2024-05-02T16:12:49.858Z

Relegation
Nicolas Morr zieht ab, Benjamin Wüst (links, TSV Seckmauern) stellt sich dem Birkenauer in den Weg. Der TSV Birkenau gewann das Fußball-Relegationsspiel am Donnerstag mit 3:1.	 Foto: Jürgen Strieder
Nicolas Morr zieht ab, Benjamin Wüst (links, TSV Seckmauern) stellt sich dem Birkenauer in den Weg. Der TSV Birkenau gewann das Fußball-Relegationsspiel am Donnerstag mit 3:1. Foto: Jürgen Strieder

Die schönste Pleite aller Zeiten

TSV Seckmauern ist trotz Niederlage in der Runde 2016/17 Gruppenligist

Der TSV Seckmauern verlor am Donnerstagabend in der Gruppenliga-Aufstiegsrunde beim VfL Birkenau mit 1:3 (0:0), realisierte aber dennoch den Aufstieg ins Darmstädter Oberhaus. Möglich wird dies, weil zwei der drei Relegationsteilnehmer aufsteigen. Hier werden die Odenwälder in jedem Fall dabei sein.

„Noch nie haben wir uns über eine Niederlage so gefreut wie nach diesem Spiel“, krächzte es über eine wacklige Mobilfunkleitung am späten Abend, als TSV-Pressesprecher Ulrich Wagner seine gute Stimmung zu erklären versuchte: „Das dritte Spiel von St. Stephan gegen Birkenau kann uns nicht mehr gefährlich werden.“

In den ersten 45 Minuten hatte es noch nicht mal nach einer Niederlage der Odenwälder ausgesehen. Seckmauern überzeugte mit energischem Zweikampfverhalten, Disziplin, Ordnung und einem gut abgestimmten Defensivspiel. Birkenau kam zu keiner nennenswerten Toraktion. Besonders enttäuscht war Ulrich Wagner vom Offensivspiel des VfL: „Wir wussten ja um die Angriffswucht der Birkenauer, die ihnen in den Meisterschaftsspielen 105 Tore bescherte. Von dieser Gefährlichkeit war lange Zeit wenig zu spüren.“

Nicht viel besser lief es bei den Gästen, die kaum eine ordentliche Angriffsaktion ablieferten. Fast schon typisch für diese Begegnung war, dass eine Standardsituation zum Dosenöffner herhalten musste: Einen Freistoß erwischte Ole Gärtner (52.) exakt per Kopf. Plötzlich war Birkenau am Drücker: Mit dem nächsten Angriff, der einer zielstrebig angelegten Angriffsaktion entsprang, besorgte Mario Sergio Iula (53.) nur eine Minute später schon das 2:0.

Richtig nervös wurde Seckmauern acht Minuten später: Freddy Balonier (61.) stieß Mario Sergio Iula im Strafraum um, weswegen Schiedsrichter Sascha Faust aus Taunusstein auf den Elfmeterpunkt zeigte. „Den kann man geben, man muss aber nicht“, kommentierte Ulrich Wagner die Situation, die das Unternehmen Aufstieg fast noch zu Fall gebracht hätte. Weißmüller traf zum 3:0.

Danach sah die Gästeabwehr gar nicht gut aus, und Seckmauerns Trainer Marius Rutkowski reagierte: Er wechselte Simon Hillerich ein, der wieder mehr Stabilität in die Viererabwehrkette brachte. Als alle auf den Schlusspfiff warteten, gelang Seckmauerns Rafael Kurek in der Nachspielzeit (90.+2) nach einem Konter doch noch der Anschluss, der wiederum alle Zweifel am Aufstieg der Odenwälder beseitigte.

---------------------------------------------------------------------------

Vorbereitung im Hofbräuhaus

Zweimal innnerhalb von 52 Stunden wurde das Relegationsspiel des TSV Birkenau in St. Stephan wegen Gewitters abgebrochen, ein trauriger Rekord. Nun soll es am Montag ab 19.30 Uhr stattfinden, was die Vorbereitung Birkenaus – das sogar mit zwei Toren Unterschied verlieren darf und dennoch aufsteigen würde – zu einer besonderen macht. Seit gestern weilt das TSV-Team in München, die Abschlussfahrt war lange geplant. Ob die oberbayrische Luft ihm guttut? Das Bier im Hofbräuhaus bestimmt.

Aufrufe: 010.6.2016, 15:16 Uhr
Thomas NikellaAutor