"Magdeburg ist, angepeitscht von seinen Fans, über sich hinaus gewachsen", musste am Ende auch Augsburgs Trainer Markus Weinzierl erkennen. Seiner Elf hingegen fiel während der gesamten Spielzeit kaum etwas ein, um das von Matthias Tischer gehütete Tor zu gefährden. "Wir haben keine Mittel gefunden gegen einen kompakt stehenden Gegner", so Weinzierl weiter.
Bei den Magdeburgern war die Freude nach dem Abpfiff riesig. Die Spieler wollten kaum den Rasen verlassen, sondern so lange wie möglich mit ihren Fans diesen Augenblick gemeinsam genießen. Aus der Kabine dröhnte bereits "Marteria". Es wird noch ein langer Abend in Magdeburg. "Morgen ist um zehn Uhr Training, so lang wird es nicht", sagte zwar Marcel Schlosser. Wie ernst er das meinte, konnte man aus seinem strahlenden Gesicht nicht herauslesen.
Schlosser war eines der Sinnbilder des erfolgreichen Pokalfightes. In den letzten Minuten warf Augsburg alles nach vorne, nachdem Christian Beck die Hausherren nach einer knappen Stunde in Führung gebracht hatte. Profitiert hatte Magdeburgs Torjäger von einem Stellungsfehler der Augsburger, den Beck mit einem Schuss gegen die Laufrichtung von Hitz ausnutzte.
Magdeburg verteidigte mit allem, was sie zu bieten hatten. Am Ende krochen sie auf dem Zahnfleisch und Schlosser sprintete weiter mit schmerzverzerrtem Gesicht jedem Ball der Gäste hinterher und entgegen. Auch Niklas Brandt gab als Sechser vor der Abwehr alles und musste diesmal noch mehr laufen als in anderen Spielen. "Viel Sprit war nicht mehr im Tank", meinte Trainer Jens Härtel nach dem Spiel.
Seine Mannschaft hatte alles gegeben - und auch er und das Trainerteam. Nach dem 2:4 gegen Halberstadt hat Härtel offenbar die richtigen taktischen Konsequenzen gezogen. Man sei zu anfällig auf den Flügeln gewesen. Also spielte Magdeburg gegen Augsburg mit einer Fünferkette, um bei Bedarf auf rechts oder links durch Verschieben ein Übergewicht zu erzielen. Das klappte hervorragend, Augsburg hatte durch Tim Matavz (16.), Erik Thommy (31.) und Shawn Parker (79.) nur drei klare Chancen im gesamten Spiel.
"Jeder hat heute für jeden alles gegeben", verriet Steffen Puttkammer das Erfolgsgeheimnis, "und nach dem Tor haben wir den Vorsprung mit aller Macht verteidigt." Erfolgreich!