frauen-Mannschaften im Spielbetrieb. Da muss eine Lösung für die Zukunft gefunden werden", appelliert Liedl an die kommunalen Entscheidungsträger, tätig zu werden.

Neue Variante: Heimstetten wird als Spielort in Betracht gezogen.

Aufgeben wird Liedl nicht, denn die sportliche Ausgangsposition ist für den SV Pullach ähnlich aussichtsreich wie in der vorigen Spielzeit. Trainer Frank Schmöller hat sein Team mit Leader und Ex-Profi Michael Hofmann zwischen den Pfosten auf Platz drei geführt, punktgleich mit dem Zweiten aus Sonthofen und nur vier Zähler Rückstand zu Spitzenreiter VfR Garching, bei einem Spiel weniger. Nun hat Liedl eine neue Idee. Der Versicherungs-Fachmann plant den Umzug ins knapp 30 Kilometer entfernte Heimstetten. "Der SVH hat ja schon Regionalliga gespielt, die Voraussetzungen sind also dort erfüllt", sagt Liedl, der dazu die Zustimmung der Gemeinde Kirchheim benötigt. Im Sportpark hatte 2012/13 schon der FC Bayern München II als "Mieter" und der SV Heimstetten gekickt. "Es geht auch um die Kosten für den Umzug und ob uns dabei unsere Gemeinde unterstützt. Wir hoffen, dass die Entscheidungen positiv ausfallen, denn bis Ende März müssen wir beim Verband Farbe bekennen", hofft der Pullacher Manager und Planer Theo Liedl auf positive Entscheidungen der Kommunalgremien, denn sonst bleibt die Regionalliga Bayern für den SV Pullach weiter nur ein Traum.

Aufrufe: 015.2.2016, 13:30 Uhr
Dirk Meier Autor