Die Reaktion des Vereins war absolut richtig

FuPa: Herr Acar, seit gut einer Woche sind Sie Ex-Trainer des TuS Erkeln. Wie beurteilen Sie die Entwicklung die jetzt zu der Trennung geführt hat?

Acar: Wir sind weit unter unseren Möglichkeiten geblieben und das der Vorstand nicht eine Mannschaft austauschen kann, ist mir auch klar.Ich finde die Reaktion vom Vorstand richtig, aber leider ein bisschen zu spät.

FuPa: Sie hatten ja bereits nach dem Spiel gegen Neuenbeken ihren Rücktritt angeboten, dieser wurde allerdings nicht angenommen. Sind Sie jetzt vielleicht sogar erleichtert, das es vorbei ist oder überwiegt doch die Enttäuschung?

Acar: Ich habe versucht, immer mein bestes für den Verein zu geben. Als Fußballer habe ich sehr schöne Jahre in Erkeln erlebt, mit sehr vielen Erfolgen.Als Trainer, war es leider nicht so einfach. Ehrlich gesagt, bin ich sehr erleichtert weil mich die Situation immer mitgenommen hat.

FuPa: Sicherlich spielen immer mehrere Faktoren in eine Trennung hinein. Welchen Vorwurf machen Sie sich selber das es am Ende zu dieser Entwicklung kam, und was wüden Sie rückblickend anders machen?

Acar: Ich kam jeden Sonntag sehr enttäuscht nach Hause und das tat halt weh.Und sich jede Woche wieder zu mobilisieren war nicht einfach. Den einzigen Vorwurf den ich mir machen kann, ist das ich immer zu Gutmütig war und nur das Beste von den Spielern wollte.Ich bin halt so und werde mich auch nicht ändern.

FuPa: Der TuS Erkeln und der Name Erdogan Acar waren immer eng miteinander verbunden in den vergangenen Jahren. Hat dieses Verhältnis durch die Trennung Risse bekommen?

Acar: Nein, Risse wird es zwischen mir und dem TuS Erkeln nie geben.Ich habe wunderbare Jahre in Erkeln gehabt. Hatte wunderbare Mannschaftskollegen, und wir haben Jahrelang die Bezirksliga dominiert und dazu sechsmal den Kreispokal gewonnen. Das vergisst man nicht einfach so.Ich weiß auch, das es den Menschen im Vorstand nicht leicht gefallen ist mit mir zureden. Ich bin auf keinen sauer und werde immer wieder gerne nach Erkeln fahren.

FuPa: Fühlen Sie sich von der Mannschaft eigentlich im Stich gelassen, oder hat wirklich jeder einzelne alles geben. Auch was die Trainingsarbeit betrifft?

Acar: Nein, eigentlich nicht. Ich hatte immer ein sehr gutes Verhältnis mit den Jungs. Aber es gab sehr viele Faktoren warum es zu der Tabellensituation gekommen ist.Verletzungen, Platzverweise, Pech und halt diese blöden Niederlagen, wo wir trotz Führung das Spiel aus der Hand gegeben haben. Die Mannschaft hat den Potenzial in der Liga zubleiben und wenn jeder mehr Verantwortung übernimmt, schaffen sie den Klassenerhalt.

FuPa: Wie geht es jetzt mit Ihnen weiter als Trainer. Sicherlich wird es nicht lange dauern bis der erste Anruf erfolgt. Wie muss ein möglicher Verein ausschauen, damit ein Engagement zu Stande kommen könnte?

Acar: Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht.Vielleicht spiele ich ein halbes Jahr irgendwo Fußball und genieße es wieder mal ohne Druck zu spielen. Das wird sich in den nächsten Tagen zeigen.

FuPa: Ist ein Posten zur Rückrunde denkbar, oder wollen Sie erst wieder zur neuen Saison einsteigen auf das Trainerkarussel?

Acar: Ich kann nicht viel dazu sagen, weil ich nicht weiß, was auf mich zukommen wird. Wenn etwas interessantes kommt, dann kann es sein, das ich ein Team übernehme. Wie gesagt, ich könnte mir auch vorstellen, in den unteren Ligen als Spielertrainer zu fungieren.

FuPa: Es gab ja reichliche Reaktionen auf diese Meldung. Sicherlich auch eine schöne Erfahrung das man so geschätzt wird im Sportkreis ?

Acar: Ich bedanke mich recht herzlich bei jedem einzelnen meiner Freunde. Natürlich macht es einen Stolz solche schönen Reaktionen zu hören.Das zeigt, das man als Fußballer und Mensch vieles richtig gemacht hat. Herzlichen Dank nochmal dafür.