Die richtige Entscheidung

Der TV Jahn Hiesfeld kickt in der fünfthöchsten deutschen Klasse, in der die Spieler nicht umsonst gegen den Ball treten. Das machen sie heutzutage zwar auch nicht mehr in der A-Liga, doch die "Veilchen" müssen einen sechsstelligen Etat stemmen, der nur durch die Hilfe der Sponsoren möglich ist.

Denn von Zuschauereinnahmen konnte weder damals der SuS 09 leben, noch wird es der TV Jahn in Zukunft können. Es steckt in beiden Vereinen einfach zu wenig Fanpotential. Hiesfelds Vorsitzender Dietrich Hülsemann war also zur Finanzierung der Mannschaft schon fast dazu gezwungen, neue Wege zu gehen. Auch, um nicht mehr abhängig von Harald Plank zu sein. Denn wenn der Manager einmal die Lust an seinem Hobby verlieren sollte und nicht mehr viele Euros in die Truppe steckt, könnte das Kapitel Oberliga schnell wieder beendet sein.

Dass der nun von Hülsemann angedachte komplette Umzug ins Lohberger Stadion doch nicht funktionierte, um an neue Gelder zu gelangen, sollte jetzt kein Beinbruch sein. Es ist sogar von Vorteil und die richtige Entscheidung, wenn der TV Jahn nur seine Topspiele in der Dorotheen-Kampfbahn austrägt. Zum einen sollten damit die Traditionalisten in Lohberg, die erst aus ihrem Keller kamen und laut aufschrien, als das Thema auf den Tisch kam und sich zuvor auch nicht mehr blicken ließen, im Sinne eines verschuldeten VfB ihre Zustimmung geben, zum anderen verliert der TV Jahn dadurch nicht seine Wurzeln.

Außerdem würden vermutlich zu einem Spiel gegen den SV Straelen genauso wenig Zuschauer nach Lohberg wie nach Hiesfeld kommen. Für den Verein bleibt nun zu hoffen, dass auch die Sponsoren den Kompromiss des teilweisen Umzugs mitmachen und Geld zur Verfügung stellen. Denn eine Stadt wie Dinslaken, in der bis auf in Oberlohberg traurigerweise nur noch Kreisliga-Fußball geboten wird, braucht mit einem Oberligisten wie dem TV Jahn Hiesfeld ein Aushängeschild.

H ENDRIK GAASTERLAND