Die Rückkehr des kleinen Torjägers

Rudi Knümann konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. "Da bekomm ich sofort gute Laune, wenn ich den Jungen sehe", sagte das Urgestein des Fußball-A-Ligisten VfB Rheingold Emmerich beim Trainingsauftakt. Gemeint ist Pierre Elspaß, der nach einem zweijährigen Gastspiel beim Lokalrivalen RSV Praest zu den Schwarz-Weißen zurückgekehrt ist. Der 22-jährige Angreifer, der in der Praester Landesliga-Saison regelmäßig zum Einsatz gekommen war, soll die Sturmflaute beheben. In der abgelaufenen Saison hatte Rheingold zwar in den Augen vieler Experten die spielerisch beste Mannschaft im Kreisliga-Oberhaus gestellt. Doch in erster Linie wegen der mangelhaften Chancenverwertung hatte es am Ende "nur" zum dritten Platz gereicht.

"Pierre ist eine erhebliche Verstärkung für uns. Allein schon mit seiner Schnelligkeit wird er vielen Gegnern Probleme bereiten", meinte Rheingold-Trainer Frank Potthoff. Elspaß, der beruflich stark eingebunden ist, hatte zunächst eine Pause einlegen wollen. Doch jetzt möchte er dem Verein helfen, für den er vor einigen Jahren schon in der A-Jugend Tore wie am Fließband geschossen hatte.

Außerdem ruhen die Hoffnungen auf zwei Leistungsträgern, die schwere Verletzungen lange außer Gefecht gesetzt hatten. Karol Kowollik hatte wegen starker Leistenbeschwerden in der vergangenen Saison kein einziges Spiel bestreiten können. Außerdem wagt Verteidiger Kai Kortenbach ein Comeback - er hatte nach einem Schien- und Wadenbeinbruch knapp zwei Jahre pausieren müssen. Aus den eigenen Reihen rücken Frederik Miß (A-Jugend) und Carsten Meyer (zweite Mannschaft) in den Kader der Ersten auf.

Neben Elspaß, Kowollik und Kortenbach konnten die Rheingolder am Samstag noch ein weiteres bekanntes Gesicht begrüßen. Christoph Legeland, jahrelang die unumstrittene Nummer eins zwischen den Pfosten, engagiert sich ab sofort als Torwarttrainer. Neben Dennis Meiners und Neuzugang Niklas Beier (Eintracht Emmerich) wird sich Legeland auch um zwei Nachwuchs-Fangkünstler kümmern. Christoph Meyer (A-Jugend) und Benedikt Miß (B-Jugend) sollen frühzeitig gefördert und an den Seniorenbereich herangeführt werden.

Auf der anderen Seite müssen die Schwarz-Weißen in Zukunft ohne ihren bewährten Kapitän auskommen. Marco Köster, der zu den besten Abwehrspielern der Liga gehörte, möchte in Zukunft mehr Zeit für seine Familie haben und hat deshalb seine Laufbahn beendet. Außerdem steht Robert Fischbach wegen eines Studiums vorerst nicht zur Verfügung. Und Fabian Meyer sucht beim Bezirksligisten RSV Praest eine neue Herausforderung.

Die ersehnte Rückkehr in die Bezirksliga ist für die Mannschaft wie schon in der Vorsaison kein Muss. "Man sollte nicht vergessen, dass wir es gleich mit fünf Bezirksliga-Absteigern zu tun bekommen, die mit Sicherheit sofort wieder oben angreifen möchten. Außerdem hat der FC Bocholt seine zweite Mannschaft enorm verstärkt. Die Konkurrenz ist sehr groß. Da wäre es doch vermessen, vom Aufstieg zu reden", sagt Frank Potthoff.