2024-05-14T11:23:26.213Z

Allgemeines
F: Rinke
F: Rinke

Die Spielklassenstrukturreform in den Kreisligen

Die faktischen Auswirkungen auf Kreisebene - noch viele Entscheidungen sind offen

Die Spielzeit 2016/17 ist nun auch in den Kreisligen im Land zwischen den Meeren so gut wie beendet – lediglich in der Spielklasse Stormarn/Lauenburg steht noch eine Partie aus, die für die Quotiententabellen, die zum Aufstieg befähigen beziehungsweise vor dem Abstieg bewahren, jedoch nicht von entscheidender Bedeutung ist. Es ist also allerhöchste Zeit, sich die faktischen Auswirkungen der Spielklassenstrukturreform auf Kreisebene zu vergegenwärtigen, auch wenn hier noch längst nicht die letzten Entscheidungen gefallen sind.

Seit dem Verbandstag des SHFV am 6. Juni des vergangenen Jahres steht bereits fest, dass eine neue Ligenstruktur mit einer Oberliga, einer neu geschaffenen zweigleisigen Landesliga, vier Verbandsligen und acht Kreisligen (alle Spielklassen bestehen fortan aus je 16 Mannschaften) ab der Spielzeit 2017/2018 inkrafttreten wird.

Während die Aufstiegsregelungen beim Übergang der höheren Ligen kaum Kopfzerbrechen bereiten, musste bei den Kreisligisten des Landes, die an der Schwelle zum Auf- oder Abstieg stehen in den letzten Wochen immer wieder der Rechenschieber bemüht werden. Neben den jeweils drei Regelaufsteigern (vier aus der Kreisliga West und Kreisliga Stormarn/Lauenburg) durften nämlich auch die besten Tabellenvierten bzw. -fünften (West u. Stormarn/Lauenburg) auf den Sprung in die Verbandsliga hoffen. Maßgeblich bei der Ermittlung der zusätzlichen Aufsteiger ist der Punktequotient (erspielte Punkte geteilt durch absolvierte Partien), nachrangig der Tordifferenzquotient und der Quotient der erzielten Treffer. Die besten vier dieser Tabelle steigen sicher auf, der fünfte lediglich, wenn sich Eutin 08 in der Aufstiegsrunde zur Regionalliga durchsetzt.

So weit, so gut – doch am unteren Ende der Kreisligen, bei den Tabellendreizehnten wird die ganze Angelegenheit noch einen Tick kniffliger. „Im Falle des Aufstieges von Eutin würden sich die besten neun Dreizehnten für die neue Kreisliga qualifizieren, schafft Eutin es nicht, wären es natürlich nur acht“, erklärt Klaus Schneider, der Vorsitzende des SHFV-Herrenspielausschusses, die Rechnung, die aber nur auf den ersten Blick so einfach ist. „Das ist natürlich nur vorläufige Theorie. Man muss ja einfach erstmal abwarten, wie viele Mannschaften bis zum Stichtag (15. Juni, d. Red.) gemeldet werden, erst dann kann man einen klaren Strich ziehen und mit der Ligenzuordnung beginnen.“

Außerdem gilt es Sonderfälle zu beachten. So ist etwa noch fraglich, ob TuRa Meldorf (Der Verein zog seine erste Mannschaft zu Beginn der Saison aus der Verbandsliga Nord-West zurück und stand damit als erster Absteiger in die Kreisliga fest) eine Mannschaft für die Kreisliga melden wird – nur wenn nicht, gilt die genannte Rechnung, sonst ist eben ein Platz weniger auf Kreisebene vorhanden und ein zusätzlicher Tabellendreizehnter müsste in den sauren Apfel namens Abstieg beißen.

Der SV Eichede III wird nach einer Mitteilung des Vereinsvorstands in der kommenden Saison nicht in der Kreisliga antreten – das wiederum würde einen Tabellendreizehnten mehr verschonen. „Des Weiteren sind ja auch in einigen Kreisligen Spielgemeinschaften geplant, wie ich hörte. Das würde natürlich weiteren Platz auf der Ebene schaffen“, erklärt Schneider, dass nachdem alle Tabellendreizehnten drinbleiben würden, eine analoge Quotiententabelle mit den auf Rang 14 angesiedelten Mannschaften zu Rate gezogen werden müsste – selbst hier lohnte es sich also eventuell noch, auf Punkte- und Torejagd zu gehen.

„Bis jetzt wurden ja erst rund 120 von circa 900 Mannschaften gemeldet“, stellt Schneider in diesem Zusammenhang klar, dass sich der Schleswig-Holsteinische Fußballverband noch in einem frühen Stadium der Planungen für die kommende Spielzeit sei und damit derzeit nur spekuliert werden könne, wo genau sich die Schwelle zum Abstieg schlussendlich befinden werde. Es bleibt also auch in der spielfreien Zeit spannend.
Gratulieren kann man also den drei zusätzlichen Aufsteigern Eichholz, Wik und Norderstedt, während die Tarp-Oeverseer in den kommenden Tagen zu Eutiner Fans in eigener Sache mutieren dürften.

Aufrufe: 029.5.2017, 20:00 Uhr
SHZ / wtiAutor