2025-12-03T05:51:34.672Z

Analyse
<b>F: Christian Hedler</b>
<b>F: Christian Hedler</b>

Die Störche im Fokus

Wie stellen die Mannschaft des Kasseler Relegations-Gegners Holstein Kiel im Einzelen vor

Am Mittwoch (18.30 Uhr) kommt es zum Pflichtspieldebüt der beiden Regionalliga-Meister Holstein Kiel und KSV Hessen Kassel gegeneinander. Das Rückspiel wird am Sonntag um 14 Uhr angepfiffen. Nachdem die Fans der Löwen diese in der Regionalliga Südwest im Laufe der Saison ausgiebig unter die Lupe nehmen konnten, soll das mit diesem Artikel im Groben auch für den kommenden Relegations-Gegner Holstein Kiel möglich sein.

Wenn es etwas gibt, woran es der Kieler Mannschaft nicht mangelt, dann dürfte dies wohl Erfahrung sein. Gleich sieben Spieler haben bereits Spiele in der 1. und / oder 2. Bundesliga bestritten. Hinzu kommen noch zwei Spieler, die Partien in der 1. Liga Dänemarks, beziehungsweise in den Niederlanden absolvierten.

Das Kieler Tor:

Stammtorhüter bei Holstein Kiel ist eigentlich der Ex-Löwe Morten Jensen, der in der Saison 2010/11 in 28 Liga-Spielen das Tor des KSV hessen hütete. Im Kieler Kasten stand er in dieser Saison 23 mal, fing sich dabei 16 Tore ein und spielte insgesamt sieben mal zu null. An den ersten beiden Spieltag fiel er wegen einer Knieverletzung aus und wurde im weiteren Saisonverlauf außerdem durch eine Bronchitis matt gesetzt. Für ihn einspringen konnte jeweils das 23-jährige Kieler Eigengewächs Niklas Jakusch. In den letzten drei Saisonspielen setzte der Kieler Trainer Thorsten Gutzeit dann überraschend wieder auf Jakusch, der somit auf neun Regionalliga-Einsätze kommt. Dem Gesetz der Serie nach müsste Jakusch also auch gegen den KSV Hessen Kassel im Kieler Tor stehen. Doch da die Beweggründe des Trainers für den Torwartwechsel unklar sind, könnte allerdings auch Morten Jensen gegen seinen Ex-Club in die Mannschaft zurückkehren. Dass Gutzeit weiter auf Jakusch vertraut, scheint allerdings wahrscheinlicher. Im Vergleich zu Kassels 37-jährigem Torhüter Carsten Nulle mit seinen 61 Zweitliga- und 109 Drittligaspielen wirken beide natürlich vergleichsweise unerfahren.

Die Kieler Abwehr:

Die Defensivreihe der Kieler setzt sich zunächst aus den Innenverteidigern Manuel Hartmann und Steve Müller sowie den Außenverteidigern Fabian Wetter und Patrick Herrmann zusammen. Alle vier Spieler befinden sich mit Mitte - Ende 20 im besten Fußballalter. Hartmann kam für Koblenz und Ingolstadt auf 106 Einsätze in der 2. Bundesliga, Herrmann spielte drei mal für die Bundesliga-Mannschaft von Hannover 96. Steve Müller hat immerhin bereits Drittligaerfahrung. Von der Kieler Ersatzbank sind weitere Abwehrspieler zu erwähnen. Innenverteidiger Marcel Gebers kam bislang in nur 9 Partien zum Einsatz, erzielte dabei allerdings drei Tore. Auch Armando Aust, der einst vom OSC Vellmar nach Kiel gewechselt war, kam bei 16 Spielen auf 2 Treffer. Gerrit Pressel spielte immerhin sechs mal in der holländischen Ehrendivision. Zusammenfassend kann man sagen, dass sich die Kieler Verteidigung vorzugsweise auf ihre Abwehrarbeit konzentriert und vergleichsweise selten für Torgefahr sorgt. Fabian Wetter traut sich auf der Außenbahn häufiger mal nach vorn und bereitete dabei immerhin acht Treffer vor. Außerdem sind sämtliche Kieler Defensivspieler kleiner als 1,90 Meter, was bei Standardsituationen gegen hochgewachsene, kopfballstarke Gegenspieler womöglich von Nachteil sein könnte. Dies könnte beispielsweise gegen Matthias Rahn und Stefan Müller der Fall sein.

Das Kieler Mittelfeld:

Rafael Kazior und Marlon Krause sichern zumeist das defensive Mittelfeld ab. Kazior, mit 55 Einsätzen in der 2. Bundesliga, erzielte in dieser Saison nur drei Tore. Dass er auch über Offensivqualitäten verfügt, bewies er mit 14 Saisontoren für den HSV II vor zwei Jahren. Nun steht allerdings für ihn, ebenso wie für Kraus mit nur einem Tor, die Defensivarbeit im Vordergrund. Anders sieht es da bei den Vorderleuten aus. Kieler Spielmacher ist der 24-jährige Däne Casper Johansen, der neben seinen elf Saisontoren zwölf weitere Treffer vorbereitete. Für den AC horsens bestritt Johansen einst 34 Partien im dänischen Fußball-Oberhaus. Ihm zur Seite stehen Fiete Sykora (10 Tore), Tim Siedschlag (4 Tore und 7 Assists), Marc Heider (12 Tore, 11 Vorlagen) und Jaroslaw Lindner (6 Treffer). Natürlich können all diese Spieler nicht gleichzeitig auf dem Platz stehen, doch zeigt es die Ausgeglichenheit des Kieler Kaders und die enorme Torgefahr der Störche. Sykora hat übrigens bereits Relegationserfahrung sammeln können. Neben seinen 78 Spielen in der 2. Bundesliga trat er mit dem VfL Osnabrück im Jahr 2009 in der Relegation zwischen 2. und 3. Liga gegen den aufstiegswilligen SC Paderborn an...und verlor Hin- und Rückspiel jeweils mit 0:1. ein gutes Omen für den KSV Hessen?

Der Kieler Angriff:

Wie die Nordhessen mit Tobias Damm haben auch die Norddeutschen mit Andy Hebler einen langzeitverletzten Stürmer. Doch um die Tore kümmert sich in der Kieler Sturmspitze ohnehin ein anderer. Der 29-jährige Marcel Schied erzielte 19 Saisontreffer und war damit zweitbester Stürmer der Regionalliga Nord. Einen Stürmer mit einem solchen Erfahrungsschatz trifft man außergewphnlich selten in der 4. Liga. Schied kam zu 4 Einsätzen in der Bundesliga, erzielte in 178 Zweitligaspielen 37 Tore und traf außerdem 17 mal in insgesamt 67 Drittligapartien. Auch Schied muste bislang ein mal in die Relegation, verlor dabei mit Hansa Rostock 0:2 gegen Ingolstadt.

Holstein Kiel verfügt über eine stabiel Abwehr, eine starke Offensive und überdurchschnittlich viel Erfahrung. Doch wenn man genau hinschaut, entdeckt man durchaus Dinge, die auch für den kommenden Gegner, den KSV Hessen Kassel sprechen könnten. Mit konzentriertem Auftreten und mannschaftlicher Geschlossenheit, über die die Löwen zweifelsfrei verfügen, sind auch die Kieler Störche durchaus schlagbar.

Anbei der Link zum FuPa-Artikel über Gemeinsamkeiten und einen Hauch gemeinsamer Geschichte der beiden Vereine vom 13. Mai 2013:

https://www.fupa.net/berichte/ksv-gegen-ksv-suche-nach-gemeinsamkeiten-63083.html

Aufrufe: 028.5.2013, 03:45 Uhr
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