Die SG Kaarst sucht ihre Selbstverständlichkeit

"Wir spielen ja nicht richtig schlecht und die Einstellung stimmt", erklärt Schneider, dessen Enttäuschung jederzeit spürbar ist. "Wir hatten uns natürlich etwas ausgerechnet und auf mehr gehofft, aber Stand jetzt fehlen uns an vielen Stellen einige Nuancen. Ein wenig Glück, ein wenig Präzision, ein wenig Cleverness, ein wenig mehr Zweikampfstärke und so weiter. Letztlich kan man festhalten: Uns fehlt in der Summe die Selbstverständlichkeit, mit der wir in der Hinrunde Spiele gewonnen haben."

Das galt auch und besonders für die Partie gegen den FC Delhoven, wo die Blau-Weißen nach starkem Beginn bereits in der achten Minute in Führung gingen, als Alexander Cule eine Hereingabe von Florian Cronen am langen Pfosten verwertete. Es folgten weitere gute Gelegenheiten, die allesamt nicht genutzt wurden. Stattdessen genügte Delhovens Tor-Maschine Felix Frason ein wenig Freiraum, um mit einem platzierten Schuss nach einer knappen halben Stunde den Ausgleich zu markieren.

Der Gegentreffer sorgte für einen Bruch im Kaarster Spiel, der sich vor allem nach der Pause ausdehnte. "Da war Delhoven klar besser als wir. Wir haben keinen Zugriff mehr gefunden", betonte Schneider, der erst nach 70 Minuten wieder gute Aktionen seiner Elf begutachten durfte. "Es war dann ein offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten. Delhoven hatte aber definitiv die beste", meinte Schneider in bezug auf einen Nachschuss an die Unterkante der Latte des von Mehmet Bozkir gut gehüteten SG-Gehäuses. "Letztlich geht die Punkteteilung in Ordnung. Delhoven hat sehr gut gespielt", sagte Schneider, der am Gründonnerstag beim 0:1 in Lürrip schon gänzlich ohne Punkt leben musste. "Uns fehlt es merklich an Selbstvertrauen."

Und das müssen die Kaarster sich nun erstmal irgendwie zurückholen. Das dürfte gegen den nächsten Gegner besonders schwierig werden, denn der ASV Süchteln hat einen Lauf. Seit November 2014 hat der Landesliga-Absteiger von neun Spielen nur eins verloren – zum Rückrundenauftakt gegen den starken FC Mönchengladbach II. "Süchteln war für mich vor der Saison einer der Favoriten", betont Schneider. "Die haben viel Qualität im Kader. Nur zu Beginn der Saison haben sie es nicht zusammenbekommen."

Das Hinspiel gewann Kaarst mit 3:1, dennoch ist diesmal der ASV Favorit. Zumal die Gastgeber auf Kamill Niewolik verzichten müssen, der sich an der Leiste verletzt hat. Angeschlagen sind zudem Karsten Rehmann (Ferse), Özcan Gaman (Bluterguss), Alexander Sitter (Zeh entzündet) und Patrick Krüger (Magen-Darm). Anstoß ist am Sonntag um 15 Uhr – die Partie gibt es bei FuPa im Liveticker.