2024-05-08T11:10:30.900Z

Vereinsnachrichten
Robert Hermanutz. Foto: koni
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"Die Spieler wollten ja zu uns"

Sportchef Robert Hermanutz verteidigt die Position des SC Pfullendorf im Transferzank mit dem FV Altshausen

Pfullendorf / sz - Im Zank um die Wechsel der Spieler Amadou Marena und Patric Onuoha vom württembergischen Fußball-Bezirksligisten FV Altshausen zum südbadischen Verbandsligisten SC Pfullendorf zu Saisonbeginn hat nun Robert Hemanutz, Sportlicher Leiter des SCP, zu den von Altshausener Seite im "Wochenblatt" erhobenen Vorwürfen Stellung bezogen.

Die Altshausener hatten den Pfullendorfern vorgeworfen, die beiden Spieler ohne Rücksprache mit dem Vorstand des FVA zum SCP geholt zu haben. Besonders verärgert war und ist man beim Bezirksligisten, weil es sich bei Marena und Onuoha um Asylbewerber handelt, die im September 2015 mit rund 100 weiteren Menschen aus Afrika in Altshausen angekommen waren. Der FVA hatte damals nach dem Motto "Integration durch Sport" Trainingseinheiten mit rund 40 Zuwanderern aufgelegt, sogar eine Mannschaft aufgebaut, die regelmäßig Spiele bestritt.

"Gerade mal zwei Tage vor Saisonbeginn", so Vorstand Martin Kiem am gestrigen Dienstag gegenüber dieser Zeitung, seien die beiden fest für die erste Mannschaft des Donau-Bezirksligisten eingeplanten Spieler Marena und Onuoha dann zum SCP gewechselt. Und im Gegensatz zu den Wechseln weiterer Afrikaner aus besagter Gruppe zum SV Oberzell und FV Ravensburg sei dafür noch nicht mal Ablöse geflossen.

Hat der SCP den FVA also über den Tisch gezogen? "Nein", sagt Robert Hermanutz vom Sportclub. "Ich verstehe zwar, dass man in Altshausen enttäuscht ist. Aber es ist doch im Fußball völlig normal, dass Spieler auch direkt von interessierten Vereinen angesprochen werden. Wir haben das doch im Sommer selbst erlebt. Spieler von uns sind nach Rielasingen, Balingen, Berg und sonstwohin gegangen. Da hat mich auch nie ein Vorstand angerufen."

Ablöse sei nicht geflossen, weil Marena und Onuoha Vertragsamateure werden mussten, da ihr Wechsel nach dem 30. Juni laut DFB-Statuten sonst nicht mehr möglich gewesen wäre. Und für Vertragsamateure muss keine Ablöse bezahlt werden.

Die beiden Talente seien dem SCP-Scout Nedad Fetic nach diesem Datum aufgefallen, woraufhin sie drei Wochen lang zum Probetraining beim Sportclub weilten, so Hermanutz. Letztlich sei der Wechsel aber die freie Entscheidung des Duos gewesen: "Die Spieler wollten ja zu uns", sagt Hermanutz.

Aufrufe: 04.10.2016, 18:15 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Oliver KothmannAutor